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Sie sind hier: sehenswert Walle
Oldtimer vor dem Schuppen Eins u.a. mit dem "Zentrum für Automobilkultur und Mobilität" neben dem syrischen Restaurant Al-Dar
Aufgrund der immer wieder einsetzenden Versandung der Weser und der zunehmenden Schiffsgröße mit immer mehr Tiefgang, hatte die Stadt Bremen bereits im 18. Jahrhundert Bremerhaven als Hafen Bremens gegründet. Die Stadtbremischen Häfen verloren bis in die 1980er Jahre zunehmend an Bedeutung und als eines der Hafenbecken, der Überseehafen, hätte saniert werden müssen, entschloss man sich 1991 in der Hansestadt, das Becken einfach zu schließen. 1998 wurde der Überseehafen schließlich mit Sand verfüllt, der bei Ausbaggerungsarbeiten in der Außenweser anfiel. Zusammen mit dem ebenfalls stillgelegten, aber als Hafenbecken noch vorhandenen Europahafen war dies die Basis für die konzeptionelle Entwicklung und Entstehung der heutigen Überseestadt.
Blick auf den Blau erleuchteten Weser Tower, davor das Varieté-Theater GOP und das Steigenberger
Weithin sichtbar markiert der Weser Tower den Eingang zur Überseestadt vom angrenzenden Stephaniviertel aus. Aus Richtung Oldenburg kommende Autofahrerinnen und Autofahrer und Bahnreisende fahren an dem 2010 auf dem ehemaligen Gelände des Weserbahnhofs fertiggestellten Bau fast direkt vorbei. Der 22 Stockwerke hohe Büroturm mit seiner Fassade aus Glas und Stahl neben dem Varieté-Theater GOP ist sicher keine Schönheit, aber nach Einbruch der Dämmerung durchaus sehenswert, da er dann in blauem Licht erstrahlt.
In Nachbarschaft der "Feuerwache": die denkmalgeschützte Rolandmühle, deren Geschichte bis Ende des 19. Jahrhunderts zurückreicht
Nicht nur in Nachbarschaft des Towers, sondern auf dem gesamten Areal der Überseestadt sind seither zahlreiche gewerblich genutzte Gebäude und Wohnblocks entstanden, darunter leider zu wenige, die wirklich aus dem architektonischen Einerlei hervorstechen. Große wie auch kleine Unternehmen haben sich neben den bereits vorher etablierten, wie etwa Logistik-Unternehmen, angesiedelt, was zweifellos als positiv für Bremen als Wirtschaftsstandort zu werten ist. Die Überseestadt ist in Teilen noch immer Hafengebiet, denn neben dem Getreidehafen wird der 1890/91 angelegte Holz- und Fabrikenhafen nach wie vor aktiv bewirtschaftet, hier steht u.a. die denkmalgeschützte Roland-Mühle mit ihren Silos und Speichern.
Die Feuerwache am Kopfende des Holz- und Fabrikenhafens
Bei schönem Wetter kann man von der Terrasse der ehemaligen und nun als Restaurant fungierenden Feuerwache an der Kopfseite des Hafenbeckens dem Treiben zusehen. Dabei kann es auch schon mal etwas staubhaltig herüberwehen, aber das ist Teil des besonderen Flairs. Eine gewaltige Mehlstaubexplosion war es auch, die am 6. Februar 1979 Gebäudeteile der wirtschaftlich bis heute bedeutenden Mühle zerstörte und Fensterscheiben noch in größerer Entfernung bersten ließ. Die Explosion verletzte 17 Menschen teilweise schwer und kostete 14 das Leben. Keineswegs lebensgefährlich ist allerdings ein Besuch im 2020 eröffneten Zaubertheater des Profi-Zauberers David Lavé in Räumlichkeiten über dem Restaurant, es sei denn, man lacht sich als Zuschauer tot ... und etwas zu lachen gibt es während der Vorstellung durchaus.
Speicher XI
Ungewöhnlich ist der Standort der Hochschule für Künste einige Meter weiter. Neben Gastronomie und dem Hafenmuseum nutzt sie in Teilen die ausgebauten Räumlichkeiten des restaurierten alten Speichers XI, nachdem die Räumlichkeiten an dem alten Standort zu klein geworden waren.
