unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
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Die Stadtmusikanten fahren mit
Bremen ist ein aus finanzieller Sicht armes Bundesland im bundesweiten Vergleich, Ursachen dafür gibt es einige. Das ist allerdings wohl weniger der Grund, dass in der Hansestadt so viele Menschen auf das Fahrrad steigen. Vielmehr ist man oftmals auf zwei Rädern schneller am Ziel, als mit dem motorisierten Untersatz, vor allem dann, wenn man die richtigen Wege kennt.
Attraktiv: Radfahren mit Weserblick entlang der Schlachte
Bremen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte und eine der Fahrradhochburgen Europas - und das schon seit der Erfindung des Hochrades in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das liegt zum einen an den allgemein angenehmen Fahreigenschaften im Norddeutschen Tiefland ohne nennenswerte Anstiege und Gefälle und zum anderen unter anderem an der Förderung des Radverkehrs durch die städtische Politik, auch um den innerstädtischen Autoverkehr und die damit verbundene teilweise grenzüberschreitende Luftbelastung durch Feinstaub und Stickoxide zu reduzieren. So wurde in der jüngeren Vergangenheit durch die Umwidmung zahlreicher Straßen in Fahrradstraßen dem Fahrradverkehr Vorrang eingeräumt und die vielfrequentierte Verbindung zwischen City und Universität durch zahlreiche Maßnahmen zum Radschnellweg ausgebaut. In vielen Stadtteilen gibt es vermehrt Tempo-30-Zonen und viele Radwege sind auf die Straße verlegt worden, auch weil die Instandsetzungsmaßnahmen maroder Radwege sowie der anschließende Unterhalt zu viel Geld verschlingen würde, auch wenn das von verantwortlicher Seite oft anders verkauft wird. Zudem dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer viele Einbahnstraßen in der Stadt in beiden Richtungen nutzen.
Auch wenn vieles erlaubt ist, gibt es nicht überall einen Freifahrtschein für Radfahrende
2017 wurde von Seiten des Bund beschlossen, Bremen 2,4 Mio Euro aus dem Klimaschutzfonds zur Verfügung zu stellen. Damit wurde von 2018 bis juli 2020 in einem Pilotprojekt der Verkehrsbereich rund um die Hochschule im Quartier der Alten Neustadt zu Gunsten des Fahrradverkehrs umgestaltet. Dazu gehörten Arbeiten an den Fahrbahnbelagen, Einrichtung von Fahrradstraßen mit Vorrang für Radfahrerinnen und Radfahrer und Maximaltempo 30, Verbesserungen an Übergängen in den benachbarten Hauptstraßen und damit Anbindung an den geplanten Premium-Radweg entlang der Weser. Desweiteren wurde die Zahl der Fahrradstellplätze an der Hochschule mit ihren rund 9000 Studierenden, Lehrkräften und Gästen um mehr als 620 erhöht werden, inklusive Ladestationen für E-Bikes und Fahrrad-Repair-Café. Von Senatsseite wurde argumentiert, dass Bremen den höchsten Fahrradanteil unter den Städten mit 500.000 Einwohnern hat. Täglich wird ein Viertel der Wege mit dem Rad zurückgelegt, was etwa 420.000 Fahrten entspricht. Dem wollte man Rechnung tragen und den Anteil noch weiter steigern. Noch vor der Fertigstellung von "Deutschlands erstem Fahrradquartier" ist das Projekt der Hochschule Bremen, dem ADFC und dem Verkehrsressort in Berlin in einer Kategorie mit dem Deutschen Fahrradpreis 2018 gekürt worden. Beachtlich! Nach der Fertigstellung wurde auf dem 12 Straßen und 2,5 Kilometer umfassenden Areal bundesweit erstmals ein Fahrradzonenschild aufgestellt.
