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Gefangen im Eis: Gräser auf der Semkenfahrt
Winter in Bremen? Klar, findet auch in der Hansestadt jedes Jahr statt, allerdings mag so manche Besucherin und so mancher Besucher etwa aus dem Süden Deutschlands eher mit einem Schmunzeln darauf schauen, wie er sich hier oft präsentiert. Des einen Freud’ ist bekanntlich des anderen Leid. Schnee? Während viele Radler in der Zweiradstadt der Meinung sind, Schnee sei zu Weihnachten vielleicht eine tolle Sache, aber dann sei auch gut und weg damit, gucken Wintersportfreunde meist enttäuscht in die Röhre, denn die weiße Pracht ist tatsächlich eher selten in der Stadt zu bewundern. Da verwundert es kaum, dass vor allem Kinder schon mit dem Schlitten draußen sind, bevor sich die weißen Flocken überhaupt in ausreichender Zahl am Boden gesammelt haben. Von jedem noch so kleinen Hügel in der flachen Landschaft wird dann gerodelt bis nichts mehr geht, weil die geschundene Grasnarbe den Spaß bremst. Fällt doch mal ausreichend Schnee, dann zieht es viele Bremerinnen und Bremer häufig in die großen Parks wie Bürgerpark, Stadtwald und Rhododendronpark.
Wintersportspaß auf zwei Kufen
Ein Wintersport-Alternativprogramm zu Schlitten und Ski heißt Schlittschuhlaufen. Auch wenn es oft in der Wesermetropole wie im Osterspaziergang in Goethe’s Faust heißt, „vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...“, stehen die Chancen für ein Stück blanke Piste nicht so schlecht. Und die liegt - wenn es soweit ist - im Blockland im Schatten von Bremens höchstem „Berg“, dem „Müllberg“ der Deponie (auf dem, nebenbei bemerkt, Metalhenge thront) und wird Semkenfahrt genannt.
Das Eis der Semkenfahrt wird gepflegt
Das rund 30 Hektar große Areal ist kein natürliches Gewässer, sondern eigentlich eine Wiesenfläche. Jedes Jahr ab November fluten drei Pumpen die Fläche mit Wasser aus dem Fluss Wümme und halten den Pegel nach Erreichen eines bestimmten Maßes über den Winter konstant. Mindestens fünf Zentimeter muss das Eis dick sein, bevor der Eisverein die etwa drei Kilometer lange Bahn für die Schlittschuhläufer freigibt. Dann stehen Fahrradständer ebenso bereit wie einfache Bänke für den bequemen Schuhwechsel, das Eis wird teilweise für optimale Verhältnisse mit Motorkraft gefegt und unsichere Stellen mit Fähnchen gekennzeichnet - Arbeiten, die die Leute vom Eisverein ehrenamtlich erledigen. Eine kleine Spende wird am Eingang bzw. Ausgang deshalb gerne genommen. Wenn das Wetter mitspielt, kommen an Wochenenden durchaus mal einige Tausend Menschen, um auf die Piste zu gehen. Das Vergnügen hat mittlerweile schon Tradition, denn bereits seit dem Winter 1965/66 kann man hier über das Eis gleiten, so manchen Winter auch nur hier, da die Eisdicke auf den Seen und Bächen in der Stadt keine tragfähige Stärke erreicht.
Zugefrorener See beim Aussichtsturm im Stadtwald
Wenn draußen gar nichts geht, bietet die Eissporthalle "Paradice" in Walle die Möglichkeit Eis unter die Kufen zu bekommen.
Mag die Eisdicke der künstlichen Gewässer im Stadtwald oder Bürgerpark nach langer Frostperiode tragbar genug sein, das Eis auf der (Mittel-)Weser, wie hier 2018 am Weserwehr, wird es definitiv nicht sein, da das Wasser im steten Fluss ist.
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Da nun nicht jeder ein Boot sein eigen nennt, trifft es sich gut, dass man Kanus und Kajaks auch ganz unkompliziert leihen kann, zum Beispiel am Torfhafen im Stadtteil Findorff, der an den Bürgerpark grenzt oder gleich hinter der Stadtgrenze in der Kanu-Scheune in Lilienthal, wohin man bequem mit der Straßenbahn Linie 4 gelangt.
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Der am Rande des Bürgerparks und des Stadtwaldes verlaufende Kanal wurde zwischen 1817 und 1826 angelegt, um Torf aus dem niedersächsischen Teufelsmoor bei Worpswede auf Torfkähnen nach Bremen zu bringen. Folgt man dem Torfkanal und hält sich links, radelt man vorbei an Stadtwaldsee und Tierheim auf der Blocklander Hemmstraße direkt ins Blockland, wo direkt hinter der Autobahnunterquerung im Winter auf der Semkenfahrt als erster Ort das Eislaufvergnügen startet - ja, wenn es denn kalt genug ist.
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Die Gestaltung des Bürgerparks geht auf Wilhelm Benque zurück, der selbst von 1866-1870 und noch einmal von 1877-1884 Parkdirektor war. Von ihm übernahm Carl Orth das Amt und nach seinen Plänen wurde 1907 mit der Anlage des Stadtwaldes begonnen. 66,5 Hektar groß war das Gelände nördlich der Bahntrasse, das der Bremer Kaufmann Franz E. Schütte dem Bürgerparkverein ein Jahr zuvor geschenkt hatte.
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