unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Innenstadt
Natürlich gibt es viele andere markante Treffpunkte in der Innenstadt, wenn man sich zum Bummeln, Shoppen oder zum Café-Besuch verabredet, ein Klassiker sind allerdings „die Schweine“ in der Sögestraße. Die in Bronze gegossene Schweinegruppe aus fünf Schweinen und vier Ferkeln mit Hirten sowie seinem Hund wurde 1974 von dem 1921 in Bremen geborenen Bildhauer Peter Lehmann geschaffen und ist ein beliebtes Fotomotiv und Denkmal am Eingang der autofreien Einkaufsstraße. Das damals von in der Straße ansässigen Kaufleuten finanzierte Ensemble ist keineswegs aus einer Laune heraus entstanden, sondern hat einen historischen Bezug. Mit der Langenstraße und der Obernstraße gehört die Sögestraße zu den ältesten Hauptstraßen Bremens im historischen Stadtkern.
Der Schweinehirte mit Hund und Schweinen in der Sögestraße, im Hintergrund das ehemalige Seidenhaus Koopmann, als Geschäfts- oder Kontorhaus 1910/11 gebaut
Die Bezeichnung „Söge“ bedeutet im Plattdeutschen „Sauen“ und tatsächlich weisen bereits frühe Nennungen der Straße als „patea porcorum“ im Jahre 1261 und als „Soghestrate“ im Jahre 1306 darauf hin, dass hier zu der Zeit in größerer Zahl Schweine gehalten wurden. Dieser Teil der Sögestraße grenzte an die mittelalterliche Stadtmauer, deren Existenz schon für das Jahr 1229 in historischen Schriftstücken bestätigt wird. Noch heute heißt die Fortsetzung der Sögestraße Richtung Bahnhof „Herdentor“ und durch eben dieses damals vorhandene Stadttor wurden die Schweine auf die Gemeinschaftsweide der Stadt getrieben, auf die Bürgerweide. Die liegt heute zwischen Hauptbahnhof und Messehallen und ist als gepflasterter Platz u.a. Veranstaltungsort für Bremens fünfte Jahreszeit, den Freimarkt, eines der ältesten und größten Volksfeste in Deutschland.
Die Konditorei Stecker ging im Jahr 2000 von der Gründerfamilie in den heutigen Besitz über
Das mächtige Eckhaus zur Knochenhauerstraße ist eines der wenigen in der Sögestraße, die das Bombardement im Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Das „Seidenhaus Koopmann“ wurde 1911 nach Entwürfen von zwei Bremer Architekten fertiggestellt. Nach Friedrich Neumarks Plänen wurde zwischen 1930 und 1932 auch das Kaufhaus Karstadt am anderen Ende der Sögestraße errichtet. Heinrich Wilhelm Behrens war als Architekt in Bremen besonders umtriebig, zu seinen Entwürfen gehört etwa das Kolumbarium auf dem Riensberger Friedhof. Wer einen kleinen Abstecher in die Knochenhauerstraße unternimmt, stößt bei Hausnummer 14 auf ein weiteres Bremer Kulturdenkmal. Das 1973 unter Schutz gestellte Renaissance-Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. beherbergt seit 1948 unter anderem die Konditorei Stecker. Nahezu winzig fügt sich das viergeschossige Giebelhaus, das 1742 eine Rokoko-Fassade erhielt, in die Gebäudezeile ein.
Mudder Cordes mit ihrem Esel Anton
Am Straßenrand vor der Konditorei steht die Bronzeskulptur von "Mudder Cordes". Das 1815 in Oberneuland geborene Original wurde von der Bildhauerin Christa Baumgärtel 1987 in Szene gesetzt. Eigentlich hieß die Tochter eines Landwirts Metta Behrens und wurde erst 1833 durch Heirat mit einem Zigarrenmacher zu Cordes. Wie viele Zigarrenmacher jener Zeit wohnten sie in der Neustadt und sie hatten fünf Kinder. Doch ihr Mann starb früh und mangels größeren Einkommens der Witwe mussten vier der Kinder ins Waisenhaus. Um sich und ihre jüngste Tochter durchzubringen verkaufte sie in der Neustadt Gemüse von ihrem Wagen, den sie zunächst selbst durch die Straßen zog. Ab 1860 bis fast zu seinem Tod sechs Jahre später zog ihr Hund Sultan, den sie geschenkt bekommen hatte, ihren Wagen. Er wurde von dem Esel Anton abgelöst, der 30 Jahre lang mit ihr in der Stadt unterwegs war. Nach seinem Tod 1895 wurde er ausgestopft und landete im Überseemuseum. Ihren Lebensabend verbrachte sie bei ihrer Tochter in Delmenhorst, wo sie 1905 starb.
