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Eicheln werden auch von Rehen gefressen
Der Bürgerpark, der als knapp 140 Hektar große Parklandschaft auf der ehemaligen Bürgerweide der Stadt zwischen 1866 und 1876 angelegt wurde, ist eine innenstadtnahe grüne Oase im Stadtteil Schwachhausen, die täglich viele Menschen anzieht. Aber der Grünstreifen ist noch weitaus größer und erstreckt sich fast bis an die Autobahn 27 nach Bremerhaven. Gemeint ist der Stadtwald mit dem angrenzenden Stadtwaldsee im Stadtteil Horn.
Übersichtsplan mit Legende für den Bürgerpark und den Stadtwald (oberes Drittel)
Leider gibt es ein auf breiter Strecke trennendes Element zwischen den beiden Parks und das ist die zweigleisige Bahntrasse zwischen Hamburg und Bremen. Eine Verbindung gibt es jeweils nur am Rand der Parks, zum einen an der Parkallee, die vom Stern an einer Ecke des Bürgerparks zur Universität verläuft, und zum anderen am Torfkanal mit seinem Torfhafen im Stadtteil Findorff, der noch heute mit Booten befahrbaren Wasserverbindung, auf der in der Vergangenheit Torf vom Teufelsmoor beim niedersächsischen Worpswede nach Bremen gebracht wurde. Wo ein Wille ist, gibt es also auch einen Weg, und der lohnt sich, nach unserer Ansicht.
Der Stadtwald am Torfkanal, hier lässt sich auch wunderbar im Grünen radeln
Die Gestaltung des Bürgerparks geht auf Wilhelm Benque zurück, der selbst von 1866-1870 und noch einmal von 1877-1884 Parkdirektor war. Von ihm übernahm Carl Orth das Amt und nach seinen Plänen wurde 1907 mit der Anlage des Stadtwaldes begonnen. 66,5 Hektar groß war das Gelände nördlich der Bahntrasse, das der Bremer Kaufmann Franz E. Schütte dem Bürgerparkverein ein Jahr zuvor geschenkt hatte. Der Kaufmann, dessen Geschäft der Import von Öl war, bezahlte auch die Kosten für die Parkgestaltung.
Auch Wasser ist ein häufiges Element im Stadtwald
So entstand ein Park mit Wald mit Laub- und Nadelbäumen, Lichtungen und zahlreichen Wegen. Auf dem Areal wurden auch zwei Bauten errichtet, nämlich ein Aufseherhaus und ein Aussichtspavillon, der seit 1909 auf einem Hügel trohnt. Es ist zu vermuten, dass der Hügel auf dem sonst flachen Gelände durch den Aushub des Kleinen Stadtwaldsees entstanden ist, der gleich daneben liegt und der von oben betrachtet ein wenig die Form einer 3-Blatt-Schiffsschraube hat. Der Aussichtsturm wurde nach dem Entwurf des Architekten Gabriel von Seidl gebaut, der auch den Wettbewerb für die Planung des Neuen Rathauses am Marktplatz in der Innenstadt gewonnen hatte. Dessen Einweihung 1913 erlebte der Münchner nicht mehr, da er kurz zuvor gestorben war. Zwar steht der Turm im Stadtwald nicht als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz wie das Neue Rathaus, aber er steht, dank mehrerer Renovierungsmaßnahmen. 1978/79 erfolgte eine umfangreiche Sanierung, die die Kriegsschäden beseitigte und den Aussichtsturm wieder in einen guten Zustand versetzte. 2004 war es der Rotary Club Bremen-Weser, der eine abermalige Restaurierung durch eine Spende ermöglichte.
Der Aussichtspavillon auf einem Hügel neben dem Kleinen Stadtwaldsee
Der runde Turm ist heute leider nur von außen zugänglich, für Besucherinnen und Besucher des Parks bleibt die schwere Holztür des zweigeschossigen Bauwerks verschlossen. Dank des umlaufend von Säulen getragenen Dachüberstandes kann man sich bei einem Spaziergang aber wenigstens ins Trockene retten, wenn plötzlich ein Schauer niedergeht. Zu einem sehr beliebten Ziel wird der Aussichtspavillon, wenn im Winter genug Schnee fällt, dass es für eine Rodelpartie ausreicht. Mangels größerer Erhebungen in Bremen wird dann auch der kleinste Hügel zum heiß umkämpften Areal für passionierte Schlittenfahrer.
Natürlich kann man bei Schnee ebenso mit Skiern auf den Wegen durch den Stadtwald laufen. Besser ohne die weiße Pracht lassen sich auf ausgewiesenen und zum Teil eigens angelegten Wegen darüber hinaus auf dem Pferderücken oder mit dem Fahrrad Stadtwald und Bürgerpark durchstreifen.
Auch auf anderen Wegen wird gelaufen, etwa über die am 31. März 2007 eingeweihte "Fritz-Hollweg-Brücke", gestiftet von der "Karin und Uwe Hollweg Stiftung"
Eine ganz besondere Strecke ist im Stadtwald die Finnbahn, sie ist speziell für Läuferinnen und Läufer angelegt worden. Die Krankenkasse „hkk Erste Gesundheit“ hat 1992 Geld gespendet, damit die heute 1,667 Kilometer lange Laufstrecke erneuert und erweitert werden konnte. So sorgt der federnde Untergrund für angenehme Laufeigenschaften wie auf Waldboden und der Rundkurs ist nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet.