Straßenschild vor einem der Hochschulgebäude
Nicht jede der Maßnahmen, die in der Stadt für den Radverkehr getroffen wird, stößt auf allgemeine Gegenliebe, so fühlen sich manche Autofahrerinnen und Autofahrer gegängelt, manche Umsetzung ist ungenügend, da es an ausreichender Kennzeichnung fehlt und manchmal sind die Straßen einfach zu eng. Da heißt es für alle Teilnehmer Rücksicht zu nehmen und vorausschauend zu fahren, leider schafft das nicht jeder. Dennoch ist der Weg, den Radverkehr weiter zu fördern richtig und wird von den Bremerinnen und Bremern angenommen. Zu den aktiven Radlern, die man im Stadtbild trifft, gehören übrigens auch Politiker und Werder-Profis.
Die Freie Hansestadt ist über den Weser-Radweg sowie den Radrundweg Unterweser mit zahlreichen Nachbarorten verbunden. Links und rechts der Weser führen Wege mit dem Zweirad z.B. nach Brake mit der Weserinsel Harriersand oder Bremerhaven und weiter nach Cuxhaven. 2017 wurde der Weser-Radweg, auf der ITB vom ADFC zum ‘ADFC-Qualitätsradweg’ erklärt, 4 Sterne also für den, nach einer Reiseanalyse, zweitbeliebtesten Radfernweg. Alle zwei Jahre erscheint mit dem Tourenplaner für den Weser-Radweg ein kostenfreies Service-Heft das Kartenausschnitte, Streckenbeschreibungen, fahrradfreundliche Unterkünfte, Gastronomiebetriebe sowie Tipps für den Aufenthalt am Weser-Radweg beeinhaltet. Das Heft erhalten Sie auch bei der BTZ, der Bremer Touristik-Zentrale.
Mehr Anregungen zum Radeln zwischen Bremen und dem Umland: Brückenradweg Osnabrück-Bremen, Geest-RADweg mit 177 km zwischen Ems und Weser und der 250 km lange Wümme-Radweg.
Da geht's lang: Beschilderung des Bremer Stadtwegs
In Bremen selbst ist der Bremer Stadtweg für Touristen aber auch Einheimische interessant. Zur Wahl stehen eine kleine 8 Kilometer lange Route und mit 30 Kilometern eine deutlich längere. Start und Ziel ist jeweils der Hauptbahnhof. Die Strecke, die Teil eines mehr als 800 Kilometer weiten Radwegenetzes ist, die als Wege des Grünen Rings ausgeschildert sind, führt an Sehenswürdigkeiten vorbei und durch Grünanlagen. Einen Flyer in pdf dazu kann man unter www.gruener-ring-region-bremen.de herunterladen.
Wer in der Hansestadt ohne PKW weitere Strecken zurücklegen möchte, kann das Fahrrad auch mit in die Busse und Tramen der BSAG nehmen. Allerdings sind nur zusammengeklappte Klappräder von einem Zusatzticket für Fahrräder ausgeschlossen. Für Ausflüge ins niedersächsische Umland können Radfahrerinnen und Radfahrer darüber hinaus Regionalzüge der Deutschen Bahn und NordWestBahn nutzen.
Die Radstation des ADFC mit Fahrrad-Parkhaus neben dem Hauptbahnhof
Eine zentrale Anlaufstelle für Radfahrerinnen und Radfahrer ist die Radstation des ADFC am Bahnhofsplatz zwischen Bahnhof (Ausgang Richtung City) und Übersee-Museum. Hier bekommen Interessierte Karten und Infomaterial für Touren mit dem Bike in Bremen und umzu. Bei Pannen hilft eine Werkstatt und wer ohne Rad kommt, kann hier fast alles mit zwei Rädern leihen, ob City-Rad, Tandem, Pedelec oder gleich auch ein neues kaufen. Außerdem bieten zwei Fahrrad-Parkhäuser gegen Gebühr sichere Abstellplätze für 24/7, also rund um die Uhr.
Kleiner Tipp zum Abschluss: Das Fahrrad mit einem guten Schloss an etwas anschließen, im besten Fall einem Fahrradbügel.
