unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Umland
"Mein Freund, ich saß hier schon und las, als du vor einer Stunde schon einmal an diesem Ort vorbei kamst." Skulptur von Carsten Eggers (1986) im Innenhof des St. Johannisklosters
Wer kreuz und quer durch die historische Innenstadt von Stade schlendert und sich wenig zielgerichtet treiben lässt, wird irgendwann feststellen, in einer Art Rundlauf zu stecken, nach dem Motto: Hier war ich doch schon mal? Richtig! Mittelalterliche Städte haben sich peu a peu so entwickelt und sind nicht am Reißbrett mit schachbrettartig angelegtem Wegenetz aus dem Boden gestampft worden. Der Verlauf vieler Wege und Straßen in Stades Innenstand stammt tatsächlich noch aus dem 13. Jahrhundert, also dem Mittelalter. Die eher runde Form einer Ansiedlung lässt sich - früher existenziell wichtig - leichter gegen Eindringlinge verteidigen und ist - unbewusst - angelehnt an die perfekte Form der Natur: die Kugel.
Enge Gasse nahe dem historischen Rathaus, im Hintergrund der Glockenturm der Kirche St. Cosmae et Damiani
Auch wenn heute teilweise Autos durch Teile der historischen Innenstadt rollen, ist das in anderen Teilen gar nicht möglich. Exrem schmale Gassen und Verbindungswege, die sogenannten Twieten, verbinden Hauptwege und führen durch alte nach und nach angelegte Wohnquartiere zwischen Häusern und Grundstücken hindurch, was durchaus reizvoll ist, wenn man einen Sinn und einen Blick dafür hat.
Nicht historisch: Glockenspiel am Neuen Rathaus in Stade an der Hökerstraße
Fast egal, wie kreuz und quer man läuft, auf die älteste mittelalterliche Kaufmannsstraße stößt man fast unweigerlich, die Hökerstraße. Bereits zur Zeit der Stadtgründung hatten sich an einem Teil der heute recht langen Straße Kaufleute angesiedelt. In der Gegenwart des 21. Jahrhunderts ist die Straße eine autofreie Einkaufsstraße mit vielen Geschäften und einigen sehenswerten architektonischen Relikten einer vergangenen Zeit. Eines davon ist das Hökerhus, ein ursprünglich im 14./15. Jahrhundert in Fachwerkbauweise errichtetes Kaufmannshaus. Sehr schön restauriert ist der Bau mit seiner Fassade mit Holzschnitzkunst von 1650 und Passage im Inneren ein echter Hingucker.
Schön restauriert: das Hökerhus
Als eines von wenigen überstand das Gebäude den großen Stadtbrand von 1659 nahezu unbeschadet. Damals wurden zwei Drittel der Stadt ein Raub der Flammen, darunter rund 500 Häuser, mehrere Kirchen, sowie das Rathaus mit dem darin lagernden städtischen Archiv, das größtenteils verloren ging. Dabei war das Feuer am 26. Mai des Jahres ursprünglich in dem Dorf Campe vor den Toren Stades ausgebrochen, die Ursache ist bis heute unklar, aber durch einen starken Südostwind flogen glühende Teile bis Stade und entzündeten dort ein erstes Gebäude. Die Feuersbrunst, die 36 Menschen das Leben kostete, gilt bis heute als größte Katastrophe in der Stadtgeschichte der Hansestadt. Tatsächlich wurden angebrannte Einzeldokumente aus dem Archiv nach Tagen 17 Kilometer entfernt auf der anderen Elbseite in Holstein gefunden. Das zeigt, wie sehr der Wind neben der Hitzeentwicklung, die sogar Kirchenglocken schmilzen ließ, eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
Das Eingangsportal aus Sandstein ist der einzige Schmuck des schlichten Rathauses
Wie Phoenix aus der Asche ... Nach dem Brand reagierten die Verantwortlichen prakmatisch, aus der Epoche der Gotik stammende Gebäude wurden nicht rekonstruiert, sondern im Stil des nun vorherrschenden Barock neu er- und eingerichtet, wie das bis heute erhaltene 1667 gebaute Alte Rathaus, einem Backsteinbau mit einem bildhauerisch fein ausgearbeiteten Portal aus Sandstein.
