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Sie sind hier: sehenswert Walle
Die Union Brauerei in der Theodorstraße
Wen es in den Ortsteil Osterfeuerberg verschlägt, dem sei ein Besuch der Union Brauerei in der Theodorstraße empfohlen. Die ursprünglich 1907 von Wirten der Stadt gegründete Brauerei schloss 1968. Wie in anderen großen Städten Deutschlands sind viele kleinere bei dem Konzentrationswettbewerb unter den Brauereien auf der Strecke geblieben. Mit neuen Investoren öffnete die Brauerei allerdings 2015 wieder und hat sich seither am lokalen Markt mit ihren Sorten etabliert, denn die Qualität stimmt. Zum Erfolg hat sicherlich auch die eigene Gastronomie mit Küche und rustikal gemütlichem Ambiente beigetragen.
Außen Backstein, innen Edelstahl: Blick in eine der Hallen in der Brauerei mit einer Auswahl an selbst produzierten Biersorten
Vielleicht spannender geht es gleich nebenan zu, denn dort bringt ein Ensemble im Bremer Kriminal Theater Krimis auf die Bühne. Darunter Klassiker wie Arsen & Spitzenhäubchen oder Ladykillers.
Wie ein offenes Tor in das Lindenhof-Viertel im Stadtteil Gröpelingen von der Stapelfeldtstraße in die Liegnitzstraße
Aber zurück zum Hafen. Auf der Bremerhavener Straße vorbei am Waller Friedhof gelangt man an der großen Kreuzung nach links abbiegend zur Waterfront. Totgesagte leben länger, heißt es, und so feierte die Shopping Mall 2018 zehnjähriges Bestehen. Eine Zeitspanne, die das Vorgängerexperiment „Spacepark“ als Weltraumerlebniswelt nicht erreichte. Ihn erreichte dasselbe Schicksal wie die traditionsreiche Werft „AG Weser“, die zuvor auf diesem Areal Schiffe baute: Pleite.
Ein Modell der Werft "AG Weser" unter Glas im Focke-Museum
1983 wurden auf der Werft, die im Volksmund auch „Use Akschen“ genannt wurde, trotz aller Rettungsversuche nach 140 Jahren und rund 1400 Schiffsneubauten endgültig die Werkstore geschlossen. Zur Zeit des Tanker-Booms in den ‘70er Jahren liefen von der Werft sogar Supertanker etwa für den griechische Großreeder Colocotronis vom Helgen. Von der Werft sind heute nur noch ein 1905 errichtetes Verwaltungsgebäude, ein schlichter Backsteinbau, sowie ein weiteres angrenzendes Gebäude aus dem Jahr 1930 übrig geblieben. Beide Bauten stehen seit 2006 unter Denkmalschutz.
Erst Shoppen, dann Chillen? Sogar eine Beachbar lädt ein
Zwischen dem Gebäudekomplex der Waterfront und dem Weserufer ist noch reichlich Platz für Gastro unter freiem Himmel und öffentliche Bänke. Das Ganze mit Blick auf den Fluss, bei schönem Wetter wirklich ein nice place. Von einem Anleger aus verkehrt in den Monaten von April bis Oktober die Weser Fähre zwischen dem Veranstaltungsort PIER 2 neben der Waterfront und dem Lankenauer Höft auf der anderen Weserseite sowie der Überseestadt. Außerdem kann man nach Reservierung mit dem Schiff zu den Heimspielen des SV Werder Bremen zum Weserstadion fahren.
Die kleine Personenfähre verkehrt nicht ganzjährig, Infos bekommt man bei der Reederei. Im Hintergrund auf der anderen Seite sieht man das Lankenauer Höft und die Kräne des Neustädter Hafens
Neben dem PIER 2 blickt man von der Getreideverkehrsanlage über das Wendebecken des Holz- und Fabrikenhafens auf die Überseestadt am anderen Ufer mit dem 2019 eröffneten Waller Sand, einem künstlich aufgeschütteten Strand. Wer hier die Sonne genießt, darf angesichts des Schiffsverkehrs allerdings nicht ins Wasser. Die gewaltige Getreideverkehrsanlage (Foto ganz oben) wurde zwischen 1947 und 1950 wiederaufgebaut und steht heute unter Denkmalschutz.
