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Sie sind hier: sehenswert Innenstadt
Die Bremer Stadtmusikanten an dem Sieben-Faulen-Brunnen im Werkhof der Böttcherstraße vor dem Schaufenster der Bremer Bonbon Manufaktur
Früher waren hier, in der Gasse zwischen Marktplatz und Weser, die Fass- und Zubermacher angesiedelt, daher der Name Böttcherstraße. Der Name ist geblieben, nur das Handwerk und diejenigen, die es ausübten, sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Wandel in den Häfen immer weniger geworden und schließlich ganz verschwunden.
Architektur in Backstein
Spätestens seit 1931 verbindet sich mit dem Namen Böttcherstraße jedoch weniger der Geruch von Holz und das Geräusch von Hammerschlägen, sondern ein ganz besonderes, nahezu geschlossenes Ensemble von Häusern. Auf einer Länge von etwas mehr als einhundert Metern schaffen Museen, offene Kunsthandwerkstätten, Einzelhändler mit eher gehobenem Angebot, Gastronomie und ein Hotel eine ganz eigene Atmosphäre zwischen Back- und Sandsteinbauten, die in Bremen einzigartig ist.
Bonbons aus der Bremer Bonbon Manufaktur
Zu verdanken ist diese kleine „Insel“ mitten in der Innenstadt Ludwig Roselius (1874-1943). Der wohlhabende Kaffeekaufmann (HAG) war nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, sondern auch Kunstliebhaber und -förderer sowie Visionär. 1902 kaufte er das älteste und schönste Haus der Straße und nutzte es als Verwaltungssitz für sein Unternehmen Roselius & Co., aus dem 1906 HAG hervorging.
Roselius-Büste von Hoetger im Werkhof
Der Erfolg seines Kaffee HAG gründete vor allem auf einem patentierten Verfahren zur Entkoffeinierung, das er entwickelt hatte und das erstmals die Produktion entkoffeinierten Kaffees in kommerziellem Maßstab ermöglichte. Dass dabei, anders als bei heutigen Verfahren, ausgerechnet Benzol eine tragende Rolle spielte, klingt eher wenig appetitlich.
Roselius-Haus
Nach dem 1. Weltkrieg ließ Roselius von 1922-31 weitere Häuser der Straße umgestalten, abreißen oder neu errichten. Neben dem Werbeeffekt für seine Kaffeemarke HAG, versuchte Roselius unter anderem damit seiner Weltanschauung Ausdruck zu verleihen und seine Utopien der Wirklichkeit näher kommen zu lassen. Eine seiner Bestrebungen war die Rückbesinnung auf die niederdeutsche Kultur, die Sprache ebenso wie Kunst und Kunsthandwerk. So richtete er 1928 in jenem 1902 gekauften Haus ein Museum mit einer Sammlung niederdeutscher Kunst ein, das Museum „Roselius Haus“. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg ist es seit 1954 wieder originalgetreu als Museum hergerichtet.
Eingang zu den Museen Böttcherstraße, links die Madonna mit Kind (1912) von Hoetger
Seine große Zuneigung zur Kunst kommt besonders im Paula-Becker-Modersohn-Haus zum Ausdruck. Es war nicht nur das erste Museum, das einer Künstlerin gewidmet war, sondern erregte aufgrund der von dem Bildhauer Bernhard Hoetger reliefartig gestalteten Außenwände und der lebendig geformten Räume im Inneren weltweit Aufsehen und löste zahlreiche Diskussionen aus. Heute präsentiert das Museum in dem 1926/27 errichteten Haus die umfangreichste Gemäldesammlung der Malerin Paula Modersohn-Becker. Mehr Kunstwerke von Bernhard Hoetger kann man sich unter anderem im Hoetger-Hof neben dem Roselius-Haus ansehen, wo einige Bronze-Plastiken zu sehen sind.
Bronze-Plastiken "Abend" (1911), "Jugend" (1909) und "Dämmerung" (1912) von Hoetger
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Museen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker Museum
Ludwig Roselius Museum
Sammlung
Bernhard Hoetger
Böttcherstraße 6–10
28195 Bremen
Tel.: 0421 / 33882-22
Fax: 0421 / 33882-33
E-Mail: info@museen-boettcherstrasse.de
www.museen-boettcherstrasse.de
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11–18 Uhr, montags geschlossen
Einst wie in der Gegenwart ist der Marktplatz das machtpolitische Zentrum Bremens und heute auch Anziehungspunkt für Tausende von Touristen, was ohne Zweifel auch auf das besondere architektonische Ambiente zurückzuführen ist. Fast unauffällig und schmucklos nimmt sich die Bürgerschaft, das Bremer Parlament, in der Nachbarschaft zu dem prächtigen Alten Rathaus aus.
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Neben den Bremer Stadtmusikanten gibt es ein weiteres, allerdings weit weniger bekanntes Märchen, dessen Schauplatz die Hansestadt ist, nämlich „Die sieben Faulen“ aus der Feder des Bremer Schriftstellers Friedrich Wagenfeld (1810-1846). Wie den Bremer Stadtmusikanten wurde auch den Helden aus dieser Geschichte in der Stadt ein Denkmal gesetzt. In der Böttcherstraße begegnet man den vermeintlich faulen Brüdern gleich an zwei Orten.
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An der linken Breitseite des Alten Rathauses, neben dem Eingang zur unteren Rathaushalle stehen in Bronze gegossen die Helden eines weltweit bekannten Märchens – die Bremer Stadtmusikanten. Dabei ist es bis heute ein strittiger Punkt, ob die ungleichen Vier – Esel, Hund, Katze und Hahn – überhaupt bis nach Bremen gekommen sind, denn darüber gibt das Märchen nicht wirklich schlüssig Auskunft. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig, denn auf die in dem Märchen transportierte Botschaft kommt es an.
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Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht seit 1404 der Roland, ein 5,55 Meter (in Gänze 10,21 Meter) hohes Ritterstandbild aus Sandstein mit gezogenem Schwert und Schild vor der Brust. Wie in zahlreichen anderen Städten Europas, steht auch der Roland in Bremen als Symbol für die Freiheit der Stadt, die in früherer Zeit aus dem Marktrecht und der eigenen Gerichtsbarkeit resultierte.
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Für einen längeren Ausflug absolut empfehlenswert wert ist das rund 25 Kilometer nordöstlich von Bremen im Teufelsmoor gelegene Worpswede. Besonders für Kunstinteressierte ist der schon lange vom kleinen niedersächsischen Moordorf zum weit über die Grenzen hinaus bekannten Künstlerdorf herangewachsene Ort ein Dorado.
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