Blick über den Marktplatz mit dem Schütting, dem Bremer Roland, den Kaufmannshäusern und den Arkaden des historischen Rathauses - Bremen sehenswert

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Bremen sehenswertMarktplatz

 

Bremen - Blick auf die Bürgerschaft mit dahinter liegendem Dom

Blick auf die Bürgerschaft, dahinter erhebt sich der Dom

Einst wie in der Gegenwart ist der Marktplatz das machtpolitische Zentrum Bremens und heute ebenso Anziehungspunkt für Tausende von Touristen, was ohne Zweifel auch auf das besondere architektonische Ambiente zurückzuführen ist. Fast unauffällig und schmucklos nimmt sich die Bürgerschaft, das Bremer Parlament, in der Nachbarschaft zu dem prächtigen Alten Rathaus aus. Der Entwurf für das Haus der Bremischen Bürgerschaft war nicht unumstritten, mehrfach musste der Gewinner der Ausschreibung für den Neubau 1961, der international bekannte Architekt Wassili Luckhardt, seine Pläne für das Gebäude abändern, bevor es schließlich 1966 eröffnet werden konnte.

Bremen - Skulpturengarten neben der Bürgerschaft

Blick in den Garten der Bürgerschaft mit dem Werk "Prima Vera" (1958) im Vordergrund und der alten Börse im Hintergrund

Neben der Bürgerschaft liegt der Garten der Bürgerschaft mit mehreren Bronze-Skulpturen des 1981 verstorbenen Bildhauers Gerhard Marcks, einem Brunnen und zahlreichen Sitzbänken. Wer sich für das Schaffen des Künstlers interessiert, wird im Gerhard-Marcks-Haus fündig, das seinen Nachlass verwaltet. Der Skulpturengarten ist allerdings nicht durchgehend geöffnet, im Zweifel kann man nur durch die Stäbe des Metallzaunes schauen.

Bremen - Blick auf das Alte Rathaus, rechts das angrenzende Neue Rathaus

Blick auf das Alte Rathaus, rechts das Neue Rathaus und links die Liebfrauenkirche

Unumstritten attraktiv ist dagegen das besagte Alte Rathaus, das Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. Das liegt vor allem an der Renaissance-Fassade, die der Bau zwischen 1605 und 1616 erhielt. Mit dem dahinter gelegenen Neuen Rathaus und dem Roland, einem Ritterstandbild aus Sandstein, das seit 1404 mit Blick in Richtung Dom auf dem Marktplatz steht, bildet das Alte Rathaus das Ensemble, das seit 2004 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO zu finden ist. Neben dem Westeingang zur unteren Rathaushalle findet sich übrigens eines der Wahrzeichen der Stadt, die Bremer Stadtmusikanten, ebenfalls von Gerhard Marcks geschaffen.

Bremen - Blick über den Marktplatz auf den Schütting

Blick von den Stadtmusikanten über den Marktplatz auf den Schütting

Gegenüber dem Rathaus steht das Haus der Kaufmannschaft, der Schütting. Das die Kaufleute sich im 16. Jahrhundert einen derart mächtigen Bau dort errichteten, könnte damals auch als deutliche Positionierung gegenüber den politischen Machthabern in der Stadt verstanden worden sein. Die eben ihrerseits rund 70 Jahre später das Rathaus mit neuer Fassade aufhübschen ließen. Die kleine recht unscheinbare Gasse auf der linken Seite des Schütting führt zur verkehrsfreien Böttcherstraße, einer der schönsten Straßen Bremens.

Kontorhaus in der Straße Stintbrücke - Bremen sehenswert

Durch die Lücke zwischen Schütting und Bürgerhäusern blickt man auf das Kontorhaus (1910-1912) in der Straße Stintbrücke. Der Straßenname verweist indirekt auf die Balge, ein Seitenarm der Weser, der hier floß. In früheren Zeiten wurden in der Weser und vermutlich auch in der Balge in größerer Zahl Stinte gefangen

Vor der Kulisse der Kaufmannshäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert gegenüber der Bürgerschaft lässt sich bei einem erfrischenden Getränk an einem der Café-Tische auf dem Marktplatz gut ein Päuschen einlegen. Von hier hat man den ganzen Marktplatz und den Dom gut im Blick und man könnte sich fast in eine andere Zeit zurück versetzt fühlen, würde die Bürgerschaft nicht architektonisch etwas aus dem Rahmen fallen und würde nicht die Tram in regelmäßigen Abständen vorbeirumpeln.

