unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert in Schwachhausen
Aktuell: Das Haupthaus und das Schaumagazin sind seit dem 20. November 2023 aufgrund einer Vergrößerung der Ausstellungsfläche und von Umbauarbeiten für eine neue Sammlungspräsentation bis 2026 geschlossen.
Der originale Kopf des Roland
Jede Stadt hat ihre Geschichte und in vielen Städten gibt es ein Museum, in dem eben diese erzählt wird. In der Hansestadt ist es das Focke-Museum im Ortsteil Riensberg, in dem die Stadthistorie am anschaulichsten präsentiert wird. Das „Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte“ entstand 1924 durch die Zusammenlegung zweier Sammlungen, dem 1884 gegründeten Gewerbemuseum und dem sechs Jahre später gegründeten „Historischen Museum für bremische Altertümer“, dessen bereits 1922 gestorbener Gründer auch zum Namensgeber des heutigen Museums wurde. Dr. Johann Focke war Senatssyndikus und Vater des Flugzeugpioniers Wilhelm Focke sowie des Flugzeugbauers Henrich Focke, Mitbegründer des Unternehmens Focke-Wulf-Flugzeugbau AG, das nach einer Fusion 1963 mit einem anderen Unternehmen in Teilen später in EADS und Airbus aufging.
Flora, Mitte des 18. Jh. von Theophil Wilhelm Frese aus Obernkirchener Sandstein geschaffen, blickt in die hellen Ausstellungsräume mit viel Tageslicht
Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Focke-Museum in einem Bau im innenstadtnahen Stephaniviertel untergebracht, das aber der Bombardierung der Stadt zum Opfer fiel. 1964 wurde am neuen Standort auf dem ehemaligen Gut Riensberg, das das Museum seit 1953 nutzt, ein moderner Bau mit viel Glas fertiggestellt, der bis heute das Haupthaus des Museums ist. Seit einer umfassenden Sanierung 1998 zeigt die Dauerausstellung 1200 Jahre bremische Geschichte in den lichtdurchfluteten Räumen.
Autobau hat Tradition in Bremen, dafür steht auch dieses Schmuckstück von Bordward, die Isabella
Gleich nach Betreten des Museums werden die Besucher vom Bremer Roland begrüßt, nein, nicht persönlich und genau genommen ist es auch nur der Kopf, dafür aber der originale (Foto oben). Dem gerüsteten Recken in seiner ganzen Größe begegnet man auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus. Überhaupt werden auf den ersten Metern der Ausstellung Köpfe gezeigt, kluge Köpfe der Stadt, wie jener Dr. Focke. Der könnte durchaus den einen oder anderen Teller Suppe mit einem Silberlöffel aus der Silbermanufaktur Wilkens gegessen haben, wie sie in einer Vitrine in einer Kollektionsübersicht aufgereiht liegen, denn das Unternehmen ist seit 1810 im Stadtteil Hemelingen ansässig. Zur Zeit seiner Geburt 1848 wurde das Trinkwasser vermutlich noch mit dem hölzernen Schöpfrad aus der Weser gefördert, wie ein Model im Museum zeigt. In einem Borgward dagegen saß er nie, denn die Autos aus Bremen wurden erst ab 1939 gebaut.
Bremer Schwaren: städtische Münzen aus dem 14. Jahrhundert
Gleich hinter der schicken „Isabella“ (Bj. 1960), dem von 1954-’61 gebauten Flaggschiff der Carl F. W. Borgward G.m.b.H., beginnt ein chronologischer Rundgang durch das Focke-Museum. Der Streifzug durch die Geschichte Bremens führt vorbei an bei Ausgrabungsarbeiten im Dom gefundenen Grabbeilagen aus dem 13. Jh., städtischen Münzen aus der zweiten Hälfte des 14. Jh und bürgerlichem Interieur, wie Bremer Truhen, von denen aus Eichenholz geschnitzte Teile gezeigt werden. Dieses Handwerk hatte zu dieser Zeit in Bremen einen hohen Stellenwert.
Eine beeindruckende Arbeit: aus Eiche geschnitzte Truhenfront einer Bremer Truhe um 1600
Man erfährt, dass der „Bremer Stein“ aus dem die grauen Sandsteinreliefs an der zwischen 1608 und ’14 entstandenen Renaissancefassade des Rathauses gehauen wurden, eigentlich in Obernkirchen bei Minden gebrochen wurde, um schließlich erst auf dem Wasserweg flussabwärts in die Stadt zu Bildhauern und Baumeistern zu gelangen.
Die Skulpturen "Glaube und Hoffnung", im 16. Jh. aus "Bremer Stein" gefertigt, waren vermutlich Giebelschmuck eines Bürgerhauses
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Focke-Museum
Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Stiftung des öffentlichen Rechts
Schwachhauser Heerstr. 240
28213 Bremen
Tel.: 0421 / 699 600 - 0
Fax: 0421 / 699 600 – 66
Geöffnet: Dienstag 10 - 21 Uhr, Mittwoch - Samstag 10 - 17 Uhr, Sonntag 10 - 18 Uhr
E-Mail: post@focke-museum.de
www.focke-museum.de
Verein von Freunden des Focke-Museums e.V.
Schwachhauser Heerstraße 240
28213 Bremen
Tel.: 0421 / 699 600 91
Fax: 0421 / 699 600 66
E-Mail: ffm@focke-museum.de
Der in Sichtweite zum Focke-Museum gelegene
Gottesacker wurde zwischen 1872 und 1875 zeitgleich mit dem Waller
Friedhof als Ersatz für zwei aufgegebene Friedhöfe andernorts
angelegt. Der heute gut 28 Hektar große Parkfriedhof erstreckt sich
auf Ländereien des ehemaligen Gutes Riensberg. Mit der gärtnerischen
Gestaltung wurde der Landschaftsgärtner und Gartenarchitekt Wilhelm
Benque beauftragt, der bereits einige Jahre zuvor für die
gartenkünstlerische Anlage des Bürgerparks und u.a. auch von Knoops
Park in Lesum verantwortlich war.
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Mitten im Rhododendronpark befindet
sich in Nachbarschaft des Cafés die botanika. Ursprünglich wurde die
botanika als Beitrag zur Expo 2000 geplant, doch aus vielfältigen
Gründen kam es anders und der weitgehend gläserne Bau wurde erst
2003 eröffnet.
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Seine Geschichte und ehemals dörfliche Struktur
merkt man dem Stadtteil an, wenn man etwa die Oberneulander
Landstraße hinunter fährt oder geht. Im Sommer sorgt das Grün alter
Bäume für reichlich Schatten. An der zur Landesgrenze gelegenen
Straßenseite tun sich mehrere Lücken in der Wohnbebauung auf, denn
hier befinden sich gleich drei Parks, die zu einem Besuch einladen.
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Der 1913 errichtete Lloyd-Bahnhof am Hauptbahnhof war eine Wartestation für die Auswanderer, die mit den Schiffen des Norddeutschen Lloyd von Bremerhaven aus Europa verließen. Von hier ging die Fahrt zunächst mit dem Zug weiter. Die Reederei ging nach der Fusion mit der Reederei HAPAG in dem Unternehmen HAPAG-Lloyd mit Sitz in Hamburg auf. Schräg gegenüber befindet sich das Anti-Kolonial-Denkmal "Elefant".
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