unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Bremerhaven
Autotransporter mit offener Heckklappe und Laderampe im Nordhafen
Da das Wrack im nur 30 Meter tiefen Wasser ein Verkehrshindernis in der engen vielbefahrenen Schifffahrtsstraße darstellte und es schon zu drei Kollisionen gekommen war, wurde es in einer aufgrund der Schiffsgröße spektakulären Aktion über einen mehrmonatigen Zeitraum bis Oktober 2004 Unterwasser in Segmente zersägt, gehoben und schließlich verschrottet - die Autos eingeschlossen. Bilder zum Unglück gibt’s bei Interesse im Internet.
Erinnert wird an die Auswanderer allerdings am Willy-Brandt-Platz beim Zoo am Meer und nicht an der Columbuskaje
Vergleichsweise im Luxus schwelgen die Menschen, die heute unweit der Kaiserschleuse an der 1927 fertiggestellten Columbuskaje ankommen. Der Name Columbus steht für das 1924 in Dienst gestellte Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd (NDL), das seine Jungfernfahrt nach New York machte und hier seinen Liegeplatz bekam, sowie für Christoph Columbus als Symbolfigur der Verbundenheit mit der Neuen Welt, sprich Amerika. Denn bereits im Juni 1847 legte das erste amerikanische Schiff einer regelmäßigen Postdampferverbindung zwischen den beiden Kontinenten in Bremerhaven an. Früher Ort der Abschiede der Auswanderer, die auf die Schiffe des NDL stiegen und einer ungewissen aber verheißungsvolleren Zukunft entgegenfuhren, heute modernes vielfrequentiertes Kreuzfahrt-Terminal (Columbus Cruise Center) und Anlegeplatz für die schwimmenden Hotels der Weltmeere. Das Kreuzfahrt-Terminal hat auch eine Besucherplattform, die ist allerdings nur zugänglich, wenn ein Schiff ankommt.
Blick von der Kaiserschleuse zu den Containerbrücken an der fünf Km langen Stromkaje
Nach dem Terminal erstreckt sich die Container-Kaje bis an die Stadtgrenze Bremerhavens - fünf Kilometer langes Sperrgebiet. Um von dieser Seite etwas sehen zu wollen, muss man sich zum Aussichtsturm auf Höhe der Nordschleuse an der Steubenstraße begeben, wo Container übereinandergestapelt stilecht einen Blick mit räumlichem Abstand ermöglichen. Aber warum aus der Ferne spähen, wenn man fast zum Anfassen herankommt und live im Geschehen auf dem Fluss dabei ist - und da ist einiges los, Seehunde bei Ebbe inklusive. Der erste Container kam übrigens 1966 mit einem Schiff aus den USA nach Bremerhaven. Daraus ist ein echtes Erfolgsmodell geworden.
Aussichtsturm
Die „Dicke Pötte Tour“
Dicke Pötte heiß übersetzt eigentlich große Töpfe, Pott meint hier aber umgangssprachlich im Niederdeutschen einfach Schiff. Fahrkarten für die Schiffstour bekommt man in dem Backsteinbau am Kopfende des Neuen Hafens (Hausnr. 6) oder am Ausflugsschiff „MS Geestemünde“ selbst, das auf Höhe des Zoo am Meer ablegt. Schon eine halbe Stunde vor Abfahrt kann man an Bord gehen, aber es empfiehlt sich noch früher dort zu sein, wenn man einen der limitierten Plätze auf dem teilweise offenen Oberdeck bekommen möchte - der Ausblick von dort ist einfach besser, in der Schlange der Wartenden anzustehen kann sich also lohnen.
Schlange (Ringelnatter) in einem Terrarium im Zoo am Meer
Der Wasserweg zu den großen Schiffen führt zunächst durch die Schleuse am Simon-Loschen-Leuchtturm, die den tidebedingten Höhenunterschied zwischen der Weser und dem Neuen Hafen überwindet. Dabei wird man unfreiwillig zu einem Teil einer kleinen Attraktion für andere Stadtbesucher, die die Schleuse auf einem der beiden Übergänge passieren wollen, was während der Schleusung nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist, etwa wenn sich eines der Torpaare öffnet. Die menschliche Fähigkeit in die Grätsche zu gehen, wird durch die individuelle Länge der Beine limitiert, darüber hinaus wird es dann sehr nass und sehr gefährlich, deshalb gibt es hier Schranken, Rotlicht und eine warnende Durchsage - auch auf Plattdeutsch. Also heißt es: warten und zusehen.
Wenn sich die Schleusentore zur Weser öffnen, teilt sich auch der Weg darüber
Im offenen Wasser der Weser geht’s - immer den Schiffsverkehr im Blick und Vorfahrten achtend - nach rechts Richtung Nordsee. Schon bevor es im Hafen heißt „Leinen los!“, wird die Tour kompetent und unterhaltsam von der Schiffscrew über Lautsprecher kommentiert, so verläuft auch die Fahrt entlang der schon erwähnten Schlepperpier bis zum Kreuzfahrt-Terminal nicht ohne durchaus wissenswerte Erläuterungen zu dem, was wir sehen. Und am Kreuzfahrt-Terminal sehen wir die „Mein Schiff 3“ von TUI Cruises mit Sitz in Hamburg. Der in Finnland gebaute rund 293 Meter lange Kreuzliner ist seit 2014 auf den Weltmeeren unterwegs und kann 2.506 Passagiere mitnehmen.