Bremen - Marktplatz - Kaufmannshäuser gegenüber der Bürgerschaft

Kaufmannshäuser gegenüber der Bürgerschaft. Die Rokoko-Fassade des linken Baus gehörte zum um 1755 errichteten Pflügerschen Haus an der Schlachte. Aber der Bau brannte 1944 aus und die erhaltene Fassade wurde 1957 für einen Neubau an den Markt versetzt.

Archivaufnahmen zeigen, dass der Marktplatz als "Gute Stube" Bremens in der Nachkriegszeit in vielerlei Hinsicht ein anderes Bild hatte. Zum einen dauerte es viele Jahre, die Kriegsschäden zu beseitigen, und desweiteren gab es keinen Städtetourismus heutigen Ausmaßes. Der Marktplatz war also vorwiegend für die Einheimischen da und die liebten es lange Zeit, ganz praktisch mit dem Auto bis vor die Tür zu fahren, zumal ihnen keine Gastro den Parkplatz streitig machte.

Bremen - Marktplatz - Kaufmannshäuser gegenüber der Bürgerschaft

1959 gab es noch keine Diskussionen über eine autofreie Innenstadt in Bremen. Auch die Kaufmannshäuser waren noch nicht so herausgeputzt wie heute, wie der Bau rechts neben der ehemaligen Sparkasse im Vergleich der Fotos zeigt. Archivbild

Im Oktober findet auf dem Marktplatz parallel zum großen Freimarkt auf der Bürgerweide zwischen Bahnhof und Messehallen der kleine Freimarkt mit Buden und Karussels statt, zwei Monate später in der Vorweihnachtszeit wird hier der Weihnachtsmarkt veranstaltet, dann duftet es verführerisch und vielfarbiges Licht erleuchtet abends das Ensemble.

Bremen - Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz

Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz

Vergleichsweise jung ist dagegen das sogenannte Bremer Loch nahe den Treppen der Bürgerschaft. Dabei handelt es sich um eine 90 Zentimeter tiefe öffentliche Spendendose, die in den Boden eingelassen ist und von einem im Durchmesser 50 Zentimeter großen Bronzedeckel verschlossen wird, den man im Vorübergehen auch für einen Gullydeckel halten könnte. Die Einrichtung geht auf die Initiative der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe zurück, einer wohltätigen Organisation in der Hansestadt. Seit 2007 fordert die Aufschrift "Kreih nich, jaul nich, knurr nich, segg i aa - doh wat rin in't Bremer Loch" (In Anspielung auf die Stadtmusikanten: krähe nicht, jaule nicht, knurre nicht, sag' ja - tue was 'rein ins Bremer Loch) den vorübergehenden Passanten auf, die eine oder andere Münze in den Schlitz zu stecken. Der Spender wird nach dem Einwurf mit einem der vier Tierlaute belohnt, die über eine Fotozelle ausgelöst digital von einem Chip kommen.

Bremen - Münzeinwurf ins Bremer Loch

Münzeinwurf in das Bremer Loch

Um Geld ging es auch im Baumwollhandel, und zwar um viel Geld, für die Kaufleute und für die Hansestadt. 1872 schlossen sich in Bremen die Unternehmen zusammen, die in den Handel mit dem Naturprodukt involviert waren. Sie definierten verbindliche Bestimmungen für den Handel mit der Baumwolle. Aus dem regionalen Zusammenschluss wurde nach der Umbenennung in den "Bremer Verein Baumwollbörse" 1877 schnell ein überregionaler, der bald auch die österreichische und schweizerische Spinnereiverbände und Baumwollindustrie mit einschloss. Und es galten die bremer Standards.