Im Gegenlicht: Blick neben der Getreideverkehrsanlage über das Wendebecken auf die Überseestadt mit dem Waller Sand
Von der Waterfront fährt man über die Ludwig-Plate-Straße und dann in die Straße Use Akschen oder die Kap-Horn-Straße bzw. Schleusenweg in das Hafengebiet der Industriehäfen. Dabei passiert man den Kap-Horn-Hafen. An dessen Ende befindet sich der ehemalige U-Boot-Bunker „Hornisse“. Der Betonbau wurde während des Zweiten Weltkrieges maßgeblich durch Zwangsarbeiter zunächst als Baudock für die Werft „AG Weser“ errichtet, doch die U-Boot-Segmente wurden hier nie montiert oder gebaut, denn der Umbau zum U-Boot-Bunker wurde nie vollendet. Da sich Bauwerke dieser Art sinnentsprechend auch dem Einsatz massiver Gewalt weitestgehend widersetzen, verzichtete man auf ein solches kostenintensives Vorhaben und nutzte stattdessen die Bunkerdecke 1968/69 als solides Fundament für einen Bürogebäudeneubau. Der Bunker mit seinen zwei Kammern im U-Profil wurde am 22.10.2017 sogar zu einem der Schauplätze in der Bremer Folge der ARD-Reihe „Tatort“ mit dem Titel „Zurück ins Licht“. Und tatsächlich wurde das „Mordopfer“ aus dem Wasser in dem hässlichen Bauwerk wieder zutage gefördert. Das ungewöhnliche Ensemble kann man übrigens auch auf einer Weserfahrt von Bremen nach Bremerhafen mit dem Schiff aus etwas Entfernung in Augenschein nehmen.
Irgendwie unheimlich: der U-Boot-Bunker Hornisse am Kap-Horn-Hafen
Auf der anderen Seite der schmalen Landzunge erstrecken sich die Becken der Industriehäfen entlang dem Hafenkanal (Hüttenhafen, Kohlehafen, Kalihafen, Hafen E und F), die zwischen 1907 und 1913 vor allem für Massengüter gebaut wurden. Um von der Tide in der Unterweser unabhängig zu sein, setzte man eine Schleuse zwischen Fluss und Hafen. Auch wenn die Häfen noch bewirtschaftet werden, ist auch hier an Schiffsverkehr deutlich weniger los, als in der Vergangenheit. Trotzdem kann man als Spotter Glück haben und bei einer Schleusung oder Schiffsbewegung zusehen, man kommt hier sehr dicht heran.
Hochseefrachter und Binnenschiffe im Hüttenhafen
Nur wenige Flussmeter abseits der Häfen wird seit 1908 Eisenerz verarbeitet. Das Erz kam überwiegend aus Schweden, die Kohle aus dem Ruhrgebiet, als die Norddeutsche Hütte mit der Produktion begann. Im 2. Weltkrieg setzten Fliegerbomben der Stahlherstellung allerdings ein Ende, das Werk wurde zerstört. 1954 kaufte der Klöcknerkonzern das brachliegende Areal und plante den Bau eines neuen Werkes mit Lagerplätzen. Dafür mussten allerdings zwei Dörfer weichen. 1955 verschwand das Dorf Osterort aus der Realität und von der Landkarte, 1957 folgte Mittelsbüren. Eines der alten reetgedeckten Bauernhäuser wurde jedoch sauber abgetragen und auf dem Gut Riensberg des Focke-Museums wieder originalgetreu aufgebaut. Das Haus Mittelsbüren vermittelt dort heute in seinen Innenräumen bäuerliches Leben in vergangener Zeit.