Blick in den Schuppen Eins mit einigen der zahlreichen Oldtimer im "Zentrum für Automobilkultur und Mobilität", auf der rechten Seite der Eingang zum Al-Dar
Restaurierte und umgebaute Speicher finden sich in der Überseestadt noch weitere. Interessant ist für Besucher vor allem der Schuppen Eins am Europahafen mit Oldtimern im "Zentrum für Automobilkultur und Mobilität" mit einigen wirklich sehenswerten "Schmuckstücken", gläserner Werkstadt, dem syrischen Restaurant Al-Dar, Hightech-Fahrrädern und mehr. Auf dieser Seite des Hafenbeckens ist eine nette Flaniermeile u.a. mit mehreren Gastronomiebetrieben entstanden. Ein besonderer Reiz entsteht durch die Durchmischung von neuer moderner Architektur und altem aufbereiteten Baubestand. Die Sitzmöglichkeiten in Treppenform am Kopfende des Beckens sowie die kleine Marina setzen dem i dann das Tüpfelchen auf.
Menü im syrischen Restaurant Al-Dar im Schuppen Eins
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Die Geschichte Walles begann wie die manch anderer Stadtteile in Bremen vor langer Zeit und als eigenständiges Dorf, genau genommen zu Beginn sogar nur als Sitz der Ministerialfamilie von Walle. Die erste Nennung des alten Dorfes geht auf das Jahr 1139 zurück. Aus der Familie gingen Bauern wie Bürger hervor. Und so wuchs mit der Ansiedlung weiterer Menschen der Familiensitz zu einem Dorf rund um das Gut. Eingemeindet wurde Walle in die Hansestadt in mehreren Schritten erst zwischen 1885 und 1902.
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Das Stephaniviertel bildet den westlichen Abschluss der Altstadt und Keimzelle Bremens und gehört damit zu den ältesten Vierteln der Stadt. Bereits 1050 gründete Erzbischof Adalbert I. eine Priorei zu Ehren des Heiligen Stephan. Die auf einer Düne gelegene Priorei wurde in der deutschen Übersetzung Steffensberg (mons sancti Stephani) genannt. Adalberts erzbischöfliche Nachfolger richteten eine Pfarrei ein und ließen eine erste Kirche in dem dann auch Steffensstadt genannten Stephaniviertel bauen.
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Eine richtig maritime Radtour führt von der Stephanibrücke durch den Hohentorshafen und durch Woltmershausen bis zum fast gänzlich von Wasser umgebenen Lankenauer Höft. Hinter dem Höft liegen einige Schiffe wie der 1957 gebaute Schlepper Greif in einem nicht abgesperrten Teil des Hafens. Mit diesem Blick auf den Hafen endet diese Tour.
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Natürlich kann man für einen Besuch Bremerhavens von Bremen aus das Auto nehmen oder man steigt am Hauptbahnhof in den Regionalzug. Aber bei entsprechendem Wetter und der nötigen Zeit ist es interessanter, die Strecke auf der Weser zurückzulegen. Hal över bedient die Verbindung von Mai bis September. Das Schiff startet ab dem innenstadtnahen Martinianleger an der Schlachte.
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Natürlich gibt es viele andere markante Treffpunkte in der Innenstadt, wenn man sich zum Bummeln, Shoppen oder zum Café-Besuch verabredet, ein Klassiker sind allerdings „die Schweine“ in der Sögestraße. Die in Bronze gegossene Schweinegruppe aus fünf Schweinen und vier Ferkeln mit Hirten sowie seinem Hund wurde 1974 von dem 1921 in Bremen geborenen Bildhauer Peter Lehmann geschaffen und ist ein beliebtes Fotomotiv und Denkmal am Eingang der autofreien Einkaufsstraße. Das damals von in der Straße ansässigen Kaufleuten finanzierte Ensemble ist keineswegs aus einer Laune heraus entstanden, sondern hat einen historischen Bezug.
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