Bremen - Baumwolle im Botanischen Garten in Kiel

Baumwolle im Botanischen Garten in Kiel

Die Bremer Baumwollbörse war längst auch Mitglied der "International Cotton Convention" als der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes beschlossen wurde. Nicht weit von den Häusern der wirtschaftlichen (Schütting) und der politischen (Rathaus) Macht in Bremen wurde der Bau 1902 an der Ecke Marktstraße / Wachtstraße bezogen - das Eckhaus rechts am Garten der Bürgerschaft vorbei.

Bremen - Mosaiken im Eingangsbereich der Bremer Baumwollbörse

Lünettenmosaiken im Eingangsbereich der Bremer Baumwollbörse mit Hermes, dem Götterboten, links im Bild

Seine ursprünglich prachtvolle äußere Erscheinung hat das Gebäude schnell eingebüßt, das in der Fassade eingesetzte verwitternde Baumaterial wurde zwischen 1922 und 1924 durch Wesersandstein ersetzt und Kriegsschäden trugen einen weiteren Teil bei. Dennoch steht der Bau heute unter Denkmalschutz und das hat maßgeblich mit seinen inneren Werten zu tun. Neben dem Treppenhaus und einem der letzten Paternosteraufzüge sind vor allem die Lünettenmosaiken im Eingangsbereich sehenswert. Sie wurden 1906 von dem Unternehmen Puhl & Wagner hergestellt, das mit einer eigenen Glashütte zu dem deutschlandweit größten Produzenten von Glasmosaiken und -malereien heranwuchs und 1969 liquidiert wurde.

 

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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT

 

Rathaus

Das ursprüngliche Alte Rathaus am Marktplatz wurde zwischen 1405 und 1412 errichtet. Von dem eher schlichten spätgotischen Backsteinbau sieht man heute nicht mehr viel. Die Renaissance-Fassade, die heute dem von der UNESCO geschützten Bau das schmucke Aussehen verleiht, wurde zwischen 1608 und 1614 von Lüder von Bentheim errichtet. Besonders oberhalb der Arkaden ist sie üppig verziert mit verschiedenen Darstellungen aus antiken Mythologien, die sich mit christlicher Symbolik, stadtbremischen Symbolen und anderen Darstellungen auf eigenwillige Weise mischen.
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Rathaus am Marktplatz - Bremen sehenswert

 

Roland

Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht seit 1404 der Roland, ein 5,55 Meter (in Gänze 10,21 Meter) hohes Ritterstandbild aus Sandstein mit gezogenem Schwert und Schild vor der Brust. Wie in zahlreichen anderen Städten Europas, steht auch der Roland in Bremen als Symbol für die Freiheit der Stadt, die in früherer Zeit aus dem Marktrecht und der eigenen Gerichtsbarkeit resultierte.
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Roland - Bremen sehenswert

 

Bremer Stadtmusikanten

An der linken Breitseite des Alten Rathauses, neben dem Eingang zur unteren Rathaushalle stehen in Bronze gegossen die Helden eines weltweit bekannten Märchens – die Bremer Stadtmusikanten. Dabei ist es bis heute ein strittiger Punkt, ob die ungleichen Vier – Esel, Hund, Katze und Hahn – überhaupt bis nach Bremen gekommen sind, denn darüber gibt das Märchen nicht wirklich schlüssig Auskunft. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig, denn auf die in dem Märchen transportierte Botschaft kommt es an.
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Die Bremer Stadtmusikanten - Bremen sehenswert

 

Der Schütting

Der Schütting, das Haus der Kaufmannschaft, früher das Gilde- und Kosthaus. Der zwischen 1537 und 1538 von einem Antwerpener Baumeister im Stil der flandrischen Renaissance errichtete Bau ist bereits der zweite Schütting an dieser Stelle. Bis heute fast gänzlich im Original erhalten geblieben ist der Ostgiebel, der 1565 von einem Bremer Steinmetz geschaffen wurde. Eine Neugestaltung der marktseitigen Front im Jahre 1595 brachte eine stilistische Veränderung zur Weserrenaissance.
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Der Schütting am Markt - Bremen sehenswert

 

