unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert in Horn-Lehe
"Durch diese hohle Gasse muss er kommen ...", heißt es bei Wilhelm Tell, allerdings wird hier schweres Gerät erwartet und das kommt zeitweise im Minutentakt
Wer mit dem Stadtexpress oder einem anderen Zug aus Richtung der nur gut eine Stunde entfernt gelegenen Hansestadt Hamburg nach Bremen kommt, durchquert auf den Schienen nicht nur den Stadtteil Oberneuland, sondern auch Horn, sehr zum Ärger vieler Menschen, die täglich den beschrankten Bahnübergang passieren wollen. Denn zu manchen Tageszeiten ertönt das Warnsignal alle paar Minuten und die rot-weiß gestreiften Schranken wechseln ihre Position von vertikal auf horizontal.
Zwar hat ein Großteil der Auswandernden während der großen Auswanderungswellen über Bremen bzw. die zum Bundesland Bremen gehörende Seestadt Bremerhaven das Land in eine verheißungsvollere Zukunft verlassen, aber das ist lange her. Die heute täglich einsetzende „Flucht“ gilt zur Feierabendzeit eher dem Arbeitsplatz in der großen Stadt und temporär: bloß weg von hier ins traute Heim im sogenannten Speckgürtel im niedersächsischen Umland.
Auch heute wird in dem ehemaligen Bahnhof der "Kleinbahn Bremen-Tarmstedt" gewartet, aber nicht auf die Ankunft des Zuges, sondern des Essens und der Getränke
Aber es sind nicht nur Pendler und Reisende, sondern auch Güter, die auf dem Gleis ihrem Ziel entgegenrumpeln, denn die Überseehäfen Bremerhavens liegen nicht einmal 70 Kilometer flussabwärts an der Wesermündung. Über den nach Hamburg zweitgrößten deutschen Hafenstandort an der Küste werden neben Containern vor allem Autos umgeschlagen, nicht nur die in Bremen produzierten Mercedes-Modelle.
Und da kommt es schon auf den Tisch: Pizza Ruchetta mit Parma-Schinken, dem namengebenden und knackfrischem Rucola, Parmesan und einem Teig, wie er sein muss
Während die Züge heute an der besagten Stelle vorbeibrettern, wurde früher hier fahrplanmäßig Halt gemacht. Denn zwischen 1900 und 1956 verkehrte die „Kleinbahn Bremen-Tarmstedt" zwischen Bremen und den Moorgebieten im Umland, von wo auf diesem Weg Torf als Brennstoff in die Stadt gebracht wurde, aber auch andere Güter ebenso wie Menschen gingen mit der dampfbetriebenen Schmalspurbahn auf die Reise.
2021 aufwendig restauriert wieder auf den Sockel gesetzt: die Dampflok Johann Reiners
Während nur eine Lokomotive der Bahngesellschaft erhalten geblieben ist, die wunderbar restauriert heute im Stadtteil Findorff an der Ecke Hemmstraße / Fürther Straße als Denkmal anzuschauen ist, sind von den 15 Haltepunkten zumindest zwei Bahnhöfe erhalten, einer davon eben neben dem Bahnübergang an der Straße Herzogenkamp / Ecke Helmer. Seit langer Zeit betreibt eine italienische Familie in dem Bau ein Restaurant, das übrigens einen Besuch absolut wert ist.
Kleine Seen, Tümpel und Entwässerungsgräben finden sich in weiten Abschnitten am Rand des fast schnurgeraden Jan Reiners Weges, zu entsprechender Jahreszeit quaken hier die Frösche laut und vernehmlich und in großer Zahl
Wo einst der Schienenstrang verlief, schnaufen heute keine Dampfrösser mehr, sondern so manche Radlerin oder mancher Radler. Der nach dem Initiator der Kleinbahn Jan Reiners benannte Wander- und Radwanderweg, der am Ende der Helmer auf der anderen Seite beginnt, ist ein beliebter Weg unter anderem nach Lilienthal. Ohne Autoverkehr und durchs Grün sind an sonnigen Tagen auch viele Ausflügler hier unterwegs. Links und rechts des Weges, etwa dem im 12. Jahrhundert von Holländern urbar gemachten und heute unter Schutz stehenden Westlichen Hollerland sowie auf Äckern und Wiesen kann man oft Rehe und Vögel, wie Greifvögel, Graureiher, Wildgänse usw. beobachten.
