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Sie sind hier: sehenswert Bremerhaven
Blick auf den alten Fischereihafen mit dem Museumsschiff "GERA" und Ponton. Die Seenotretter sind häufiger bei Veranstaltungen vor Ort, informieren und werben für sich
Abseits der Havenwelten und älter als Auswandererhaus und Klimahaus ist das „Schaufenster Fischereihafen“. Tatsächlich handelt es sich bei dem Fischereihafen um den alten Hochseefischereihafen von Geestmünde, der zwischen 1891 und 1896 entstand. Bis zu 15 Fangschiffe konnten damals an den Kai-Anlagen gleichzeitig gelöscht werden, von wo der Fisch in der Auktions- und in der Packhalle I landete. 1897 errichtete die Tecklenborg-Werft, die später auch das heute an der Lesum-Mündung in Vegesack liegende „Schulschiff Deutschland“ vom Stapel lassen sollte, am Kopfende des Hafenbeckens eine Slipanlage, mit der die Fangschiffe für die Reparatur an Land gezogen werden konnten - praktisch und zeitsparend. Werft und Anlage existieren heute allerdings nicht mehr. Mit dem Wachstum der Fischindustrie wurde der Fischereihafen weiter ausgebaut, so entstand 1906/07 die Packhalle IV und 1911 die Bremerhavener Eiswerke, die bis heute Eis für vielerlei Verwendungszwecke in der Stadt produzieren. Mit der Zunahme des angelandeten Fischs wurden Transportkapazitäten erforderlich, die nur der Schienenverkehr liefern konnte. Der Fischbahnhof entstand bis 1920, womit der Hochseefischereihafen an das Binnenland angebunden wurde.
In der schön restaurierten Fisch-Packhalle IV sind heute Geschäfte und Gastrobetriebe untergebracht. Dank der Überdachung bleibt man bei Regen weitestgehend trocken
Bereits wenige Jahre später begann der Niedergang des Hafenareals. Warum? Der Hafenausbau war an seine Kapazitätsgrenze gestoßen. Da ein weiterer Ausbau nicht möglich war, wurde ein weiterer Fischereihafen gebaut, in den sich mit den Jahren das Geschäft mit dem Fisch verlagerte, 1929 auch die Fischauktion.
Ende im Gelände bedeutete Leerstand, Verfall der alten Gebäude mit Teilabrissen, bis die Idee geboren wurde, das Areal zu einer maritimen Erlebniswelt umzubauen. 1990 begann man damit, die noch kurz zuvor vor dem Abriss befindliche Fisch-Packhalle IV als älteste erhaltene Halle zu restaurieren, was sehr schön gelungen ist. Wieder instandgesetzt wurde auch der letzte deutsche Seitentrawler „GERA“, der heute als noch voll eingerichtetes Museumsschiff zum Thema Hochseefischfang fungiert. Dem 1959/60 in Wolgast an der Peene in der früheren DDR gebauten und in Rostock beheimateten Schiff drohte schon die Verschrottung in Portugal, als sich das "Historische Museum Bremerhaven" 1990 des Schiffs annahm und seit 1993 als schwimmendes Hochseefischerei-Museum betreibt
Vom Oberdeck des Salondampfers "MS Hansa" hat man bei einem Menü oder einem Getränk einen Blick über den Hafen
Ferner wurden für den touristischen Verkehr Infrastrukturmaßnahmen ergriffen, sodass das Schaufenster gut angebunden ist, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwischen dem Forum Fischbahnhof und der restaurierten Packhalle entstand ein Marktplatz für Veranstaltungen, wo früher Schiffe repariert wurden. Aber ein Hafen ohne Schiffe und Boote ist kein richtiger Hafen, deshalb wurde ein Pontonanleger ebenso eingerichtet wie Anleger für Sportboote.
Wo sich früher die Slipanlage befand, sitzen viele Besucher bei Veranstaltungen auf Holzstufen und essen, trinken und schauen dem Sonnenuntergang zu
Zahlreiche Veranstaltungen finden jedes Jahr im „Schaufenster Fischereihafen“ statt, darunter Theateraufführungen des Theaters im Fischereihafen - kurz TiF, Konzerte, Bauernmarkt oder Bierfest, sowie seit 2009 von Juni bis Mitte September jeden Donnerstag kostenfreie Konzerte beim "Bremerhavener Musiksommer". Seit 2015 gibt es mit „Expedition Nordmeere“ auch eine Ausstellung im Fischbahnhof. Aber selbst wenn keine Veranstaltung lockt und "Schietwetter" ist, kann man sich als Besucherin oder Besucher eine schöne Zeit machen mit shoppen und schlemmen - darunter natürlich auch Fisch.
