unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Innenstadt
Wappen der Eheleute Havemann aus der Zeit um 1600
Bremens ältestes erhaltenes Stadtviertel ist der Schnoor. Wie an einer Schnur aufgezogen reihen sich rund 100 kleine Häuser aneinander, daher der Name Schnoor (plattdeutsch Schnur). In früheren Zeiten wurde das Viertel hauptsächlich von Fischern und Seeleuten bewohnt, denn hier verlief die Balge, ein Nebenarm der Weser, und hier befand sich einer der ersten Häfen Bremens.
Restaurant Schröter's Leib & Seele
Heute erinnern nur noch die Straßennamen „Hinter der Balge“ im und „Balgebrückstraße“ am Rande des Schnoors an das mittlerweile zugeschüttete Gewässer. Auch die Seeleute und Fischer sind verschwunden und in das Gewirr aus schmalen und verwinkelten Gassen sind vor allem seit den 1950er Jahren viele Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker sowie Künstlerinnen und Künstler eingezogen, nachdem in der Nachkriegszeit vor allem weniger gut betuchte Menschen hier lebten. Kleine Läden mit nicht alltäglichem Warensortiment, Kunsthandwerkateliers, Cafés und Restaurants beleben heute das wirklich sehenswerte alte Viertel, das aber auch nach wie vor bewohnt wird.
Blick in die Gasse Schnoor
Viele der kleinen Häuschen stammen aus dem 17. Jahrhundert oder sind nach historischen Vorlagen nachgebaut worden. Das 1402 auf Grundmauern aus dem Mittelalter errichtete Haus Nr.15 in der Gasse Schnoor ist neben dem Packhaus (1401) jedoch eines der ältesten Bauten im Schnoor. Während die von Franziskanern errichtete St. Johannis-Kirche ein paar Straßen weiter noch steht – das Franziskaner-Kloster existiert seit 1834 nicht mehr – erinnert an die Synagoge nur noch eine Gedenktafel in der Kolpingstraße 4/6. 62 Jahre lang, bis Männer der SA sie in der Reichsprogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Schutt und Asche legten, war hier das geistige Zentrum der jüdischen Gemeinde. Für die sieben jüdischen Bürger Bremens, die in jener Nacht gewaltsam den Tod fanden, steht vor dem Landherrnamt seit 1982 ein Mahnmal aus schwarz gestrichenem Beton.
Haus Nr. 15 in der Mitte ist eines der ältesten Häuser im Schnoor und heute als "Künstlerhaus Art 15" Ort kreativen Schaffens (art-15.de)
Im Haus Schnoor Nr. 8 wohnte einst der Mann, dem der Bremer Bildhauer Claus Homfeld 1990 im Schnoor ein Denkmal in Bronze setzte, Heini Holtenbeen. Dabei hatte der Mann gar kein Holzbein, wie der Nachname aus dem Plattdeutschen übersetzt vermuten ließe, noch hieß er überhaupt so, sondern Jürgen Heinrich Keberle. Das Bremer Original war eigentlich eine tragische Figur. 1835 geboren, erlitt er bereits während seiner Lehrzeit durch einen Sturz durch eine Dachluke einen leichten Hirnschaden und eine Beinverletzung, die ihn zeitlebens humpeln ließ.
Steht zwischen Tischen und Stühlen: Heini Holtenbeen in Bronze von Claus Homfeld
Als Dienstmann erledigte er verschiedenste Aufträge und erwirtschaftete so seinen bescheidenen Lebensunterhalt. Später traf man ihn immer am Mittag auf dem Marktplatz vor der Börse, wo er den hineinstrebenden Kaufleuten die nicht aufgerauchten Zigarren abnahm, da drinnen Rauchverbot herrschte. Fotos und Darstellungen zeigen ihn fast immer in einen abgetragenen Mantel gehüllt, mit Melone auf dem Kopf und einem Gehstock in der rechten Hand. Dies, sein zunehmend skurriles Auftreten und seine plattdeutschen Sprüche machten ihn schließlich stadtbekannt. Dennoch war er sein Leben lang arm, nahm in schlechten Zeiten erbetteltes Geld nur als „Darlehen“, wie er stets sagte, zahlte es jedoch bis zu seinem Tod 1909 nie zurück.
Seite zurücknächste Seite
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Bremer Geschichtenhaus
Tel.: 0421 / 33626-51
Fax: 0421 / 33626-52
E-Mail:
info@Bremer-geschichtenhaus.de
www.Bremer-geschichtenhaus.de
Öffnungszeiten: Montag 12 - 18 Uhr, Dienstag - Sonntag 11 - 18 Uhr, letzte Führung jeweils um 17 Uhr
Fast gänzlich rund um die Altstadt erstreckt sich eine im Zickzack verlaufende Parklandschaft mit einem Wassergraben. Es handelt sich dabei um die letzten offen sichtbaren Überbleibsel der Befestigungsanlagen, die die Altstadt und Teile der Neustadt bis Anfang des 19. Jahrhunderts umgab. Mit dem Umbau zu einer Gartenlandschaft hatte man 1802 mit dem ersten Abschnitt zwischen Weser und Herdentor begonnen.
Weiterlesen ...
Aber bei aller Geschäftigkeit, die hier oft herrscht, gibt es auch Sehenswertes zu entdecken: Knast, Kommerz und Kunst. Für den Knast steht das mächtige Gerichtsgebäude das im Stil des Historismus hier nach der Grundsteinlegung 1891 zwischen 1893 und 1995 nach Entwürfen der Architekten Ludwig Klingenberg und Hugo Weber errichtet wurde. Seit 1992 steht der Bau, der den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden hat, unter Denkmalschutz.
Weiterlesen ...
Den Kernbestand der Sammlung der Kunsthalle stellt europäische Malerei vom Mittelalter bis in die Gegenwart dar. Einen Schwerpunkt bildet darunter die französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts, die vor allem durch eine der größten Delacroix-Sammlungen repräsentiert wird. Der deutsche Impressionismus ist ein weiterer Schwerpunkt. Gezeigt werden Werke unter anderem von Liebermann, Corinth und Slevogt. Mit Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und anderen sind auch die Malerinnen und Maler aus der bekannten Künstlerkolonie Worpswede nahe Bremen vertreten.
Weiterlesen ...
Auch wenn das Gebiet um die beiden Straßenzüge mit ihren vielen kleinen Nebenstraßen zu einem Teil noch zum Stadtteil Mitte und zum anderen zur Östlichen Vorstadt gehört, wird das Quartier von den Bremerinnen und Bremern schlicht nur das „Viertel“ genannt. Es wird geliebt, gehasst, gefürchtet und vieles mehr. Wohl in keinem anderen Stadtteil der Hansestadt traten über Jahrzehnte hinweg die Kontraste so offen und teilweise auch gewalttätig zutage wie im Viertel.
Weiterlesen ...
Von der Tiefer bzw. dem Altenwall, dem Weseruferabschnitt vor dem Schnoor und schräg gegenüber der DGzRS, dem Planetarium und der Sternwarte am anderen Ufer, führt ein schöner Weg für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer direkt am Wasser entlang flussaufwärts Richtung Weserwehr. Nach Überqueren des Weserwehrs führt der Rückweg der Tour über den Stadtwerder.
Weiterlesen ...
Da kommt noch mehr ;-). Ansicht wechselt automatisch. |