Kunst auf dem Campus: Büste des Chilenischen Dichters und Nobelpreisträgers für Literatur (1971) Pablo Neruda. Schenkung der Botschaft der Republik Chile, der Kunstgiesserei Fundicion Progreso aus Chile und von Honorarkonsul Reinhard Kütter in Bremen (2014).
Auch viele Studenten nutzen diesen Verbindungsweg, denn Bremen ist eine Universitätsstadt. 1971 in Betrieb gegangen, galt die Studienstätte in den 70ern als linke Kaderschmiede, wurde über 40 Jahre später aber sogar zeitweise bis 2019 zur „Exzellenz-Universität“.
Denkende Köpfe brauchen auch frische Luft. Bunte Stühle an der Rückseite des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medizin MEVIS (siehe auch Foto unten) mit Blick auf Universitäts-Bauten
Meeresforschung und Raumfahrt sind im Bundesland starke Forschungsgebiete und Tätigkeitsfelder, dafür stehen das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und unter anderem OHB in unmittelbarer Uni-Nachbarschaft, deren Satelliten immer wieder die Reise ins Weltall antreten.
Viel sehen tut man wenig auf den etwas verstreut gelegenen Gebäudekomplexen von OHB in Campus-Nähe, High-Tech möchte gerne vor neugierigen Blicken und Hackern geschützt sein. Prinzipbedingt könnte dieses Verwaltungsgebäude ja neben den Ausblicken auch Einblicke gewähren, aber bei sommerlichem Sonnenschein zeigt man sich hier eher zugeknöpft
Internationale Aufmerksamkeit hat auch das 1985 gegründete Forschungsinstitut ZARM (Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation) erregt. Das nach außen sichtbar interessanteste Labor des Uni-Institutes in Sichtweite zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist der sogenannte Falltum an der Straße Hochschulring. In dem 146 Meter hohen Turm werden seit 1990 Experimente mit und in der Schwerelosigkeit durchgeführt. Zunächst entstand auf der Strecke von 110 Metern in den eingesetzten Kaspseln im freien Fall nur für 4,74 Sekunden der Zustand der Schwerelosigkeit. Eine gut 10 Jahre später nachgerüstete Katapultanlage verlängerte diese Zeit auf 9,5 Sekunden. Kurz meinen Sie? Na, dann schauen Sie mal auf die Uhr.
Seattle hat "The Space Needle", Bremen hat den Fallturm. Mag der aus einiger Entfernung etwas zierlich wirken, ist er doch beeindruckend hoch aufragend, wenn man davor steht. Futuristisch präsentiert sich im Vordergrund der 2021 eingeweihte Bau des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medizin MEVIS
Ein kleines Stück Wegstrecke weiter untertunnelt der Kuhgrabenweg den Hochschulring. Der durch seinen Verlauf offenkundig künstlich angelegte Wasserweg dient heute nur noch Freizeitskippern, war aber ab dem Mittelalter lange Zeit ein wichtiger Transportweg für den Güteraustausch zwischen dem heute niedersächsischen Umland und der Hansestadt, denn der Graben grenzt, seit 1865 durch eine Schleuse getrennt, an die tideabhängige in die Weser mündende Wümme, den Grenzfluss zwischen den Bundesländern. Übrigens kann man vom Hochschulring per Rad oder Auto einen Abstecher nach Metalhenge machen, einer 2021 eröffneten Aussichtsplattform in 40 m Höhe auf einem stillgelegten und renaturierten Teil der Deponie. Neben dem über 20 km weit reichenden Blick, ist der Ort auch für Astronomie-Interessierte interessant.
