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Haupthaus der Kunsthalle mit Eingangsportal
Im Jahre 1849 öffnete die Kunsthalle am Ostertor nach zweijähriger Bauzeit erstmals ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Architekt war der 1816 in Bremen geborene Baumeister Lüder Rutenberg. Der ursprüngliche Bau war sein erster von größerer Bedeutung. Allerdings wurde die Kunsthalle nach Plänen des ebenfalls in Bremen geborenen Architekten Eduard Gildemeister bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in erheblichem Umfang umgebaut und erweitert. 1902 fand schließlich die feierliche Wiedereröffnung statt. Nach massiven Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg dauerte es bis in die 1960er Jahre bis das Museum nahezu vollständig renoviert war.
Blick in Ausstellungsräume in einem der beiden Anbauten
Aber der Zahn der Zeit nagt beständig, sodass in den 90er Jahren zunächst von 1990-1992 und vier Jahre später abermals für zwei Jahre umfängliche Renovierungen durchgeführt werden mussten. Nach der Jahrtausendwende schließlich musste ein 1982 errichteter Erweiterungsbau der bis dato letzten großen Baumaßnahme weichen. Um mehr Ausstellungsfläche für Dauer- und Sonderausstellungen zu schaffen, bekam der seit 1977 unter Denkmalschutz stehende Sandsteinbau an der „Kulturmeile“ zwischen 2009 und 2011 zwei moderne Flügel mit mehr als 5500 Quadratmetern Fläche. Zusätzlich zum Bau der beiden kubischen Anbauten wurde der weitaus größere Hauptbau dazwischen gleich mit modernisiert. Die Maßnahmen waren mit rund 33,5 Millionen Euro zwar nicht gerade ein Schnäppchen, sind aber gut investiert, denn nicht nur das neue Beleuchtungskonzept in einem moderneren Ambiente setzt die sehenswerten Kunstwerke des Hauses deutlich besser in Szene.
Den Kernbestand der Sammlung der Kunsthalle stellt europäische Malerei vom Mittelalter bis in die Gegenwart dar. Einen Schwerpunkt bildet darunter die französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts, die vor allem durch eine der größten Delacroix-Sammlungen repräsentiert wird. Der deutsche Impressionismus ist ein weiterer Schwerpunkt. Gezeigt werden Werke unter anderem von Liebermann, Corinth und Slevogt. Mit Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und anderen sind auch die Maler aus der bekannten Künstlerkolonie Worpswede nahe Bremen vertreten.
Ausstellungsräume im Haupthaus
Als eine der bedeutendsten Sammlungen gilt das Kupferkabinett mit mehr als 200.000 Blatt Handzeichnungen und Druckgrafiken.
Wechselnde Sonderausstellungen mit Werken internationaler Künstlerinnen und Künstler erweisen sich oft als Publikumsmagnete und locken Scharen von Bremern und auswärtigen Besuchern in die Kunsthalle.
Der erste Direktor des Hauses war der Bremer Kunsthistoriker Gustav Pauli. Der Sohn des Bremer Bürgermeisters Alfred Pauli war in doppelter Hinsicht der erste einer längeren Reihe von Nachfolgern, denn er war ab 1899 auch erster wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kunsthalle, bevor er 1905 schließlich Direktor wurde. Sein nachhaltiges Wirken als Leiter des Hauses führte sogar dazu, dass in der Hansestadt im Stadtteil Schwachhausen ein Platz nach ihm benannt wurde. Bestattet wurde er nach seinem Tod auf dem Riensberger Friedhof in Sichtweite des Focke-Museums.
Passenderweise liegt der Gustav-Pauli-Platz in direkter Nachbarschaft zur Klugkiststraße. Hieronymus Klugkist war nicht nur ein Senator, sondern auch der Initiator der Gründung des Kunstvereins in Bremen. 34 Mitglieder zählte der Verein, der zu den ältesten deutschen Kunstvereinen zählt, zur Zeit seiner Gründung 1823, darunter allein elf Senatoren wie Klugkist selbst, sowie Kaufleute, Rechtsanwälte, Ärzte, Professoren, also Mitglieder der gehobenen Gesellschaft. Personell überschaubar sollte der Verein zunächst auch bleiben, denn die Mitgliederzahl war zunächst am 50, später auf 75 beschränkt. Schriftlich fixiertes Ziel war es, in der Hansestadt „den Sinn für das Schöne zu verbreiten und auszubilden“, allerdings beschränkt auf die bildende Kunst.
