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Beschauliches Freizeitrefugium am Wasser
Einen Ausflug in die nördlichen Stadtteile der Hansestadt kann man mühelos zu einem tagesfüllenden Ausflug ausdehnen, wenn man mit dem Fahrrad dorthin radelt. So wird vielleicht nicht der Weg zum Ziel, aber Teil dessen, denn er führt größtenteils durch grüne Landschaften und lädt zu der einen oder anderen Pause ein.
Die in der ersten Hälfte der 60er gebaute Stadthalle heißt seit 2011 ÖVB-Arena
Los geht’s vom Bremer Hauptbahnhof, über die Bürgerweide an der markanten ÖVB-Arena, Congress Centrum und den Messehallen vorbei durch Findorff am Torfkanal entlang. Der am Rande des Bürgerparks und des Stadtwaldes verlaufende Kanal wurde zwischen 1817 und 1826 angelegt, um Torf z. B. aus dem niedersächsischen Teufelsmoor bei Worpswede auf Torfkähnen nach Bremen zu bringen.
Am Torfhafen im Stadtteil Findorff
Heute kann man Ausflugsfahrten auf den charakteristischen schwarzen Holzbooten buchen. Folgt man dem Torfkanal und hält sich rechts des Gewässers, radelt man vorbei an Stadtwald und Stadtwaldsee sowie dem Tierheim auf der Blocklander Hemmstraße direkt ins Blockland, wo direkt hinter der Autobahnunterquerung im Winter auf der Semkenfahrt als erster Ort das Eislaufvergnügen startet - ja, wenn es denn kalt genug ist.
Straße durch das Blockland, anfangs liegen noch Kleingärten zwischen Straße und Wasser
Das Blockland ist eine rund 2900 Hektar große überwiegend durch Wiesen geprägte Landschaft. Auf dem trockengelegten Moor und Marschboden weiden vor allem Kühe und Pferde. Ein Blick über die weiten Flächen lässt erahnen, wie der Name Blockland entstanden ist. Die im Mittelalter im Rahmen der Kultivierung des Landes gezogenen zahlreichen Entwässerungsgräben teilten die Fläche in Blöcke, der Name Blockland ist also wörtlich zu nehmen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden weite Teile der Landschaft regelmäßig durch die über die Ufer tretende Wümme überschwemmt, sodass eine Besiedlung schwierig war. Im Mittelalter mussten sogar einige Dörfer ganz aufgegeben werden, weil der Wasserstand des Flusses stark angestiegen war. Eine effektivere Entwässerung und eine Erhöhung der Deiche ab Mitte des 19. Jahrhunderts machte den Überflutungen schließlich ein Ende, dennoch ist das Blockland bis heute nur spärlich besiedelt. Seit 1991 steht das Außendeichgelände der Wümme sogar unter Naturschutz. Da sich der Autoverkehr weitgehend auf die Anlieger beschränkt, lässt sich auf der asphaltieren kurvenreichen Straße entlang der Kleinen Wümme entspannt radeln. Doch nicht nur radeln lässt sich neben dem Gewässer gut, wer gerne mit Kanu oder Kajak paddelt, findet auf der Kleinen Wümme gute Bedingungen für eine kleine oder größere Tour (hier mehr zu Wassersportmöglichkeiten). Der Weg führt übrigens an der Deponie vorbei, Bremens höchstem Berg, auf dem seit 2021 mit dem kultigen Metalhenge eine Aussichtsplattform einen tollen Blick aus 40 Metern Höhe auf die Stadt und das Blockland bietet.
Schleuse im Wümmedeich zwischen Kleiner Wümme und Wümme
Bei Dammsiel trifft die Kleine Wümme auf die Wümme. Eine Schleuse trennt seit 1896 die beiden Gewässer. Der heutige Bau ist mit 41 Metern Länge und 6 Metern Breite die größte Schleuse im Wümmedeich. Vor allem in den Sommermonaten ist das benachbarte Lokal Dammsiel ein beliebter Ort für eine Rast unter freiem Himmel und eine Stärkung. Wenn man Glück hat, kann man bei Interesse nebenbei auch bei der Schleusung von Freizeit- oder Sportbooten zusehen. Früher wurde an dieser Stelle der Torf aus den Mooren Niedersachsens nach Bremen transportiert, so entstand an diesem Übergang eine Gastwirtschaft, wo gerne mal ein Schluck genommen wurde oder auch mehr.