Start für eine Laufrunde dürch den Wald
Ein Waldparkplatz neben dem alten 1907 gebauten Aufseherhaus in unmittelbarer Nähe von Start und Ziel der Finnbahn bietet Stadtwaldbesucherinnen und -besuchern von der Parkallee aus eine bequeme Anfahrt. Eine Schutzhütte aus Holz dient vielen vor dem Start als Treffpunkt, Umkleide und natürlich als Regenschutz, falls es auf dem Rundkurs zu einer nassen Dusche von oben kommt.
Zwischen Parkplatz und Finnbahn steht die Übersichtstafel für den Naturlehr- und Erlebnispfad im Bremer Stadtwald
Allerdings startet hier nicht nur die Finnbahn, sondern auch der Naturlehr- und Erlebnispfad im Bremer Stadtwald. Die Realisierung des Naturlehr- und Erlebnispfades ist dem Engagement der Landesjägerschaft Bremen e. V., dem Bürgerparkverein und weiteren Sponsoren zu verdanken. In voller Länge ist der Pfad etwa 3 Kilometer lang und umfasst 15 Stationen. Wer nicht so weit durch den Park gehen möchte, kann die Strecke auch halbieren. Einen übersichtlich gestalteten Orientierungsplan bekommen Interessierte als Flyer aus dem Plexiglaskasten an der großen Übersichtstafel zwischen Parkplatz und Finnbahn.
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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Eine grüne Oase in Innenstadtnähe und viel genutztes Naherholungsgebiet ist der Bürgerpark. Die ausgedehnte Anlage, die sich an die heutige Bürgerweide hinter dem Bahnhof anschließt, ist ein von den Bürgerinnen und Bürgern selbst initiierter Park. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte man bereits die alten Wehranlagen der Stadt abgebaut und die Wallanlagen in eine Parklandschaft verwandelt. Doch anlässlich der rasant wachsenden Stadt im Laufe des Jahrhunderts wurde der Ruf nach mehr Grünräumen immer lauter.
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Los geht’s vom Bremer Hauptbahnhof, über die Bürgerweide an der markanten Stadthalle, Kongress-Zentrum und den Messehallen vorbei durch Findorff am Torfkanal entlang. Der am Rande des Bürgerparks und des Stadtwaldes verlaufende Kanal wurde zwischen 1817 und 1826 angelegt, um Torf aus dem niedersächsischen Teufelsmoor bei Worpswede auf Torfkähnen nach Bremen zu bringen. Heute kann man Ausflugsfahrten auf den charakteristischen schwarzen Holzbooten buchen.
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In einer Stadt an einem großen Fluss und mit zahlreichen Seen liegt es nahe, sportliche Aktivitäten oder das, was man individuell dafür hält, vom Land auf das Wasser auszudehnen. Die familientauglichste Aktivität auf dem nassen Element ist sicherlich die Fahrt mit einem Ruderboot auf den Kanälen des Bürgerparks.
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Für einen längeren Ausflug absolut empfehlenswert wert ist das rund 25 Kilometer nordöstlich von Bremen im Teufelsmoor gelegene Worpswede. Besonders für Kunstinteressierte ist der schon lange vom kleinen niedersächsischen Moordorf zum weit über die Grenzen hinaus bekannten Künstlerdorf herangewachsene Ort ein Dorado.
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Das ursprüngliche Alte Rathaus am Marktplatz wurde zwischen 1405 und 1412 errichtet. Von dem eher schlichten spätgotischen Backsteinbau sieht man heute nicht mehr viel. Die Renaissance-Fassade, die heute dem von der UNESCO geschützten Bau das schmucke Aussehen verleiht, wurde zwischen 1608 und 1614 von Lüder von Bentheim errichtet. Besonders oberhalb der Arkaden ist sie üppig verziert mit verschiedenen Darstellungen aus antiken Mythologien, die sich mit christlicher Symbolik, stadtbremischen Symbolen und anderen Darstellungen auf eigenwillige Weise mischen.
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Ebenfalls im Stadtteil Horn ist der 46 ha große Bremer Rhododendronpark gelegen. Urzelle der Anlage sind eigentlich zwei Parks. Bereits etwa 1890 wurden auf dem Gelände Buchen, Eschen, Fichten und vor allem Eichen gesetzt. 1936 wurde das als Wildpark angelegte Areal um einen umfangreichen Bestand an Rhododendron ergänzt. Nach wie vor bilden die zahlreichen Laubbäume auf dem Parkgelände einen wichtigen Schutz für die Rhododendron vor Sonne und Wind.
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Mitten im Rhododendronpark befindet sich in Nachbarschaft des Cafés die botanika. Ursprünglich wurde die botanika als Beitrag zur Expo 2000 geplant, doch aus vielfältigen Gründen kam es anders und der weitgehend gläserne Bau wurde erst 2003 eröffnet.
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