Blick auf das Stahlwerk von der Weser aus gesehen
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Union Brauerei Bremen GmbH
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Eine richtig maritime Radtour führt von der Stephanibrücke durch den Hohentorshafen und durch Woltmershausen bis zum fast gänzlich von Wasser umgebenen Lankenauer Höft. Hinter dem Höft liegen einige Schiffe wie der 1957 gebaute Schlepper Greif in einem nicht abgesperrten Teil des Hafens. Mit diesem Blick auf den Hafen endet diese Tour.
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Von der Tiefer bzw. dem Altenwall, dem Weseruferabschnitt vor dem Schnoor und schräg gegenüber der DGzRS, dem Planetarium und der Sternwarte am anderen Ufer, führt ein schöner Weg für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer direkt am Wasser entlang flussaufwärts Richtung Weserwehr. Nach Überqueren des Weserwehrs führt der Rückweg der Tour über den Stadtwerder.
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Natürlich kann man für einen Besuch Bremerhavens von Bremen aus das Auto nehmen oder man steigt am Hauptbahnhof in den Regionalzug. Aber bei entsprechendem Wetter und der nötigen Zeit ist es interessanter, die Strecke auf der Weser zurückzulegen. Hal över bedient die Verbindung von Mai bis September. Das Schiff startet ab dem innenstadtnahen Martinianleger an der Schlachte. Wer möchte, kann sogar das Fahrrad mitnehmen, zudem lässt sich ein Bordfrühstück vorbuchen.
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Jede Stadt hat ihre Geschichte und in vielen Städten gibt es ein Museum, in dem eben diese erzählt wird. In der Hansestadt ist es das Focke-Museum im Ortsteil Riensberg, in dem die Stadthistorie am anschaulichsten präsentiert wird. Das „Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte“ entstand 1924 durch die Zusammenlegung zweier Sammlungen, dem 1884 gegründeten Gewerbemuseum und dem sechs Jahre später gegründeten „Historischen Museum für bremische Altertümer“, dessen bereits 1922 gestorbener Gründer auch zum Namensgeber des heutigen Museums wurde.
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Als der Überseehafen hätte saniert werden müssen, entschloss man sich 1991 in der Hansestadt, das Becken einfach zu schließen. 1998 wurde der Überseehafen schließlich mit Sand verfüllt, der bei Ausbaggerungsarbeiten in der Außenweser anfiel. Zusammen mit dem ebenfalls stillgelegten, aber als Hafenbecken noch vorhandenen Europahafen war dies die Basis für die konzeptionelle Entwicklung und Entstehung der heutigen Überseestadt.
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Richtig angelegt wurde die Alte Neustadt als heutiger Teil des Stadtteils erst im 17. Jahrhundert. Anlass für die planmäßige Stadtvergrößerung war auch das steigende Bedrohungspotential durch die Fortentwicklung der Angriffswaffen. Reste der damals angelegten Wallanlagen sind bis heute als Parks vorhanden, aber es gibt weit mehr zu entdecken, wie den Kleinen Roland.
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Der sehenswerteste Bereich erstreckt sich rund um den Fähranleger. Von den Sitzplätzen der Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft kann man fast dem Fährbetrieb zusehen. Auf dem Platz davor erheben sich die gewaltigen Unterkiefer eines Blauwals. 7,1 Meter lang, bis zu 1 Meter breit und 1,2 Tonnen schwer waren die Knochen des 26 Meter langen Tieres, die der Hafenort 1961 geschenkt bekam.
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Zu dem Alten Hafen, dem heutigen Museumshafen und ersten, der angelegt worden war, später kamen weitere Häfen hinzu. Angrenzend an den Neuen Hafen erstreckt sich mit dem Kaiserhafen Eins das erste von einer Reihe weiterer Hafenbecken. Schon ein Blick in diesen ersten Teil des weitläufigen Hafenareals zeigt eine andere Welt der Seefahrt, die der großen Schiffe. Und noch größere werden wir an der fünf Kilometer langen Stromkaje sehen.
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