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" an der Columbuskaje wird gerade betankt
„Mein Schiff 3“ fährt unter einer sogenannten Billigflagge (Malta), eine unter den Kreuzfahrt- und Containerschiffreedereien weit verbreitete Praxis. Mit der Ausflaggung in die Schiffsregister etwa von Liberia, Panama, Zypern oder eben Malta gelten die dortigen Besteuerungsssätze für die Reeder, Vorschriften für den Status, die Bezahlung und Arbeitszeiten der Besatzungsmitglieder, sowie Sicherheitsvorschriften. Damit fahren Seeleute oft für die halbe Heuer oder weniger bei geringeren Arbeitszeitbeschränkungen und zu schlechteren arbeitsrechtlichen Bedingungen, als wenn sie etwa unter deutscher Flagge fahren würden. Von Seiten der Reedereien wird mit Blick auf den ruinösen internationalen Wettbewerb argumentiert.
Schon von Weitem sieht man die haushohen Deckaufbauten aufragen
Würde für die Kreuzfahrtschiffe deutscher Reedereien wie TUI Cruises oder die in Rostock beheimatete AIDA Cruises gesetzlich verfügt Bezahlung, Arbeitszeit etc. der Crews nach deutschem Recht gelten, die Schiffe während der Liegezeiten zwangsweise endlich Landstrom bekommen und die Antriebe verpflichtend auf umweltverträgliche Antriebe oder effizientere Abgasfilterungssysteme umgestellt, müssten die Passagiere vielleicht die zweifache Summe dessen auf den Tisch legen, die sie heute für eine Kreuzfahrt bezahlen. Vermutlich würden dann weniger Kreuzfahrtschiffe auch in Bremerhaven festmachen, was für die Stadt aus wirtschaftlicher Sicht sicherlich schlecht wäre.
Mit norwegischer Flagge im Dienst der Windkraft unterwegs, die vielleicht bald den Landstrom erzeugt: das Offshore-Schiff Olympic Orion (Bj. 2012)
Übrigens gilt der Hamburger Albert Ballin als Erfinder der Kreuzfahrt. Der Generaldirektor der 1847 gegründeten HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft), die neben dem Norddeutschen Lloyd in Bremen auch im Auswanderergeschäft tätig war, hatte 1891 eine Idee, da die Schiffe im Winter wenig ausgelastet waren, organisierte er eine „Bildungs- und Vergnügungsfahrt“. Kritiker prophezeiten ihm das Scheitern seines Vorhabens, aber entgegen aller Befürchtungen war der 1888/89 immerhin größte deutsche Passagierschnelldampfer „Augusta Victoria“ auf seiner Fahrt ins Mittelmeer ausgebucht.
Trägt den Namen eines Ortsteil der ostfriesischen Stadt Emden und ist in Antigua Barbuda registriert: die Petkum (1.304 TEU) ist ein Feederschiff, d. h., ein Zulieferschiff für größere Seeschiffe und Häfen und hat eigene Kräne, falls vor Ort die nötige Infrastruktur fehlt
Wenn das im Jahr 2019 weltweit größte Containerschiff der Welt ausgebucht ist, hat es 23.756 Standardcontainer (TEU) an Bord, darunter bis zu 2.000 Kühlcontainer. TEU ist die Abkürzung für „Twenty Foot Equivalent Unit“ und bedeutet umgerechnet eine Containerlänge von 6,058 Metern, es gibt aber auch Container mit 30 und 40 Fuß (Foot). Mit einer Breite von 2,438 und einer Höhe von 2,591 Metern sind alle Stahlboxen allerdings identisch, was für den internationalen Warenverkehr natürlich optimal ist. Auf einen dreiachsigen LKW-Auflieger passen in der Regel 2 TEU- oder ein 40-Fuß-Container, um eine praktische Vergleichsmöglichkeit zu nennen. Die „MSC Gülsün“ der Schweizer Reederei Mediterranean Shipping Company hat 12 Meter Tiefgang und kam auf ihrer Jungfernfahrt im August 2019 für einen kurzen Halt in Bremerhaven vorbei.