Blick in einen Teil der Ausstellungsräume im Haupthaus
Über die Jahre kauften nicht nur die einzelnen Mitglieder, sondern auch der finanziell potente Verein selbst Bilder und Zeichnungen, etwa die, die den Grundstock für das heutige Kupferstichkabinett bildeten, und er organisierte mit großem Erfolg Ausstellungen. Und es war der Kunstverein, der schließlich den Bau der Kunsthalle initiierte. Der gemeinnützige Verein ist bis heute der Träger der Kunsthalle, nicht die Stadt. Mit 75 Mitgliedern? Nein, nach Aufhebung der Beschränkung 1843 waren es bereits 500 und aktuell sind es rund 9.000. Persönliches Engagement, Schenkungen und Vermächtnisse an bedeutenden Sammlungen, beträchtliche Spenden und die Liebe zur Kunst haben geholfen, die Kunsthalle nicht nur zu erhalten, sondern sie über die Grenzen der Stadt bekannt zu machen.
Porträt M. H. (Frauenkopf), 1923. Eine Arbeit des in 1890 Bremen geborenen Künstlers Kurt Edzard.
Der Kunstverein Bremen ist der älteste, aber keineswegs der einzige Verein, der hinsichtlich der Förderung und Erhalt von Kunst & Kultur in der lokalen Museumslandschaft unterwegs ist. Der Verein von Freunden des Focke-Museums e.V. kann auf eine bis in das Jahr 1910 zurückreichende Geschichte zurückblicken und hat immerhin halb so viele Mitglieder wie der Kunstverein. Seit 1985 ist der Freundeskreis des Übersee-Museums aktiv.
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
Tel.: 0421 / 32 90 80
Geöffnet: Mittwoch - Sonntag 10 - 18 Uhr bzw 17 Uhr ab 8.2., Dienstag 10 - 21 Uhr, Montag geschlossen
E-Mail: info@kunsthalle-bremen.de
www.kunsthalle-bremen.de
www.kunsthalle-bremen.de/kunstverein/ueber-uns-kv/
Fast gänzlich rund um die Altstadt erstreckt sich eine im Zickzack verlaufende Parklandschaft mit einem Wassergraben. Es handelt sich dabei um die letzten offen sichtbaren Überbleibsel der Befestigungsanlagen, die die Altstadt und Teile der Neustadt bis Anfang des 19. Jahrhunderts umgab. Mit dem Umbau zu einer Gartenlandschaft hatte man 1802 mit dem ersten Abschnitt zwischen Weser und Herdentor begonnen.
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Auch wenn das Gebiet um die beiden Straßenzüge mit ihren vielen kleinen Nebenstraßen zu einem Teil noch zum Stadtteil Mitte und zum anderen zur Östlichen Vorstadt gehört, wird das Quartier von den Bremerinnen und Bremern schlicht nur das „Viertel“ genannt. Es wird geliebt, gehasst, gefürchtet und vieles mehr. Wohl in keinem anderen Stadtteil der Hansestadt traten über Jahrzehnte hinweg die Kontraste so offen und teilweise auch gewalttätig zutage wie im Viertel.
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1889 legten die Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende mit ihrem Entschluss in dem kleinen bis dato unbekannten Dorf zu arbeiten und zu wohnen sozusagen den Grundstein für dieses Zentrum der Kunst. Ihnen folgten schnell weitere Künstlerinnen und Künstler wie die Malerin Paula Becker, der Dichter Rainer Maria Rilke, Clara Rilke-Westhoff, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und später der Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker Bernhard Hoetger, nach dessen Entwürfen u.a. das Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Bremer Böttcherstraße gebaut wurde.
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Jede Stadt hat ihre Geschichte und in vielen Städten gibt es ein Museum, in dem eben diese erzählt wird. In der Hansestadt ist es das Focke-Museum im Ortsteil Riensberg, in dem die Stadthistorie am anschaulichsten präsentiert wird. Das „Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte“ entstand 1924 durch die Zusammenlegung zweier Sammlungen, dem 1884 gegründeten Gewerbemuseum und dem sechs Jahre später gegründeten „Historischen Museum für bremische Altertümer“, dessen bereits 1922 gestorbener Gründer auch zum Namensgeber des heutigen Museums wurde.
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1896 öffnete das heutige Übersee-Museum unter dem Namen „Städtisches Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde“ erstmals seine Tore. Die gezeigten Exponate stammten zunächst aus den „Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie“ die in Teilen als „Handels- und Kolonialausstellung“ auf der „Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung“ im Jahre 1890 mit viel Erfolg gezeigt wurden. Seit der Gründung haben sich die Konzeptionen mehrmals gewandelt, bis hin zu einer stärkeren museumspädagogischen Ausrichtung, die bis heute Bestand hat.
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