unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
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Auf der Südstrandpromenade
Die niedersächsische Stadt an der Nordwestküste des Jadebusens mit ihren rund 77.000 Einwohnern erreicht man von Bremen aus mit der Regionalbahn in knapp 90 Minuten. Am günstigsten fährt man mit dem Niedersachsenticket (ohne IC-Nutzung). Mit dem Auto führt ein Weg Richtung Oldenburg und von dort über die Autobahn 29 direkt nach Wilhelmshaven.
Ein profaner Gullideckel mit dem Stadtwappen als kleiner Hingucker
Die zunächst symbolische Grundsteinlegung für die heutige Stadt erfolgte am 20. Juli 1853 mit den Unterschriften unter den sogenannten „Jade-Vertrag“. Preußen kaufte dem Großherzogtum Oldenburg für 500.000 Taler ein Areal von 314 Hektar am Jadebusen ab, um einen Hafen zu anzulegen. Nach der Neuordnung weiter Teile Europas auf dem „Wiener Kongress“, der vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 stattfand und nach der Niederlage von Napoleon Bonaparte und damit Frankreichs auch die seit 1792 andauernden Koalitionskriege auf dem Kontinent beendete, hatte Preußen durch den Verlust Ostfrieslands keinen Hafen mehr an der Nordsee.
Prinz Heinrich Wilhelm Adalbert von Preußen in Marineuniform als 3 Meter große Bronzestaue am Adalbertplatz, der vor der Umgestaltung zur Grünanlage als Paradeplatz angelegt worden war. Von den neoklassizistischen Bauten zu beiden Seiten sind nur drei erhalten. Das 1882 gegossene Standbild entwarf der Berliner Bildhauer Karl Schuler.
Nur ging es den Preußen unter König Friedrich Wilhelm IV., anders als den Bremern mit dem Erwerb von Land und dem Bau von Bremerhaven, nicht um Handelsschifffahrt, vielmehr sollte der Hafen auf Betreiben des Prinzen Heinrich Wilhelm Adalbert von Preußen, einem Vetter des Königs, Marine-Stützpunkt werden. Aus der Erfahrung des Schleswig-Holsteinischen Krieges 1848 - 1851 zwischen den Herzogtümern Schleswig und Holstein, dem Gros der Staaten des Deutschen Bundes mit Preußen auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite, hatte man beschlossen eine Flotte aufzubauen, um auch auf See die eigenen Interessen vertreten zu können, ohne von Verbündeten abhängig zu sein. Der Prinz, 1854 zum ersten Admiral der preußischen Marine ernannt, war an der Realisierung des Stützpunktes am Jadebusen mit Zugang zur Nordsee maßgeblich beteiligt, nachdem er als Gesandter des Königs am 23. November desselben Jahres das erworbene „Königlich Preußische Jadegebiet“ offiziell übernommen hatte. Die Umsetzung erfolgte nach den mehrfach geänderten Plänen des Geheimrats Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen.
Die ehemalige Elisabethkirche heißt heute Christus- und Garnisonskirche
Der Name „Wilhelmshaven“ für die nach 1856 entstandene Ansiedlung wurde allerdings erst 1869 vergeben. Er stand erstmals auf einer Urkunde, die bei der Grundsteinlegung der Elisabethkirche mit eingemauert wurde. Das „v“ im Namen geht auf die niederdeutsche Schreibweise zurück, galt aber im allgemeinen Gebrauch schon damals als Schreibfehler. Erst der preußische König Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, ab 1871 als Wilhelm I. erster Deutscher Kaiser, beendete durch einen Befehl das Hickhack in den Verwaltungskreisen um die Schreibweise. Neben Bremerhaven führt übrigens auch der Küstenort Cuxhaven statt eines „f“ ein „v“ im Namen.
Kaiser Wilhelm I., genannt Wilhelm der Große, am Friedrich-Wilhelm-Platz gegenüber der Kirche. Die Sockelinschrift lautet: "Am 17. Juni 1869 kam König Wilhelm hierher, gründete unsere Stadt und gab ihr Seinen Namen". Die Bronze ist ein Nachguss des Originals von 1896, das eingeschmolzen worden war.