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
Dicke Pötte Tour
Reederei Weserfähre GmbH
Zur Hexenbrücke 11
27570 Bremerhaven
Tel.: 0471 / 3003-600
Fax: 0471 / 3003-109
E-Mail: info@weserfaehre.de
www.ms-geestemuende.de
Fahrtzeit 2 - 2 1/4 Stunden, täglich 1 - 2 Fahrten je nach Fahrplan
Hafenrundfahrten
HaRuFa Maritime Tourismus GmbH
H.-H.-Meier-Straße 4
27568 Bremerhaven
Tel.: 0471 / 415850
Fax: 0471 / 4192922
E-Mail: kontor@hafenrundfahrt-bremerhaven.de
https://hafenrundfahrt-bremerhaven.de
Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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In dem 2005 eröffneten Deutschen Auswandererhaus wird eindrucksvoll und anschaulich die Geschichte der Auswanderung nach Amerika in fünf Epochen zwischen 1830 und 1974 inszeniert. Insgesamt verließen 7,2 Millionen Menschen über Bremerhaven das Land, um jenseits des Atlantiks eine neue Heimat zu finden und eine neue Existenz zu gründen. Für die emotional mitreißende Inszenierung mit geschichtlich fundiertem Hintergrund erhielt das Haus 2007 den Europäischen Museumspreis.
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Neben den Hafenanlagen aus dem 19. Jh. ist der Zoo am Meer die älteste Sehenswürdigkeit auf dem Areal zwischen Weser und Fußgängerzone, er wurde bereits 1928 unter dem Namen „Tiergrotten“ eröffnet. In den Gehegen der Anlage leben Eisbären, Robben, Pinguine, diverse Vogelarten wie Basstölpel und Keas, Reptilien wie Schildkröten, Waschbären, Polarfüchse, Pumas, Affen und andere - insgesamt fast 50 Tierarten.
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Mit dem direkt hinter dem Weserdeich 147 Meter in die Höhe ragenden ATLANTIC Hotel SAIL City hat Bremerhaven seit Anfang 2008 nicht nur ein neues höchstes Gebäude, sondern auch einen neuen Blickfang in der weserseitigen Skyline. Architektonisch wird der Bau einer Seestadt absolut gerecht, wie ein mächtiger gerundeter Schiffsaufbau präsentiert sich das Hotel. In der 20. Etage auf 77 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform (SAIL City) die auch für Nichtgäste zugänglich ist.
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Abseits der Havenwelten und älter als Auswandererhaus und Klimahaus ist das „Schaufenster Fischereihafen“. Tatsächlich handelt es sich bei dem Fischereihafen um den alten Hochseefischereihafen von Geestmünde, der zwischen 1891 und 1896 entstand. Es folgten Niedergang, Verfall der alten Gebäude mit Teilabrissen, bis die Idee geboren wurde, das Areal zu einer maritimen Erlebniswelt umzubauen. 1990 begann man damit, die noch kurz zuvor vor dem Abriss befindliche Fisch-Packhalle IV als älteste erhaltene Halle zu restaurieren.
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Als "ihren Hausstrand" sehen viele Bremerinnen und Bremer die Seebäder Cuxhavens. Die Seestadt an der Elbmündung ist von Bremen aus mit dem Auto über die A27 sehr gut erreichbar, denn die führt an Bremen und Bremerhaven vorbei und endet in Cuxhaven. Mit dem Zug dauert die Fahrt mit Umstieg in Bremerhaven etwas länger. Aber auch in der Nebensaison ist Cuxhaven mit seinen Seebädern für einen Ausflug gut z. B. mit dem Fahrrad.
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Deutschlands einzige vermeintliche Hochseeinsel ist jedes Jahr Ziel Tausender Besucher, die meisten davon Tagestouristen in den wärmeren Monaten. Und ja, zugegeben, Helgoland liegt nicht soooo ganz unmittelbar im Umland Bremens. Aber sie ist als Tagesausflug von Bremerhaven zu erreichen, weshalb wir mal vorbei geschaut haben.
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Kaum dass im Frühling die Sonne lacht und die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen, treibt es viele Norddeutsche an die Nordseeküste ans Wasser. Hauptsache Strand zum in der Sonne liegen und Sand zum Buddeln und Burgen bauen für den Nachwuchs. So zieht es auch viele Bremerinnen und Bremer an den warmen Wochenenden auf die Autobahn gen Norden, mit Sack und Pack und Picknickkorb gerüstet für einen Tag Strandurlaub. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn der nächste Strand gleich um die Ecke liegt, wie ein Besuch in Brake und auf Harriersand zeigt.
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Wilhelmshaven ohne Marine zu denken ist kaum möglich, zumal sich die Stadt erst nach dem Bau eines Marinestützpunktes im 19. Jahrhundert entwickelt hat und die Bundeswehr auch heute hier noch einen großen Stützpunkt mit mehreren Geschwadern unterhält. Dennoch gibt es auch viel anderes zu entdecken in der Hafenstadt.
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Der sehenswerteste Bereich erstreckt sich rund um den Fähranleger. Von den Sitzplätzen der Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft kann man fast dem Fährbetrieb zusehen. Auf dem Platz davor erheben sich die gewaltigen Unterkiefer eines Blauwals. 7,1 Meter lang, bis zu 1 Meter breit und 1,2 Tonnen schwer waren die Knochen des 26 Meter langen Tieres, die der Hafenort 1961 geschenkt bekam.
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