Eine Schleuse trennt Kuhgraben und Wümme bei Kuhsiel, das Restaurant gleich nebenan ist beliebtes Ziel von Ausflügler:innen
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Wir sind während der Blütezeit mit der Kamera im Rhododendronpark unterwegs und zeigen Ihnen die interessantesten Schöpfungen der Natur.
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Mitten im Rhododendronpark befindet sich in Nachbarschaft des Cafés die botanika. Ursprünglich wurde die botanika als Beitrag zur Expo 2000 geplant, doch aus vielfältigen Gründen kam es anders und der weitgehend gläserne Bau wurde erst 2003 eröffnet.
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Seine Geschichte und ehemals dörfliche Struktur merkt man dem Stadtteil an, wenn man etwa die Oberneulander Landstraße hinunter fährt oder geht. Im Sommer sorgt das Grün alter Bäume für reichlich Schatten und die Randstreifen für Fußgänger werden stellenweise durch Baumwurzeln uneben und so schmal, dass man fast auf der Straße läuft. An der zur Landesgrenze gelegenen Straßenseite tun sich mehrere Lücken in der Wohnbebauung auf, denn hier befinden sich gleich drei Parks, die zu einem Besuch einladen und überhaupt der Anlass sind, dass an dieser Stelle über Oberneuland geschrieben wird.
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Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Zu dem Alten Hafen, dem heutigen Museumshafen und ersten, der angelegt worden war, später kamen weitere Häfen hinzu. Angrenzend an den Neuen Hafen erstreckt sich mit dem Kaiserhafen Eins das erste von einer Reihe weiterer Hafenbecken. Schon ein Blick in diesen ersten Teil des weitläufigen Hafenareals zeigt eine andere Welt der Seefahrt, die der großen Schiffe. Und noch größere werden wir an der fünf Kilometer langen Stromkaje sehen.
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Die Geschichte des Stadtteils Findorff ist eng mit den Mooren des niedersächsischen Umlands verbunden. 1819 wurde der sogenannte Torfkanal ausgehoben, um Torf als Brennstoff etwa aus dem Teufelsmoor auf dem Wasserweg nach Bremen zu bringen. Noch heute existiert der 1873 angelegte zweite Torfhafen in verkleinerter Form in dem Stadtteil und liegen traditionelle Torfkähne vertäut. Nur heute spielt der Torftransport keine Rolle mehr.
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Rund 11 Kilometer sind es von der Innenstadt in Bremen bis nach Lilienthal in Niedersachsen direkt hinter der Stadtgrenze. Auch wenn die Tram der Linie 4 beide Orte miteinander verbindet, macht eine Tour mit dem Fahrrad mehr Spaß. Auf dem Jan-Reiners-Weg radelt man ohne Autoverkehr durch eine grüne Landschaft und auch in Lilienthal selbst führt der Weg entlang der Wörpe über kleine Wege ohne dichten Verkehr in das historische Zentrum der Stadt.
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2021 wurde auf dem ersten stillgelegten und oberflächlich renaturierten Teil der Deponie im Blockland eine Aussichtsplattform eröffnet. Auf 40 Meter Höhe führt der barrierefrei angelegte Planetenweg. Planeten? Ja, das dem berühmten Stonehenge nachempfundene Metalhenge auf der runden Aussichtsplattform ist nach ausgewählten astronomischen Aspekten ausgerichtet. Informationen dazu gibt es via QR-Code auf das Smartphone. Auch für Nichtinteressierte bleibt der rund 23 km weite Blick über Bremen auf der einen und das Blockland auf der anderen Seite.
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In einer Stadt an einem großen Fluss und mit zahlreichen Seen liegt es nahe, sportliche Aktivitäten oder das, was man individuell dafür hält, vom Land auf das Wasser auszudehnen. Die familientauglichste Aktivität auf dem nassen Element ist sicherlich die Fahrt mit einem Ruderboot auf den Kanälen des Bürgerparks.
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