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Strand in Brake
Kaum dass im Frühling die Sonne lacht und die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen, treibt es viele Norddeutsche an die Nordseeküste ans Wasser. Ob nach Dangast an den Jadebusen oder in die bekannten Seebäder Cuxhavens, Hauptsache Strand zum in der Sonne liegen und Sand zum Buddeln und Burgen bauen für den Nachwuchs. So zieht es auch viele Bremerinnen und Bremer an den warmen Wochenenden auf die Autobahn gen Norden, mit Sack und Pack und Picknickkorb gerüstet für einen Tag Strandurlaub. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn der nächste Strand gleich um die Ecke liegt, wie ein Besuch in Brake zeigt.
Schmuckes Wohnhaus in Brake
Die urkundlichen Erwähnungen der rund 45 Straßenkilometer von Bremen flussabwärts am linken Weserufer gelegenen Stadt reichen zurück bis in das 14. Jahrhundert. Als Brake to Harghen (Harrien) wird das Siedlungsgebiet in einer Urkunde vom 25. bzw. 30. Mai des Jahres 1385 genannt, anlässlich eines nicht mehr einzudämmenden Deichbruchs nahe der Siedlung Harrien, das heute einer der 10 Stadtteile der Kreisstadt ist. Viermal verwüsteten Sturmfluten im Mittelalter den Landstrich, ließen Deiche brechen, Tausende Menschen und ihr Vieh ertrinken und neue dauerhafte Wasserläufe entstehen. Zwischen 1512 und 1531 wurde das Gebiet schließlich nahezu komplett eingedeicht und auf drei nun geschützten Inseln entstanden die ersten Siedlungen von Braksiel als Vorläufer des heutigen Brake.
Ehemaliger Wohnsitz eines Holzhändlers, die Plassmann Villa nahe der Kaje
Brake ist eine Hafenstadt. Seine wachsende Bedeutung bis ins 19. Jahrhundert hinein verdankte der Hafen der günstigen Lage an der Weser. Während die bremischen Häfen mit der zunehmenden Versandung des wirtschaftlich wichtigen Wasserweges zu kämpfen hatten, sodass die immer größer werdenden Seeschiffe die Hansestadt nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt anlaufen konnten, lag der Hafen Brakes an einer tiefen Stelle der Weser. Hier wurden die Waren von den großen auf kleinere Schiffe umgeladen, die dann flussaufwärts zu den stadtbremischen Häfen weiterfuhren. Im 19. Jahrhundert war Brake zeitweise u. a. Umschlagplatz für den Viehexport nach England, Heimathafen der Reichsflotte und Telegraphenstandort. Der Aufschwung endete allerdings, als die Bremerinnen und Bremer an der Wesermündung 1827 auf einem hinzu gekauften Stück Land Bremerhaven als neuen Standort für die Seehäfen Bremens aus dem Boden stampften. Dennoch ist vor allem der Außenhafen Brakes bis heute wirtschaftlich von Bedeutung. Hier werden vor allem Getreide und Futtermittel als größter europäischer Hafen, aber auch etwa Holz umgeschlagen. Schiffe mit einem Tiefgang von über 11 Metern können den Kai anlaufen.
Blick vom Wasser aus auf den südlichen Teil des Seehafens
Leider ist der Seehafen seit 2004 nicht mehr frei zugänglich, sodass interessierte Besucherinnen und Besucher der Stadt mit dem dahinter gelegenen Binnenhafen vorlieb nehmen müssen, der durch eine 1980 errichtete 90 Meter lange Schleuse von der Unterweser getrennt wird. Da die Schleuse außerhalb des gesperrten Bereichs liegt, kann man auch beim Schleusen zusehen, wenn ein Schiff in den Binnenhafen möchte.