Im Jade-Vertrag war vereinbart, dass sich auf dem nun preußischen „Marine-Etablissement an der Jade“ nur Menschen aufhalten durften, die unmittelbar mit der Errichtung und später mit dem Betrieb der Hafenanlagen befasst waren, sozusagen militärisches Sperrgebiet. Diese „staatliche“ Großbaustelle und später der Hafen- und Werftbetrieb erwies sich bald als Wirtschaftsfaktor, von dem außerhalb des abgegrenzten Bereichs Menschen profitieren sollten, die das Leben derer in der Exklave durch Handel und Dienstleistungen bereicherten. So entstanden rundherum schnell wachsende Siedlungen, die sich im Laufe weniger Jahre zu einer Stadt verdichteten.
Ehemaliges Werfttor der Kaiserlichen Werft, heute Zugang zum Arsenal der Bundesmarine
Preußen und das Großherzogtum gingen nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 mit der Verfassung vom 1. Januar 1871 im geeinten Deutschen Reich auf, das die Kleinstaaterei beendete. Die Reichsverfassung erklärte Wilhelmshaven an der Nordsee und Kiel an der Ostsee zu Reichskriegshäfen. Die Werften in Kiel sowie Danzig wurden nach der Proklamation des Königs zum Kaiser zu Kaiserlichen Werften und mit der 1871 in Wilhelmshaven errichteten kam eine weitere hinzu. Sie alle bauten nahezu ausschließlich für die Kaiserliche Marine und die hatte großen Bedarf in den folgenden Jahrzehnten.
Gedenktafel in der Christus- und Garnisonskirche ursprünglich nur für die Gefallenen der deutschen "Schutztruppe" während des Herero-Aufstandes im heutigen Namibia. Später wurde eine Plexiglas-Tafel auch für die weit zahlreicheren Toten der fast ausgerotteten Hirtenvölker hinzugefügt.
Von 1880 an trat das Kaiserreich als Kolonialmacht auf der Weltbühne auf und machte mit Inbesitznahmen in Afrika und Asien den bereits etablierten Kolonialmächten wie vor allem England und Frankreich Konkurrenz. Konflikte waren durch die imperialistische Expansion des Kaiserreichs vorprogrammiert und wurden nicht selten mit militärischen Mitteln gelöst, wie der Völkermord in Namibia zeigt.
Deutlich schlanker, schneller und flexibler als ein Schlachtschiff, aber immerhin knapp 135 Meter lang: der Zerstörer "Mölders". Das 1969 in Dienst gestellte Schiff der Bundesmarine lief 1968 im US-amerikanischen Maine vom Stapel und wurde 2003 ausgemustert. Heute ist es Teil des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven.
Mit dem 1898 von der deutschen Regierung verabschiedeten 1. Flottengesetz das für den Zeitraum von sechs Jahren den Bau einer Reihe von Neubauten für die Schlachtflotte vorsah und die Novellierung des Gesetzes 1900, das die Anzahl noch einmal verdoppelte, begann ein beispielloses Wettrüsten zwischen dem Kaiserreich und Großbritannien, dessen Vorherrschaft zur See man auf deutscher Seite als Gefahr ansah und - vielleicht getrieben vom Größenwahn - eindämmen wollte. Allein auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven wurden von 1871 bis 1918 mehr als 30 Schiffe gebaut, darunter zahlreiche Linienschiffe, wie das 1909 fertiggestellte erste Schlachtschiff der Kaiserlichen Marine, die „SMS Nassau“. Mit der Indienststellung der „HMS Dreadnought“ (dt. Fürchtenichts) im Jahr 1906 hatte die britische Royal Navy zuvor die Latte für Großkampfschiffe deutlich höher gelegt. Größer, besser gepanzert und durch die Umstellung auf einheitlich nur große Kaliber mit höherer Feuerkraft bekamen nahezu monströse schwimmende Festungen Wasser unter die Kiele. Die Briten, die sich durch die deutschen Anstrengungen zunächst wenig hatten schrecken lassen, legten nach der sogenannten "Naval Scare" im Jahr 1909 allerdings ein Schiffbauprogramm auf, das die Deutschen so nicht kontern konnten. Die Kosten für die Neubauten waren auf beiden Seiten exorbitant und wurden teilweise durch Sondersteuern gedeckt.
