unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Findorff
Haupteingang des Hauptbahnhofs, vor dem Neorenaissance-Bau befindet sich einer wichtigsten Knotenpunkte des öffentlichen Personennahverkehrs
Ein undefinierbarer Duft liegt in der Luft, wenn man aus Richtung Innenstadt kommt, eine Mischung aus scharf und würzig Gebratenem, süß Geröstetem und allerlei anderer Gaumenfreuden. Der Bannkreis ist durchbrochen, und wie zur stilechten Ankündigung eines großen Ereignisses wabern dumpf Bass- und Drumbeats durch die um die Jahrtausendwende modernisierte Passage des altehrwürdigen zwischen 1885 und 1889 errichteten Bremer Hauptbahnhofs.
Ein Klassiker: ein Freimarkt ohne Riesenrad ist undenkbar
Und dann erhellen plötzlich Tausende von bunten Lichtern den Abendhimmel, die automatischen Glastüren des Nordausgangs öffnen sich. Endlich, der Bremer Freimarkt ist erreicht, und nicht nur Kinderaugen werden größer.
Was für die einen schlicht eine Kirmes oder ein großer Rummelplatz ist, ist für die anderen ein Ereignis, das in seiner Wichtigkeit mit Weihnachten auf gleicher Ebene steht. Tatsache ist jedoch, das einem Großteil der Hansestädter der Freimarkt, gleichsam wie den Münchnern das Oktoberfest, als „fünfte Jahreszeit“ und unumstößliche Bremer Tradition gilt. Das kommt nicht von ungefähr, denn, anders als die Münchner, können die Bremerinnen und Bremer auf eine fast tausendjährige Geschichte ihres Volksfestes zurückblicken und damit ist der Freimarkt das älteste Volksfest in Deutschland.
Bislang sind auch alle Fahrgäste wieder runtergekommen ...
Über 300 Schausteller aus dem In- und Ausland buhlen in jedem Oktober drei Wochen lang um die Gunst der etwa vier Millionen großen und kleinen Besucher, die ihre Runden durch das Labyrinth mit zahlreichen Buden und fast 60 Fahrgeschäften auf der 100.000 qm großen Fläche vor der architektonisch charakteristischen Stadthalle, dem Kongresszentrum und den Messehallen drehen.
Für viele gehören gebrannte Mandeln einfach dazu oder auch ein bunt verziertes Lebkuchenherz
Neben den „klassischen Jahrmarktsbuden“, an denen Luftballons mit Dartpfeilen der Garaus gemacht wird oder die Blechdosenpyramide erstaunliches Stehvermögen beweist, den obligatorischen Leckereien von süß bis feurig – von Zuckerwatte und Bremer Pfefferminz-Babbeler über Rossbratwürstchen bis zur Zigeunerpfanne – sowie Ständen mit allerlei Nippes von mitunter zweifelhaften ästhetischen und qualitativen Wert, ist bei vielen Fahrgeschäften vor allem Hightech angesagt: Höher, schneller, weiter – die Jagd nach neuen Superlativen und den Grenzen des technisch Machbaren hatte bereits Anfang der 1980er Jahre zu Konstruktionen geführt, die mehr als 500 Tonnen wogen und mehrere Eisenbahnwaggons zum Transport benötigten, abgesehen von den Anschaffungskosten von mehreren Millionen Euro. Über die Triumphe der Technik jener Zeit können vor allem jugendliche Freimarktsbesucher heute eher lächeln, rotiert so manche Gondel mit Besuchern im rasanten Tempo doch gleich um mehrere Achsen gleichzeitig.
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Natürlich gibt es viele andere markante Treffpunkte in der Innenstadt, wenn man sich zum Bummeln, Shoppen oder zum Café-Besuch verabredet, ein Klassiker sind allerdings „die Schweine“ in der Sögestraße. Die in Bronze gegossene Schweinegruppe aus fünf Schweinen und vier Ferkeln mit Hirten sowie seinem Hund wurde 1974 von dem 1921 in Bremen geborenen Bildhauer Peter Lehmann geschaffen und ist ein beliebtes Fotomotiv und Denkmal am Eingang der autofreien Einkaufsstraße. Das damals von in der Straße ansässigen Kaufleuten finanzierte Ensemble ist keineswegs aus einer Laune heraus entstanden, sondern hat einen historischen Bezug.
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Babbeler sind Pfefferminz-Lutschstangen aus Pfefferminzöl, Zucker, Glucosesirup und Wasser. Babbel heißt im Plattdeutschen ‚Mund’. Und ‚seinen Babbel halten’, tut man bei dem Lutschvergnügen bestimmt. Der Konditormeister und Bonbonkocher Adolf Friedrich Bruns stellte die Süßigkeit und vielleicht erste Husten-Lutschstange der Welt erstmals 1886 her und verkaufte sie in seinem Konditorgeschäft im Bremer Westen.
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Die Geschichte des Stadtteils Findorff ist eng mit den Mooren des niedersächsischen Umlands verbunden. 1819 wurde der sogenannte Torfkanal ausgehoben, um Torf als Brennstoff etwa aus dem Teufelsmoor auf dem Wasserweg nach Bremen zu bringen. Noch heute existiert der 1873 angelegte zweite Torfhafen in verkleinerter Form in dem Stadtteil und liegen traditionelle Torfkähne vertäut. Nur heute spielt der Torftransport keine Rolle mehr.
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Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht seit 1404 der Roland, ein 5,55 Meter (in Gänze 10,21 Meter) hohes Ritterstandbild aus Sandstein mit gezogenem Schwert und Schild vor der Brust. Wie in zahlreichen anderen Städten Europas, steht auch der Roland in Bremen als Symbol für die Freiheit der Stadt, die in früherer Zeit aus dem Marktrecht und der eigenen Gerichtsbarkeit resultierte.
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