Böttcherstraße

Spätestens seit 1931 verbindet sich mit dem Namen Böttcherstraße jedoch weniger der Geruch von Holz und das Geräusch von Hammerschlägen der Böttcher, sondern ein ganz besonderes, nahezu geschlossenenes Ensemble von Häusern. Auf einer Länge von etwas mehr als einhundert Metern schaffen Museen, offene Kunsthandwerkstätten, Einzelhändler mit eher gehobenem Angebot, Gastronomie und ein Hotel eine ganz eigene Atmosphäre zwischen Back- und Sandsteinbauten, die in Bremen einzigartig ist.
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Böttcherstraße - Bremen sehenswert

 

Freimarkt

Was für die einen schlicht eine Kirmes oder ein großer Rummelplatz ist, ist für die anderen ein Ereignis, das in seiner Wichtigkeit mit Weihnachten auf gleicher Ebene steht. Tatsache ist jedoch, das einem Großteil der Hansestädter der Freimarkt als „fünfte Jahreszeit“ und unumstößliche Bremer Tradition gilt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Bremerinnen und Bremer können auf eine fast tausendjährige Geschichte ihres Volksfestes zurückblicken und damit ist der Freimarkt das älteste Volksfest in Deutschland.
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Freimarkt - Bremen sehenswert

 

St. Petri Dom

Die Geschichte des Doms, der ältesten Kirche Bremens, beginnt mit der Christianisierung der ursprünglich von den Sachsen besiedelten Gegend durch Karl den Großen im 8. Jahrhundert. Wann der erste Dom auf der höchsten Erhebung der sogenannten Bremer Düne errichtet wurde ist unklar, jedoch wurde er ziemlich wahrscheinlich 858 von einfallenden Wikingern aus dem dänischen Norden zerstört. Der 1041 begonnene und im 13. Jahrhundert mit den zwei Türmen vollendete nachfolgende romanische Bau wurde im 16. Jahrhundert schließlich im gotischen Stil umgebaut.
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Dom - Bremen sehenswert

 

Domshof

Im Schatten des Doms erstreckt sich der Domshof. Bis 1803 befand sich der Dombezirk und damit auch der große Platz im Besitz der jeweiligen Bischöfe bzw. Schwedens und später dem Kurfürstentum Hannover, die Bremen zeitweise regierten. Der Baubestand etwa mit Bürgerhäusern und die Pflanzung zahlreicher Bäume, ließ den Domshof im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der schönsten Plätze der Hansestadt werden.
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Domshof - Bremen sehenswert

 

Schlachte

Vom Baubeginn 1993 bis zur feierlichen Eröffnung am 27. Mai 2000 entstand zwischen der Wilhelm-Kaisen- und der Stephanibrücke für umgerechnet über 20 Millionen Euro, größtenteils aus EU-Töpfen, mit 60 Bäumen und viel Granit eine Flaniermeile mit Boulevard, Schiffsanlegern und zahlreichen Gastronomiebetrieben, die für jeden Gaumen etwas zu bieten haben.
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Schlachte - Bremen sehenswert

 

Schnoor

Bremens ältestes erhaltenes Stadtviertel ist der Schnoor. In früheren Zeiten wurde das Viertel hauptsächlich von Fischern und Seeleuten bewohnt, denn hier verlief die Balge, ein Nebenarm der Weser, und hier befand sich einer der ersten Häfen Bremens. Viele der kleinen Häuschen stammen aus dem 17. Jahrhundert oder sind nach historischen Vorlagen nachgebaut worden. Das 1402 auf Grundmauern aus dem Mittelalter errichtete Haus Nr.15 in der Gasse Schnoor ist neben dem Packhaus (1401) jedoch eines der ältesten Bauten im Schnoor.
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Schnoor - Bremen sehenswert

 

Ein Streifzug durch die Neustadt

Richtig angelegt wurde die Alte Neustadt als heutiger Teil des Stadtteils erst im 17. Jahrhundert. Anlass für die planmäßige Stadtvergrößerung war auch das steigende Bedrohungspotential durch die Fortentwicklung der Angriffswaffen. Reste der damals angelegten Wallanlagen sind bis heute als Parks vorhanden, aber es gibt weit mehr zu entdecken, wie den Kleinen Roland
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Neustadt - Bremen sehenswert

 

 

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