Insgesamt 374 U-Boote setzte die Kaiserliche Marine im 1. Weltkrieg ein. Sie versenkten 100 Kriegs- und 6.394 Handelsschiffe, darunter den Passagierdampfer "RMS Lusitania", der regelmäßig zwischen Liverpool und New York verkehrte. 1.198 Menschen, darunter 128 US-Amerikaner, starben am 7. Mai 1915. Nachdem die Deutschen den deshalb ausgesetzten uneingeschränken U-Boot-Krieg am 1. Februar 1917 wieder aufgenommen hatten, erklärten die USA Deutschland den Krieg. Dieses U-Boot der Klasse 205 im Marinemuseum wurde 1965 auf Kiel gelegt und brauchte gut zwei Jahre Bauzeit
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Unter den bewohnten ostfriesischen Inseln ist Wangerooge mit 7,94 km² nach Baltrum die zweitkleinste und autofrei, was einen Ortsbummel im Vergleich zu manch anderer Insel deutlich angenehmer macht, zumal die Entfernungen durchaus per pedes bewältigt werden können. Vom kleinen Bahnhof ist man denn auch nach wenigen Schritten mitten im Ort und steht schnell vor dem unübersehbaren Alten Leuchtturm, der heute das Inselmuseum beherbergt. Von 1856 bis 1969 war das Leuchtfeuer als Seefahrtszeichen in Betrieb und wies den Schiffen den Weg. Wie weit es sichtbar war, wird deutlich, wenn man die 149 Stufen hinauf zum Lampenraum erklimmt, von wo man hinaus auf die umlaufende Galerie treten kann und mit einem weiten Blick über die Insel und die Nordsee belohnt wird.
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Deutschlands einzige vermeintliche Hochseeinsel ist jedes Jahr Ziel Tausender Besucher, die meisten davon Tagestouristen in den wärmeren Monaten. Spektakulärer als das Wahrzeichen der Insel, die Lange Anna, ist die Brutkolonie der Seevögel, die hier jedes Jahr zu Tausenden ihren Nachwuchs zur Welt bringen.
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Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Zu dem Alten Hafen, dem heutigen Museumshafen und ersten, der angelegt worden war, später kamen weitere Häfen hinzu. Angrenzend an den Neuen Hafen erstreckt sich mit dem Kaiserhafen Eins das erste von einer Reihe weiterer Hafenbecken. Schon ein Blick in diesen ersten Teil des weitläufigen Hafenareals zeigt eine andere Welt der Seefahrt, die der großen Schiffe. Und noch größere werden wir an der fünf Kilometer langen Stromkaje sehen.
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Natürlich kann man für einen Besuch Bremerhavens von Bremen aus das Auto nehmen oder man steigt am Hauptbahnhof in den Regionalzug. Aber bei entsprechendem Wetter und der nötigen Zeit ist es interessanter, die Strecke auf der Weser zurückzulegen. Hal över bedient die Verbindung von Mai bis September. Das Schiff startet ab dem innenstadtnahen Martinianleger an der Schlachte.
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Vom Cuxhavener Hafen aus erstreckt sich der Deich fast in einem Halbkreis bis zum Ortsteil Döse. Schon von Weitem sieht man ein weithin bekanntes und auf Postkarten, Andenken und im Ort selber immer wieder zu findendes Wahrzeichen, das darüber hinaus das Wappen der Stadt ziert: die Kugelbake. Das fast 30 Meter hohe Seezeichen, das in seiner heutigen hölzernen Konstruktion 1924 errichtet wurde, markiert das geografische Ende der Elbe.
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Kaum dass im Frühling die Sonne lacht und die Temperaturen an der 20-Grad-Marke kratzen, treibt es viele an die Nordseeküste ans Wasser. Hauptsache Strand zum in der Sonne liegen und Sand zum Buddeln und Burgen bauen für den Nachwuchs. Das geht auch in Brake und auf Flussinsel Harriersand, wie ein Besuch zeigt.
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Die heute drittgrößte Stadt in Niedersachsen war einst Sitz und Hauptstadt regierender Grafen, Herzöge und Großherzöge, später Freistaat und Landeshauptstadt. Von der Zeit, als Adelige die Stadt regierten, zeugen noch das Schloss und zahlreiche vor allem klassizistische Bauwerke in der Innenstadt. Aber auch sonst gibt es in der weitläufigen weitgehend autofreien Innenstadt einiges zu entdecken. Und immer wieder stößt man bei einem Bummel auf Wasser, wie den Alten Stadthafen.
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Ein guter Ausgangspunkt um die Stadt heute, Jahrzehnte nach Kriegsende, zu erkunden, ist der zentral gelegene Hauptbahnhof. Auf der Hauptstraße Sophienblatt, die vor dem Gebäude verläuft, treffen alle wichtigen Buslinien zusammen, viel Sehenswertes kann man aber auch problemlos von hier zu Fuß in einem mehrstündigen Spaziergang erreichen.
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