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
ADFC-Landesverband Bremen
Bahnhofsplatz 14 a
28195 Bremen
E-Mail: info@adfc-bremen.de
www.adfc-bremen.de
Tel.: 0421 / 51778820
Fax: 0421 / 51778825
Bremer Straßenbahn Aktiengesellschaft
Flughafendamm 12
28199 Bremen
Tel.: 0421 / 5596-0
Fax: 0421 / 5596 302
E-Mail: info@bsag.de
www.bsag.de
Weser-Radweg Infozentrale c/o
Weserbergland Tourismus e.V.
Tel.: 05151 / 930039
www.weserradweg-info.de
BTZ Bremer Touristik-Zentrale
Tel.: 0421 / 3080010
www.bremen-tourismus.de
Marktplatz/Langenstraße
Im Kontorhaus
kostenfreies W-LAN.
Geöffnet: Montag - Freitag 9.30 - 18.30 Uhr, Samstag 9.30 - 17 Uhr, Sonntag 10 - 16 Uhr
Hauptbahnhof
Gegenüber dem DB-Reisezentrum.
Geöffnet: Montag - Freitag 9 - 18.30 Uhr, Samtag - Sonntag 9.30 - 17 Uhr
www.bettundbike.de
Von der Tiefer bzw. dem Altenwall, dem Weseruferabschnitt vor dem Schnoor und schräg gegenüber der DGzRS, dem Planetarium und der Sternwarte am anderen Ufer, führt ein schöner Weg für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer direkt am Wasser entlang flussaufwärts Richtung Weserwehr. Nach Überqueren des Weserwehrs führt der Rückweg der Tour über den Stadtwerder.
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Eine richtig maritime Radtour führt von der Stephanibrücke durch den Hohentorshafen und durch Woltmershausen bis zum fast gänzlich von Wasser umgebenen Lankenauer Höft. Hinter dem Höft liegen einige Schiffe wie der 1957 gebaute Schlepper Greif in einem nicht abgesperrten Teil des Neustädter Hafens. Mit diesem Blick auf den Hafen endet diese Tour.
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Los geht’s vom Bremer Hauptbahnhof, über die Bürgerweide an der markanten Stadthalle, Kongress-Zentrum und den Messehallen vorbei durch Findorff am Torfkanal entlang. Der am Rande des Bürgerparks und des Stadtwaldes verlaufende Kanal wurde zwischen 1817 und 1826 angelegt, um Torf aus dem niedersächsischen Teufelsmoor bei Worpswede auf Torfkähnen nach Bremen zu bringen.
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2021 wurde auf dem ersten stillgelegten und oberflächlich renaturierten Teil der Deponie im Blockland eine Aussichtsplattform eröffnet. Auf 40 Meter Höhe führt der barrierefrei angelegte Planetenweg. Planeten? Ja, das dem berühmten Stonehenge nachempfundene Metalhenge auf der runden Aussichtsplattform ist nach ausgewählten astronomischen Aspekten ausgerichtet. Informationen dazu gibt es via QR-Code auf das Smartphone. Auch für Nichtinteressierte bleibt der rund 23 km weite Blick über Bremen auf der einen und das Blockland auf der anderen Seite.
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Rund 11 Kilometer sind es von der Innenstadt in Bremen bis nach Lilienthal in Niedersachsen direkt hinter der Stadtgrenze. Auch wenn die Tram der Linie 4 beide Orte miteinander verbindet, macht eine Tour mit dem Fahrrad mehr Spaß. Auf dem Jan-Reiners-Weg radelt man ohne Autoverkehr durch eine grüne Landschaft und auch in Lilienthal selbst führt der Weg entlang der Wörpe über kleine Wege ohne dichten Verkehr in das historische Zentrum der Stadt.
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In einer Stadt an einem großen Fluss und mit zahlreichen Seen liegt es nahe, sportliche Aktivitäten oder das, was man individuell dafür hält, vom Land auf das Wasser auszudehnen. Die familientauglichste Aktivität auf dem nassen Element ist sicherlich die Fahrt mit einem Ruderboot auf den Kanälen des Bürgerparks.
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