Schlicht in Backstein: die Kirche auf dem Friedhof in Wasserhorst
In Wasserhorst rattert das Rad über das Kopfsteinplaster. Bei dem alten Kirchdorf des Blocklandes fließen die beiden Flüsse Wümme und Hamme zusammen, was mitunter zu einem stark steigenden Wasserspiegel führt und dem Dorf in Verbindung mit seinem sechs Meter hohen Schutz bietenden Hügel zu seinem Namen verholfen hat. Auf dem Hügel erhebt sich eine alte evangelische barocke Pfarrkirche, die sich im Inneren seit der Erneuerung im Jahre 1743 nur unwesentlich verändert hat.
Grabstein von 1750 auf dem Friedhof in Wasserhorst
Wer sich auch angesichts der umliegenden Grabsteine, deren ältester aus dem 17. Jahrhundert stammt, nicht seiner laufenden Lebensuhr bewusst ist, den mahnt eine Inschrift auf den Zifferblättern der Kirchturmuhr: "Eine ist deine letzte", steht dort in den vier Ecken geschrieben. Die gegossene Glocke im Turm stammt übrigens aus dem Jahr 1475.
Schön restauriertes altes Bauernhaus am Deich aus dem Jahr 1878
Leicht rollt das Rad dann wieder auf dem asphaltierten Wümmedeich, vorbei an zum Teil alten reetgedeckten Bauernhäusern. Hinter Wasserhorst kommt man am Wasserhorster Siel vorbei. Hier wurde zwischen 1862 und 1864 das erste große dampfgetriebene Schöpfwerk errichtet. Der Bau der Blocklander Entwässerungsanstalt leitete 120 Jahre lang Wassermassen aus dem Blockland in die Lesum. Ein Gebäudeteil sowie einige ausgediente Maschinenteile, z. B. ein "herausziehbares Laufzeug einer vertikalangeordneten Rohrgehäuse-Schöpfwerkspumpe" aus dem Jahr 1964 dienen hier am Deich als kleines Industriedenkmal.
Rohrgehäuse-Schöpfwerkspumpe, im Hintergrund das letzte Überbleibsel der Betriebsgebäude
Nach dem Unterqueren der Autobahn 27 geht es an der Lesum weiter Richtung Vegesack. Bei Grohn führt der Weg schließlich über das Lesum-Sperrwerk über den Fluss, der einige Kilometer weiter in Vegesack in die Weser mündet. Auf der anderen Flussseite ist es vorbei mit dem Radeln im Grünen, die Bebauung nimmt wieder städtische Züge an. Vorbei führt der Weg entlang der Lesum am Sportboothafen vorbei.
Das Lesum-Sperrwerk: mächtiger Bau, der das Hinterland vor Überschwemmungen schützt
Zurück zum Ausgangspunkt der Fahrradtour geht es dann zurück über das Lesum-Sperrwerk auf den Deich. Wer als Pedalritter einige Kilometer mehr nicht scheut, kann auch mit der Fähre nach Lemwerder übersetzen und sich auf der anderen Weserseite Richtung Bremer Innenstadt aufmachen. Die Strecke ist allerdings einige Kilometer länger und führt an der Straße entlang. In Lemwerder findet übrigens alljährlich im August ein wirklich sehenswertes Drachenfest mit reichlich Rahmenprogramm statt.
Wer die Strecke nicht zurück radeln möchte, kann das Fahrrad gegen Gebühr auch mit in öffentliche Verkehrsmittel nehmen oder mit auf ein Schiff der Reederei Hal Över nehmen. Beides erfordert allerdings eine gute Planung vorab.
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Die Gestaltung des Bürgerparks geht auf Wilhelm Benque zurück, der selbst von 1866-1870 und noch einmal von 1877-1884 Parkdirektor war. Von ihm übernahm Carl Orth das Amt und nach seinen Plänen wurde 1907 mit der Anlage des Stadtwaldes begonnen. 66,5 Hektar groß war das Gelände nördlich der Bahntrasse, das der Bremer Kaufmann Franz E. Schütte dem Bürgerparkverein ein Jahr zuvor geschenkt hatte.
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Eine grüne Oase in Innenstadtnähe und viel
genutztes Naherholungsgebiet ist der Bürgerpark. Die ausgedehnte
Anlage, die sich an die heutige Bürgerweide hinter dem Bahnhof
anschließt, ist ein von den Bürgerinnen und Bürgern selbst initiierter Park. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte man bereits die alten Wehranlagen der
Stadt abgebaut und die Wallanlagen in eine Parklandschaft
verwandelt. Doch anlässlich der rasant wachsenden Stadt im Laufe des
Jahrhunderts wurde der Ruf nach mehr Grünräumen immer lauter.
