unterwegs in Brem' & 'n büschen umzu
Sie sind hier: sehenswert Umland
Hm, ist das Kunst oder kann das weg?
Neben bekannten wie der Bildhauerin und Malerin Clara Rilke-Westhoff, der Ehefrau des Dichters Rainer Maria Rilke, arbeiteten auch viele unbekannte Künstlerinnen und Künstler sowie Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker in Fischerhude. Und arbeiten bis heute. Um die örtlichen Kreativen und ihre Werke einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und durch einen möglichen Verkauf der Stücke Einnahmen für ihre Schöpfer zu erzielen, veranstaltet der Fischerhuder Kunstverein im hiesigen Kulturzentrum, dem Buthmanns Hof, regelmäßig Ausstellungen. Die Chancen auf genügend Zuspruch stehen recht gut, denn über die Ortsgrenzen Fischerhudes hinaus leben und arbeiten in der Umgegend viele Kunstschaffende und -interessierte. Ein Grund dafür ist auch die private 1967 gegründete „Hochschule für Künste im Sozialen“ im nahegelegenen Ottersberg, an der Studentinnen und Studenten Kunsttherapie und - pädagogik, Theaterpädagogik, Freie Bildende Kunst sowie Kunst und Theater im Sozialen studieren können.
Gebäude des Museums Heimathaus Irmintraut
Manchmal ist es auch eine Kunst, das eigene Leben zu gestalten und wie das in einer bäuerlichen Großfamilie aussah, zeigt das Museum Heimathaus Irmintraut. Eine Koch- und Feuerstelle war der zentrale Aufenthaltsort innerhalb des Gebäudes. Gezeigt werden Utensilien und Gerätschaften des häuslichen Alltags, aber auch für handwerkliche Zwecke, man sieht die Schlafstellen und weit mehr. Das Gros der Ausstellungsstücke wurde von den Bürgerinnen und Bürgern des Ortes gespendet. Der Name des Heimathauses geht auf den Vornamen der jung verstorbenen Tochter des Lehrerehepaares Schloen zurück, die den ehemaligen Meierhof 1933 kauften und 1934 das Museum eröffneten. Bei dem Heimathaus Irmintraut handelt es sich eigentlich um ein Gebäudeensemble, das neben dem Zweiständerhaus als Museumshaupthaus, auch ein Backhaus, einen Kornspeicher und einen Bootsschuppen beinhaltet. Seit 1984 kümmert sich eine Stiftung um den Erhalt des Museums. Aber der 1764 errichtete ehemalige Hof der Familie Tietjen ist nicht nur Museum, sondern auch Veranstaltungsort und Treffpunkt für örtliche Vereine.
Grabstein aus dem 18. Jahrhundert
Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammen viele der Grabsteine, die rund um die Liebfrauenkirche in direkter Nachbarschaft des Heimathauses als Umfriedung aufgestellt sind. 39 sind es und es sind die ältesten, die man 1859 aus Wilstedt geholt hat, denn lange waren die Toten aus Fischerhude dort auf dem Kirchhof der zuständigen Kirchgemeinde bestattet worden, bis man 1825 einen eigenen Friedhof anlegte. Die heutige kleine Kirche stand zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht, sie wurde erst 1841 errichtet und erhielt sogar erst später ihren Turm und die Apsis.
An der Liebfrauenkirche
Wenn nicht gerade Ruhetag ist, kann man in Fischerhude nach Belieben schlemmen, bei schönem Wetter auch vielfach unter freiem Himmel. Ob ein Eis auf die Hand, Kuchen und Torte oder etwas Handfesteres, zahlreiche Cafés und Restaurants bieten für jeden Gaumen etwas. Eines dieser Cafés liegt auf der Wegstrecke zum Modersohn-Museum in der Straße „In der Bredenau“ im Rilke-Haus. Das zwischen 1917 und 1919 gebaute Haus war gleichermaßen Wohnhaus und Atelier der schon genannten Bildhauerin und Malerin Clara Rilke-Westhoff.
Eine Arbeit von Clara-Rilke-Westhoff: Bronzebüste der Malerin Paula Modersohn-Becker in den Wallanlagen hinter der Kunsthalle Bremen
Die Künstlerin, die zeitweise in Paris auch Schülerin von Auguste Rodin gewesen war, lebte hier bis zu ihrem Tod im Jahr 1954. Nachdem auch ihre Tochter als letzte Bewohnerin 1972 gestorben und wie ihre Mutter sowie weitere Verwandte auf dem Friedhof in Fischerhude beigesetzt worden war, ging das Haus nach mehrjährigem Leerstand ist den heutigen Besitz über.
Das "alte Rilke-Haus" mit Café
Die Betreiber fühlen sich ein Stück weit der Historie verpflichtet und haben weite Teile des Hauses im Original belassen oder originalgetreu neu gestaltet. Als Mobiliar für die Gäste werden Tische und Stühle aus der Region mit typischen Holzschnitzereien genutzt, darunter solche mit den bekannten Tulpenmotiven des verstorbenen Worpsweder Künstlers Heinrich Vogeler, die bis heute von seinen Nachfahren nach Originalvorbild hergestellt werden.