Haus in Nähe des Binnenhafens
Auch wenn der Seehafen ohne Erlaubnis nicht zu betreten ist, kann man trotzdem einiges davon sehen. Einen guten Blick auf den südlichen Teil des Seehafens hat man von der Backstein gepflasterten Stadtkaje, dem vielleicht touristischen Herzstück Brakes, das sich fast nahtlos an die autofreie Bummelmeile mit Straßencafés, Filialisten und Einzelhändlern in der City anschließt. Hier, in einem Seitenbereich der Kaje, ist auch der Platz zum Festmachen für die vergleichsweise kleinen Schiffe der Freizeitskipper, die den Ort anlaufen. Auf den Sitzbänken direkt an der Waterkant sitzt man also in der ersten Reihe, wenn man große und kleine Schiffe sehen und einen Hauch von Seeluft und weiter Welt schnuppern möchte.
Skulptur "Die Wartende" (1990) von Norbert Marten an der Stadtkaje
Auf Deichhöhe der zum Wasser hin abfallenden Kaje ist in einem modernen Pavillon u. a. die Touristinformation untergebracht. Das dort erhältliche Infomaterial zu Brake und Umland unterstreicht die maritime Ausrichtung der Stadt auch im Hinblick auf den Tourismus – regional wie überregional. Brake ist, wie die Hansestadt Bremen auch, eine Station auf dem Weser-Radweg, der von Hannoversch Münden über 455 Kilometer auf der westlichen Weserseite bis Eckwarderhörne und auf der östlichen noch 20 Kilometer weiter bis Cuxhaven führt.
Erstklassige Ausschilderung für Radfahrer
Entsprechend häufig begegnet man in der Stadt Radlern mit bepackten Rädern, die den Wegweisern des Weser-Radwegs folgen. Dieser verläuft, wie die Deutsche Sielroute, unter anderem durch den braker Stadtteil Käseburg hinter dem Weserdeich. Auf der Höhe des zwischen Deich und Weser gelegenen Campingplatzes, befindet sich ein restauriertes historisches Sielbauwerk das zwischen 1858 und 59 errichtet wurde. Heute fließt durch diesen ehemaligen Entwässerungsdurchlass im Deich kein Wasser mehr, doch hinter dem benachbarten überdachten Rastplatz für Radwanderer verläuft noch immer ein kleiner Wasserarm. Auffallend ist die offenbar unterschiedliche Deichhöhe zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und heute.
Historisches Sielbauwerk, erbaut zwischen 1858 und 59
Aber der Weser-Radweg ist nicht der einzige Weg, der Radwandern mit Wasser verbindet. Unter dem Motto "Radeln zwischen Weser und Jadebusen – von Melkhus zu Melkhus" etwa führt die Deutsche Sielroute auf einem 181 Kilometer langen Radrundweg nicht nur vorbei an zahlreichen Sielen, die der Entwässerung des flachen Küstenlandes dienen, sondern ermöglicht Einblicke in die Kultur der Region - kulinarische Erfahrungen mit Milchprodukten aus der Gegend inbegriffen. Radler sind in der Regel Gäste nur für eine oder zwei Übernachtungen. Auch die privaten Vermieter von Ferienunterkünften in Brake haben sich darauf eingestellt, sodass Buchungen für eine Nacht zumeist kein Problem darstellen, anders als vielerorts, wo denn doch gerne nur ab einer Woche vermietet wird.
Wegweiser im Straßenpflaster: Maritime Wege - Auf den Spuren der Duckdalben
Wer nicht gerne mit dem Rad fährt, sondern lieber per Pedes auf Entdeckungstour geht, stößt in den Straßen im Bereich um die Stadtkaje immer wieder auf in das Straßenpflaster eingelassene Wegweiser. Die runden Zeichen mit der Abbildung von Duckdalben, dicken Holzbohlen, die im 18. Jahrhundert als Schiffsanlegestellen senkrecht in den Wesergrund gerammt wurden, gehören zu einem Rundgang, der den interessierten Besucher auf eine Entdeckungstour maritimer Sehenswürdigkeiten führt, z. B. zum ältesten Haus der Stadt, einem Fischerhaus aus dem Jahre 1731.
Das älteste Haus Brakes: ein Fischerhaus aus dem Jahr 1731
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Brake – Das beste Stück Weser e.V.