In der Domshof-Passage
Ein weiteres traditionsreiches Café befindet sich in der Sögestraße 42/44. Die Konditorei Knigge wurde 1889 gegründet. Sie bietet neben allerlei Backwaren auch Pralinen sowie Eis an und ist stadtweit bekannt. Schräg gegenüber des Cafés zweigt von der Ladenzeile die mit Glas überdachte Katharinen-Passage ab, die mit einer Unterbrechung in die Domshof-Passage übergeht - mit Endpunkt Domshof. Auf dem Areal mit Ladengeschäften und Parkhaus stand einst das namensgebende St.-Katharinen-Kloster. Das Dominikaner-Kloster existierte als Kloster von Mitte des 13. Jh. bis 1528. Vier Jahre zuvor hatte sich die Reformation in der Hansestadt durchgesetzt und fortan waren die Ordensbrüder, da sie ihr nicht folgten, in der Stadt unerwünscht. Die Gebäude wurden im Laufe der Jahrhunderte anders genutzt und schließlich nahezu gänzlich abgerissen, nur Teile des Kreuzgangs und des Refektorium sind bis heute erhalten geblieben und stehen unter Denkmalschutz. Hier ist ein Gastronomiebetrieb ansässig.
Besselei von Jürgen Goertz: Denkmal für den bedeutenden Astronomen und Geodäten Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) auf dem Hanseatenhof
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
In direkter Nachbarschaft zum Marktplatz und nahe
dem Schütting, dem Haus der Kaufmannschaft, steht in der
Langenstraße die Stadtwaage. Die Langenstraße war im Mittelalter
eine von Bremens Hauptverkehrsstraßen und gilt als älteste
Kaufmannsstraße der Stadt. Die Existenz eines Waagehauses in dieser Straße geht bis auf das Jahr 1440 zurück. Doch schon davor,
dokumentiert seit 1330, gab es in Bremen wie an jedem größeren
Handelsplatz im Mittelalter eine Stadtwaage.
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Was für die einen schlicht eine Kirmes oder ein großer Rummelplatz ist, ist für die anderen ein Ereignis, das in seiner Wichtigkeit mit Weihnachten auf gleicher Ebene steht. Tatsache ist jedoch, das einem Großteil der Hansestädter der Freimarkt als „fünfte Jahreszeit“ und unumstößliche Bremer Tradition gilt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Bremerinnen und Bremer können auf eine fast tausendjährige Geschichte ihres Volksfestes zurückblicken und damit ist der Freimarkt das älteste Volksfest in Deutschland.
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1896 öffnete das heutige Übersee-Museum unter dem Namen „Städtisches Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde“ erstmals seine Tore. Die gezeigten Exponate stammten zunächst aus den „Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie“ die in Teilen als „Handels- und Kolonialausstellung“ auf der „Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung“ im Jahre 1890 mit viel Erfolg gezeigt wurden. Seit der Gründung haben sich die Konzeptionen mehrmals gewandelt, bis hin zu einer stärkeren museumspädagogischen Ausrichtung, die bis heute Bestand hat.
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Im Schatten des Doms erstreckt sich der Domshof.
Bis 1803 befand sich der Dombezirk und damit auch der große Platz im
Besitz der jeweiligen Bischöfe bzw. Schwedens und später dem Kurfürstentum Hannover, die Bremen zeitweise regierten. Der
Baubestand etwa mit Bürgerhäusern und die Pflanzung zahlreicher
Bäume, ließ den Domshof im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der
schönsten Plätze der Hansestadt werden.
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Etwa um 1020 wurde an der Stelle der heutigen
Liebfrauenkirche eine erste Pfarrkirche außerhalb des umschlossenen
Dombezirks aus Holz gebaut. Geweiht war die Kirche dem in der
römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrten St. Veit. Rund 80
Jahre später erhielt der Bau den heutigen Südturm, heute ältester
erhaltener Teil des Bauwerks. Teile der, neben dem St. Petri Dom,
ältesten Kirche wurden verwendet, als gegen 1160 an derselben Stelle
zunächst eine dreischiffige Basilika mit drei Apsiden auf dem
ältesten Markt der Stadt errichtet wurde.
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