Tulpenmotive nach dem Vorbild von Heinrich Vogeler an einem Worpsweder Lehnstuhl
Wo Bäche und Flüsse fließen, bedienen sich Menschen seit Jahrtausenden der Kraft des Wassers. In Fischerhude war es unter anderem eine Wassermühle, deren Geschichte bis 1525 zurückreicht. Von Anfang 2007 bis 2014 hatten Gastronomen in dem schmucken Fachwerkhaus ihr Restaurant, was mit reichlich Renovierungsarbeiten des alten und maroden Baus einher ging. Seit 2015 ist die ehemalige Mühle in neuem Besitz, nun allerdings ohne Gastro.
Da ist ein gutes Rad teuer, so bleibt die alte Wassermühle wohl ohne
Feierwillige müssen sich also woanders umsehen und da ist ein Tipp der Weihnachtsmarkt mit Kinderkarussell, kulinarischen Leckereien, Live-Musik, Kunsthandwerk und Produkten aus der Region. Ungewöhnlich kurz ist allerdings die Dauer der vorweihnachtlichen Veranstaltung, denn sie bleibt jedes Jahr auf den 3. Advent beschränkt.
Holzstern vom Weihnachtsmarkt
Seite zurücknächste Seite
ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT
www.fischerhude.com
Otto Modersohn Museum
In der Bredenau 95
28870 Fischerhude
Tel.: 04293 / 328
Fax: 04293 / 1435
Geöffnet: täglich von 10 - 18 Uhr
E-Mail: info@modersohn-museum.de
www.modersohn-museum.de
Heimathaus Irmintraut
Kirchstraße 2
28870 Fischerhude
Tel.: 04293 / 7186
Geöffnet: März - Oktober: Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag 11 - 13 Uhr und 15 - 17 Uhr; November - Februar: Samstag und Sonntag 11 - 13 Uhr und 15 - 17 Uhr
Kunstverein Fischerhude in Buthmanns Hof e.V
Im Krummen Ort 2
28870 Fischerhude
www.kunstverein-fischerhude.de
1889 legten die Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende mit ihrem Entschluss in dem kleinen bis dato unbekannten Dorf zu arbeiten und zu wohnen sozusagen den Grundstein für dieses Zentrum der Kunst. Ihnen folgten schnell weitere Künstlerinnen und Künstler wie die Malerin Paula Becker, der Dichter Rainer Maria Rilke, Clara Rilke-Westhoff, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und später der Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker Bernhard Hoetger, nach dessen Entwürfen u.a. das Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Bremer Böttcherstraße gebaut wurde.
Weiterlesen ...
Indianer in Fischerhude?
Die Liebfrauenkirche mit Umfriedung
Blick in die Liebfrauenkirche
Alter Stall in Fachwerkbauweise in der Straße "In der Bredenau"
Körber's Gasthof
Buntes auf dem Weihnachtsmarkt
Ludwig Roselius große Zuneigung zur Kunst kommt besonders im Paula-Becker-Modersohn-Haus zum Ausdruck. Es war nicht nur das erste Museum, das einer Künstlerin gewidmet war, sondern erregte aufgrund der von dem Bildhauer Bernhard Hoetger reliefartig gestalteten Außenwände und der lebendig geformten Räume im Inneren weltweit Aufsehen und löste zahlreiche Diskussionen aus. Heute präsentiert das Museum in dem 1926/27 errichteten Haus die umfangreichste Gemäldesammlung der Malerin Paula Modersohn-Becker. Mehr Kunstwerke von Bernhard Hoetger kann man sich unter anderem im Hötger-Hof neben dem Roselius-Haus ansehen, wo einige Bronze-Plastiken zu sehen sind.
Weiterlesen ...
Den Kernbestand der Sammlung der Kunsthalle stellt europäische Malerei vom Mittelalter bis in die Gegenwart dar. Einen Schwerpunkt bildet darunter die französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts, die vor allem durch eine der größten Delacroix-Sammlungen repräsentiert wird. Der deutsche Impressionismus ist ein weiterer Schwerpunkt. Gezeigt werden Werke unter anderem von Liebermann, Corinth und Slevogt. Mit Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und anderen sind auch die Malerinnen und Maler aus der bekannten Künstlerkolonie Worpswede nahe Bremen vertreten.
Weiterlesen ...
Der Hammehafen Worpswede ist in der Zeit von April bis Oktober Ziel vieler Tagesgäste, Wochendausflügler*innen, Radwandernden und Campenden. Die Campingplatzbetreiber betreiben nicht nur Bistro & Biergarten mit Sitzplätzen am Wasser, sondern vermieten auch Kajaks und Kanus. Wer nicht selber auf der Hamme paddeln möchte, kann alternativ eine Ausflugsfahrt auf einem der Kähne der Adolphsdorfer Torfschiffer buchen. Essen & Trinken auch wenige Meter neben dem Hafen in der "Hamme Hütte Neu Helgoland". Tipp auch für einen schönen Ausflug mit dem Rad von Bremen aus.
Weiterlesen ...
Rund 11 Kilometer sind es von der Innenstadt in Bremen bis nach Lilienthal in Niedersachsen direkt hinter der Stadtgrenze. Auch wenn die Tram der Linie 4 beide Orte miteinander verbindet, macht eine Tour mit dem Fahrrad mehr Spaß. Auf dem Jan-Reiners-Weg radelt man ohne Autoverkehr durch eine grüne Landschaft und auch in Lilienthal selbst führt der Weg entlang der Wörpe über kleine Wege ohne dichten Verkehr in das historische Zentrum der Stadt.
Weiterlesen ...
Da kommt noch mehr ;-). Ansicht wechselt automatisch. |