Die Toto-Coverband Intotos spielt beim Bremerhavener Musiksommer
Seit 6. April 2019 hat Bremerhaven Bus mit dem "Hafen-Liner" (HL) eine neue Buslinie im Angebot, mit der das Unternehmen den Neuen Hafen auf einer Strecke über die Innenstadt und den Hauptbahnhof mit dem Fischereihafen verbindet.
Ebenfalls seit 2019 gibt es eine Verbindung auf dem Wasser zwischen den beiden Häfen. Die Mitglieder des im selben Jahr gegründete Vereins Lottjen e. V. haben in dreijähriger Arbeit ein 1965 aus Eiche gebautes originales sogenanntes Börteboot restauriert. Diese Boote werden auf der Insel Helgoland zum Übersetzen der Inselbesucher von den Ausflugsschiffe genutzt und sind UNESCO-Weltkulturerbe. Da das 20 Personen fassende Boot "Lottjen"offen ist und der Weg über die Weser führt, kann nicht bei jedem Wetter gefahren werden und auch sonst sind die Fahrzeiten eingeschränkt. Bei Interesse hilft aber ein Blick auf die Website oder die direkte Kontaktaufnahme. Ein besonderes Erlebnis ist es allemal, da auf der Tour zweimal geschleust wird.
Nicht das "Lottjen", aber eines der Börteboote auf der Insel Helgoland
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
www.schaufenster-fischereihafen.de
Museumsschiff FMS „GERA“
Fischereihafen I („Schaufenster Fischereihafen“)
Fischkai
27572 Bremerhaven
www.museumsschiff-gera.de
www.Bremerhavener-musiksommer.de/
www.fischbahnhof.eu
https://Bremerhavenbus.de
http://lottjen.com/
Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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In dem 2005 eröffneten Deutschen Auswandererhaus wird eindrucksvoll und anschaulich die Geschichte der Auswanderung nach Amerika in fünf Epochen zwischen 1830 und 1974 inszeniert. Insgesamt verließen 7,2 Millionen Menschen über Bremerhaven das Land, um jenseits des Atlantiks eine neue Heimat zu finden und eine neue Existenz zu gründen. Für die emotional mitreißende Inszenierung mit geschichtlich fundiertem Hintergrund erhielt das Haus 2007 den Europäischen Museumspreis.
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Mit dem direkt hinter dem Weserdeich 147 Meter in die Höhe ragenden ATLANTIC Hotel SAIL City hat Bremerhaven seit Anfang 2008 nicht nur ein neues höchstes Gebäude, sondern auch einen neuen Blickfang in der weserseitigen Skyline. Architektonisch wird der Bau einer Seestadt absolut gerecht, wie ein mächtiger gerundeter Schiffsaufbau präsentiert sich das Hotel. In der 20. Etage auf 77 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform (SAIL City) die auch für Nichtgäste zugänglich ist.
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Neben den Hafenanlagen aus dem 19. Jh. ist der Zoo am Meer die älteste Sehenswürdigkeit auf dem Areal zwischen Weser und Fußgängerzone, er wurde bereits 1928 unter dem Namen „Tiergrotten“ eröffnet. In den Gehegen der Anlage leben Eisbären, Robben, Pinguine, diverse Vogelarten wie Basstölpel und Keas, Reptilien wie Schildkröten, Waschbären, Polarfüchse, Pumas, Affen und andere - insgesamt fast 50 Tierarten.
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Zu dem Alten Hafen, dem heutigen Museumshafen und ersten, der angelegt worden war, später kamen weitere Häfen hinzu. Angrenzend an den Neuen Hafen erstreckt sich mit dem Kaiserhafen Eins das erste von einer Reihe weiterer Hafenbecken. Schon ein Blick in diesen ersten Teil des weitläufigen Hafenareals zeigt eine andere Welt der Seefahrt, die der großen Schiffe. Und noch größere werden wir an der fünf Kilometer langen Stromkaje sehen.
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Deutschlands einzige vermeintliche Hochseeinsel ist jedes Jahr Ziel Tausender Besucher, die meisten davon Tagestouristen in den wärmeren Monaten. Und ja, zugegeben, Helgoland liegt nicht soooo ganz unmittelbar im Umland Bremens. Aber sie ist als Tagesausflug von Bremerhaven zu erreichen, weshalb wir mal vorbei geschaut haben.
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