Ein Weg führt zwischen Rathaus und St. Cosmae et Damiani entlang, im Untergeschoss befindet sich der Ratskeller mit Gastro (Hausrückseite)
Die verbliebenen Kirchen St. Cosmae et Damiani und St. Wilhadi erhielten neues Interieuer, wie die sehenswerte Arp-Schnitger-Orgel (1668-1673) oder den Hochaltar von Christian Precht (1674-1677) in ersterer mit ihrer charakteristischen achteckigen barocken Turmhaube. Beide Bauten findet man ebenfalls in der Hökerstraße bzw. in Sichtweite nach einem minimalen Abstecher von wenigen Metern.
Mächtig und raumgreifend: die Arp-Schnitger-Orgel aus dem 17. Jahrhundert in der Kirche St.Cosmae et Damiani
Kurz nach dem nahtlosen Übergang der Hökerstraße in die Poststraße fällt der Blick durch die schmale Flutstraße auf die mächtige St. Wilhadi-Kirche bzw. vornehmlich aus der Sicht auf den Kirchturm. Die dreischiffige gotische Hallenkirche aus rotem Backstein stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eher schlicht, wenn auch in ihrer Höhe beeindruckend. Der mächtige Westturm ist älter und stammt aus dem 13. Jahrhundert. „Schiefer Turm von Stade“ wird er im Volksmund auch genannt, da er sich trotz seines Granitfundaments und drei Meter dicken Mauern im Laufe der Zeit geneigt hat, allerdings ohne dass es Anlass zur Sorge gibt. Außerdem hat er sich zur Turmspitze hin in die Breite ausgedehnt.
Man muss nicht gläubig sein, um Schnitzkunst aus dem 17. Jh. beeindruckend zu finden, so am Altar in der Kirche St.Cosmae et Damiani
Außen Gotik, innen Barock, wer hineinkommt, kann noch einen Teil der Ausstattung entdecken, die das durch den Stadtbrand in Asche und Rauch aufgegangene Interieur des Sakralbaus ersetzte. Erhalten geblieben sind Epitaphien und der Taufengel, sowie die Kanzel und der zweigeschossige Altar. Die von Grund auf restaurierte Orgel von Erasmus Bielfeldt ist zwar jüngeren Datums, nachdem das vorherige von Arp Schnitger gebaute Instrument durch die Folgen eines Blitzeinschlags zerstört worden war, hat aber seit der Bauzeit von 1731 bis 1736 ebenfalls viele Jahre auf der Uhr, was dem guten Ton keinen Abbruch tut.
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Anreise
Die Vorteile bei der Anreise mit dem Auto aus Bremen halten sich in engen Grenzen, zwar gibt es mehrere Parkhäuser, um das eigene Fahrzeug innenstadtnah abzustellen, aber auch der Bahnhof liegt nur fünf Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Auf dem Gleis heißt es einmal umzusteigen in Hamburg. Die Regiobahnen fahren häufiger, sodass man zeitlich nicht auf bestimmte Verbindungen angewiesen ist und mit einem Niedersachsenticket (ab 9 Uhr bis 3 Uhr nachts des Folgetages) ist man für einen ganzen Tag frei in der Wahl der Verbindungen (hin und zurück, ausgeschlossen IC und ICE). Die Busse und Bahnen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) sind mit dem Niedersachsenticket ebenso frei nutzbar.
Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Neben den Hafenanlagen aus dem 19. Jh. ist der Zoo am Meer die älteste Sehenswürdigkeit auf dem Areal zwischen Weser und Fußgängerzone, er wurde bereits 1928 unter dem Namen „Tiergrotten“ eröffnet. In den Gehegen der Anlage leben Eisbären, Robben, Pinguine, diverse Vogelarten wie Basstölpel und Keas, Reptilien wie Schildkröten, Waschbären, Polarfüchse, Pumas, Affen und andere - insgesamt fast 50 Tierarten.
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Mit dem direkt hinter dem Weserdeich 147 Meter in die Höhe ragenden ATLANTIC Hotel SAIL City hat Bremerhaven seit Anfang 2008 nicht nur ein neues höchstes Gebäude, sondern auch einen neuen Blickfang in der weserseitigen Skyline. Architektonisch wird der Bau einer Seestadt absolut gerecht, wie ein mächtiger gerundeter Schiffsaufbau präsentiert sich das Hotel. In der 20. Etage auf 77 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform (SAIL City) die auch für Nichtgäste zugänglich ist.
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Zu dem Alten Hafen, dem heutigen Museumshafen und ersten, der angelegt worden war, später kamen weitere Häfen hinzu. Angrenzend an den Neuen Hafen erstreckt sich mit dem Kaiserhafen Eins das erste von einer Reihe weiterer Hafenbecken. Schon ein Blick in diesen ersten Teil des weitläufigen Hafenareals zeigt eine andere Welt der Seefahrt, die der großen Schiffe. Und noch größere werden wir an der fünf Kilometer langen Stromkaje sehen.
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Abseits der Havenwelten und älter als Auswandererhaus und Klimahaus ist das „Schaufenster Fischereihafen“. Tatsächlich handelt es sich bei dem Fischereihafen um den alten Hochseefischereihafen von Geestmünde, der zwischen 1891 und 1896 entstand. Es folgten Niedergang, Verfall der alten Gebäude mit Teilabrissen, bis die Idee geboren wurde, das Areal zu einer maritimen Erlebniswelt umzubauen. 1990 begann man damit, die noch kurz zuvor vor dem Abriss befindliche Fisch-Packhalle IV als älteste erhaltene Halle zu restaurieren.
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Als "ihren Hausstrand" sehen viele Bremerinnen und Bremer die Seebäder Cuxhavens. Die Seestadt an der Elbmündung ist von Bremen aus mit dem Auto über die A27 sehr gut erreichbar, denn die führt an Bremen und Bremerhaven vorbei und endet in Cuxhaven. Mit dem Zug dauert die Fahrt mit Umstieg in Bremerhaven etwas länger. Aber auch in der Nebensaison ist Cuxhaven mit seinen Seebädern für einen Ausflug gut z. B. mit dem Fahrrad.
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Kaum dass im Frühling die Sonne lacht und die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen, treibt es viele Norddeutsche an die Nordseeküste ans Wasser. Hauptsache Strand zum in der Sonne liegen und Sand zum Buddeln und Burgen bauen für den Nachwuchs. So zieht es auch viele Bremerinnen und Bremer an den warmen Wochenenden auf die Autobahn gen Norden, mit Sack und Pack und Picknickkorb gerüstet für einen Tag Strandurlaub. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn der nächste Strand gleich um die Ecke liegt, wie ein Besuch in Brake und auf Harriersand zeigt.
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Weltvogelpark klingt ambitioniert, aber tatsächlich ist der Park in der Lüneburger Heide der größte seiner Art weltweit und den Zusatz „Welt“ trägt er auch erst seit 2010. Über 4000 Vögel, darunter auch sehr seltene, leben auf dem 24 Hektar großen Gelände und die rund 650 Arten kommen von allen Kontinenten. Der Vogelpark wurde 1962 als private Zuchtstation gegründet und wenige Jahre später erst zu einem Park ausgebaut. Ein sehr empfehlenswerter Tagesausflug für die ganze Familie.
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Da kommt noch mehr ;-). Ansicht wechselt automatisch. |