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Die Geschichte des Stadtteils Findorff ist eng mit den Mooren des niedersächsischen Umlands verbunden. 1819 wurde der sogenannte Torfkanal ausgehoben, um Torf als Brennstoff etwa aus dem Teufelsmoor auf dem Wasserweg nach Bremen zu bringen. Noch heute existiert der 1873 angelegte zweite Torfhafen in verkleinerter Form in dem Stadtteil und liegen traditionelle Torfkähne vertäut. Nur heute spielt der Torftransport keine Rolle mehr.
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Für einen längeren Ausflug absolut empfehlenswert
wert ist das rund 25 Kilometer nordöstlich von Bremen im Teufelsmoor
gelegene Worpswede. Besonders für Kunstinteressierte ist der schon
lange vom kleinen niedersächsischen Moordorf zum weit über die
Grenzen hinaus bekannten Künstlerdorf herangewachsene Ort ein
Dorado.
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Für Paddler bietet sich die Möglichkeit, vom
Torfkanal, auf dem früher Torf auf charateristischen Torfkähnen als
Brennstoff aus dem Umland in die Stadt geschifft wurde, in die
Kleine Wümme und auf ihr durch das Blockland bis Dammsiel zu
paddeln. Wenn nicht das dortige Restaurant/Café an der Wümme das
Ziel sein soll, verbindet eine Schleuse die beiden Gewässer.
Flussaufwärts ist ein gutes Ziel Kuhsiel mit einer
Selbstbedienungsschleuse, durch die man in den Kuhgraben gelangt.
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2021 wurde auf dem ersten stillgelegten und oberflächlich renaturierten Teil der Deponie im Blockland eine Aussichtsplattform eröffnet. Auf 40 Meter Höhe führt der barrierefrei angelegte Planetenweg. Planeten? Ja, das dem berühmten Stonehenge nachempfundene Metalhenge auf der runden Aussichtsplattform ist nach ausgewählten astronomischen Aspekten ausgerichtet. Informationen dazu gibt es via QR-Code auf das Smartphone. Auch für Nichtinteressierte bleibt der rund 23 km weite Blick über Bremen auf der einen und das Blockland auf der anderen Seite.
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Schulschiff, Speicher, Museumshafen, Utkiek mit
Walkiefer und mehr sind Teil der Maritimen Meile Vegesacks, die sich
über etwas mehr eine Seemeile mit rund 1,8 Kilometern bis zum
ehemaligen Gelände der 1996 in Insolvenz gegangenen Werft „Bremer
Vulkan“ erstreckt. Dazu gehört auch der Stadtgarten, der sich fast
vom Fähranleger bis zum ehemaligen „Vulkan“ zieht.
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Bremen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte
Europas. Das liegt zum einen an den allgemein angenehmen
Fahreigenschaften im Norddeutschen Tiefland ohne nennenswerte
Anstiege und Gefälle und zum anderen unter anderem an der Förderung
des Radverkehrs durch die städtische Politik, auch um den
innerstädtischen Autoverkehr und die damit verbundene teilweise
grenzüberschreitende Luftbelastung durch Feinstaub und Stickoxide zu
reduzieren.
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Der Hammehafen Worpswede ist in der Zeit von April bis Oktober Ziel vieler Tagesgäste, Wochendausflügler*innen, Radwandernden und Campenden. Die Campingplatzbetreiber betreiben nicht nur Bistro & Biergarten mit Sitzplätzen am Wasser, sondern vermieten auch Kajaks und Kanus. Wer nicht selber auf der Hamme paddeln möchte, kann alternativ eine Ausflugsfahrt auf einem der Kähne der Adolphsdorfer Torfschiffer buchen. Essen & Trinken auch wenige Meter neben dem Hafen in der "Hamme Hütte Neu Helgoland". Tipp auch für einen schönen Ausflug mit dem Rad von Bremen aus.
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Rund 11 Kilometer sind es von der Innenstadt in Bremen bis nach Lilienthal in Niedersachsen direkt hinter der Stadtgrenze. Auch wenn die Tram der Linie 4 beide Orte miteinander verbindet, macht eine Tour mit dem Fahrrad mehr Spaß. Auf dem Jan-Reiners-Weg radelt man ohne Autoverkehr durch eine grüne Landschaft und auch in Lilienthal selbst führt der Weg entlang der Wörpe über kleine Wege ohne dichten Verkehr in das historische Zentrum der Stadt.
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