Infopavillon an der Kaje
26919 Brake
Tel.: 04401 / 19433
Fax: 04401 / 936005
E-Mail: info@brake-touristinfo.de
www.brake-touristinfo.de
Zeltplatz Harriersand
Tel.: 04296 / 1393
E-Mail: info@zeltplatz-harriersand.de
www.zeltplatz-harriersand.de
Fährfahrplan: www.brake.de
Radwege:
www.weser-radweg.de
www.deutsche-sielroute.de
www.region-unterweser.de
Als "ihren Hausstrand" sehen viele Bremerinnen und Bremer die Seebäder Cuxhavens. Die Seestadt an der Elbmündung ist von Bremen aus mit dem Auto über die A27 sehr gut erreichbar, denn die führt an Bremen und Bremerhaven vorbei und endet in Cuxhaven. Mit dem Zug dauert die Fahrt mit Umstieg in Bremerhaven etwas länger. Aber auch in der Nebensaison ist Cuxhaven mit seinen Seebädern für einen Ausflug gut z. B. mit dem Fahrrad.
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Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Neben den Hafenanlagen aus dem 19. Jh. ist der Zoo am Meer die älteste Sehenswürdigkeit auf dem Areal zwischen Weser und Fußgängerzone, er wurde bereits 1928 unter dem Namen „Tiergrotten“ eröffnet. In den Gehegen der Anlage leben Eisbären, Robben, Pinguine, diverse Vogelarten wie Basstölpel und Keas, Reptilien wie Schildkröten, Waschbären, Polarfüchse, Pumas, Affen und andere - insgesamt fast 50 Tierarten.
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In dem 2005 eröffneten Deutschen Auswandererhaus wird eindrucksvoll und anschaulich die Geschichte der Auswanderung nach Amerika in fünf Epochen zwischen 1830 und 1974 inszeniert. Insgesamt verließen 7,2 Millionen Menschen über Bremerhaven das Land, um jenseits des Atlantiks eine neue Heimat zu finden und eine neue Existenz zu gründen. Für die emotional mitreißende Inszenierung mit geschichtlich fundiertem Hintergrund erhielt das Haus 2007 den Europäischen Museumspreis.
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Deutschlands einzige vermeintliche Hochseeinsel ist jedes Jahr Ziel Tausender Besucher, die meisten davon Tagestouristen in den wärmeren Monaten. Und ja, zugegeben, Helgoland liegt nicht soooo ganz unmittelbar im Umland Bremens. Aber sie ist als Tagesausflug von Bremerhaven zu erreichen, weshalb wir mal vorbei geschaut haben.
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Bremen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte Europas. Das liegt zum einen an den allgemein angenehmen Fahreigenschaften im Norddeutschen Tiefland ohne nennenswerte Anstiege und Gefälle und zum anderen unter anderem an der Förderung des Radverkehrs durch die städtische Politik, auch um den innerstädtischen Autoverkehr und die damit verbundene teilweise grenzüberschreitende Luftbelastung durch Feinstaub und Stickoxide zu reduzieren.
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Natürlich kann man für einen Besuch Bremerhavens von Bremen aus das Auto nehmen oder man steigt am Hauptbahnhof in den Regionalzug. Aber bei entsprechendem Wetter und der nötigen Zeit ist es interessanter, die Strecke auf der Weser zurückzulegen. Hal över bedient die Verbindung von Mai bis September. Das Schiff startet ab dem innenstadtnahen Martinianleger an der Schlachte.
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In einer Stadt an einem großen Fluss und mit zahlreichen Seen liegt es nahe, sportliche Aktivitäten oder das, was man individuell dafür hält, vom Land auf das Wasser auszudehnen. Die familientauglichste Aktivität auf dem nassen Element ist sicherlich die Fahrt mit einem Ruderboot auf den Kanälen des Bürgerparks.
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Wer heute in Seenot gerät hat selbst weiter draußen auf dem Wasser weitaus bessere Chancen auf Hilfe als früher, dank moderner Technik und Menschen, die sich professionell kümmern. An der deutschen Nord- und Ostseeküste sind das vor allem die rund 1000 festangestellten und freiwilligen Männer und Frauen der DGzRS, der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger - kurz auch ‘Die Seenotretter’. Allein im Jahr 2020 wurden bei 1.720 Einsätzen 357 Menschen gerettet. Seit Gründung der Gesellschaft konnte 86.000 Menschen geholfen werden.
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