Evangelische St. Jakobi Kirche - Bremen sehenswert

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Bremen sehenswertNeustadt (2/2)

 

Skulptur Sitzendes Paar von Alice-Peters-Jonescu in den Neustadtwallanlagen nahe dem Leipnitzplatz - Bremen sehenswert

Skulptur "Sitzendes Paar" von Alice-Peters-Jonescu (1973) in den Neustadtwallanlagen in Nachbarschaft des Leipnitzplatzes

Am Leibnizplatz vorbei führt der Buntentorsteinweg, eine lange Straße, die zunächst parallel zur Kleinen Weser verläuft und schließlich im Ortsteil Huckelriede endet, der 1988 durch das Gladbecker Geiseldrama über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde. Der aufsehenerregende Fall lief 2018 in einer Verfilmung unter dem Namen „Gladbeck“ als Zweiteiler in der ARD. Seit dem 29. März 2019 erinnert eine Bronzetafel neben dem Busbahnhof in Huckelriede an die drei Todesopfer der Tragödie.

Gedenkstein für die Opfer des Gladbeck-Geiseldramas in Huckelriede - Bremen sehenswert

Gedenkstein für die Opfer des Gladbeck-Geiseldramas am Busbahnhof Huckelriede

Der zunächst Südertor und ab Ende des 17. Jahrhunderts Buntentor genannte Stadtzugang am Anfang des Buntentorsteinwegs war neben dem Hohentor der zweite Durchlass im schützenden Wall. Auch hier stand einst ein Torhaus, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Deichschart zum Werdersee in der Neustadt - Bremen sehenswert

Auch ein Durchlass: Deichschart zwischen Buntentor und Werdersee, der bei Hochwasser Überschwemmungsgebiet ist

Die Straße wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. verstärkt mit kleineren Häusern bebaut. Neben Fuhrleuten und Witwen, wie der Historiker Herbert Schwarzwälder schrieb, wohnten und arbeiteten hier viele Zigarrenmacher. Seit etwa 1820 wurden in Bremen Zigarren hergestellt, zum Teil in Heimarbeit. Bereits gut 30 Jahre später waren rund 10.000 Menschen mit der Herstellung der Rauchwaren beschäftigt, etwa jeder sechste Bremer. Damit war die Zigarrenindustrie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Hansestadt.

Zigarrenmacherdenkmal am Buntentorsteinweg in der Neustadt - Bremen sehenswert

Frauen und Männer produzierten in Bremen im 19. Jh. bis zu 1.000 Zigarren am Tag

Bis zu 1.000 Zigarren stellte ein Zigarrenmacher am Tag her, Arbeitstage mit 12 bis 14 Stunden waren da durchaus üblich. Vielfach bezahlten sie Vorleser dafür, dass sie ihnen während ihrer Tätigkeit aus Zeitungen und politischen Schriften, darunter oft sozialistische, vorlasen. Zur Durchsetzung und Wahrung ihrer Rechte gründeten sie 1849 die erste Gewerkschaft und unterstützten ihre Leute aus gemeinschaftlich organisierten Kassen.

Die evangelische St. Jakobi Kirche in der Neustadt Kornstraße/Ecke Kirchweg - Bremen sehenswert

Die evangelische St. Jakobi-Kirche und das Pastorenhaus an der Kornstraße/Ecke Kirchweg wurden 1875-1876 gebaut und sind denkmalgeschützt. Der Architekt und Baudirektor Johannes Rippe entwarf auch z. B. Bauten auf dem Riensberger Friedhof wie die Friedhofskapelle.

Dennoch konnten sie den Niedergang der Zigarrenindustrie in Bremen in der darauffolgenden Hälfte des Jahrhunderts nicht verhindern. Ihre Arbeitskraft war einfach zu teuer und so verlagerten die Unternehmen die Produktion in Regionen mit niedrigerem Lohnniveau. Mit zunehmender Popularität der Zigarette verlor die Zigarre zudem an Bedeutung. Bis 2014 produzierte die Martin Brinkmann AG im Stadtteil Woltmershausen noch Zigaretten, dann endete auch hier eine Tradition, die immerhin bis 1813 zurückreichte. An die Zigarrenmacher erinnert am Buntentorsteinweg/Ecke Kirchweg heute ein Denkmal von Holger Vogts (1984).

Walter-Stein-Sternwarte auf dem Stadtwerder in der Neustadt - Newton-Teleskop und Refraktor auf einer parallaktischen Montierung unter der Holzkuppel - Bremen sehenswert

Ritchey-Chrétien-RC und Refraktor auf parallaktischer Montierung unter der geöffneten Holzkuppel

Hinter der gegenüberliegenden Häuserreihe liegt der Werdersee, in dem u.a. auch offiziell gebadet werden kann. Es gibt einen Strand mit Nichtschwimmerbereich und DLRG-Station. Am Übergang von der Kleinen Weser in den Werdersee führt eine Brücke auf den Stadtwerder, eine Halbinsel in der Weser. Eine Rundtour mit dem Rad von der Innenstadt bis zum Weserwehr und zurück über den Stadtwerder mit allem Sehenswerten haben wir hier beschrieben. Zu dem Sehenswerten gehören auch die Walter-Stein-Sternwarte und das Olbers-Planetarium, leider ist beides nicht jederzeit zugänglich, ein Besuch erfordert also etwas Vorplanung.

Weserburg Museum für moderne Kunst auf dem Teehof in der Neustadt - Bremen sehenswert

Verstaubtes Zeug hinter alten Mauern? Schon vor dem Eingang wird klar, was Besucherinnen und Besucher erwartet - und das ist vieles, aber nicht verstaubt

Ein kleines Wegstück weiter, an der Zentrale der DGzRS vorbei, begegnet man am Franziuseck dem Wasserbauingenieur Ludwig Franzius, der sich im 19. Jh. als Oberbaudirektor um die Stadt verdient gemacht hat, wie man im Artikel zum Weserwehr nachlesen kann. Der Stadtwerder endet schließlich mit dem Teerhof gegenüber der Schlachte, wo die Weserburg | Museum für moderne Kunst Besucher zur Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst einlädt.

An der Malzannahme-Anlage wird ein Schiff entladen - Bremen sehenswert

Frisches Malz für frisches Beck's oder eine der anderen Sorten: mit einem Saugrüssel wird die Fracht eines Binnenschiffes gelöscht

Vor dem Museumsbau an der Bürgermeister-Smidt-Brücke stehend schaut man u.a. auf den großen Brauereikomplex von Anheuser-Busch InBev, hier werden z. B. die Bremer Marken Beck’s, Haake Beck und Kräusen gebraut. Viele Bremerinnen und Bremer waren wenig glücklich, als die traditionsreiche eigenständige Bremer Brauerei Beck GmbH & Co. KG 2002 von der belgischen Interbrew-Gruppe aufgekauft wurde und die an der Weser gebrauten Biere nur zu einigen unter den vielen Biermarken des heutigen weltweit agierenden Brauereikonzerns wurden. Konkurrenz- und Preisdruck fordern offenbar ihren Tribut. Seit 1890 wurde von HACHEZ in Bremen Schokolade produziert, seit 1895 in der Alten Neustadt (Westerstraße). Nach dem Verkauf an ein dänisches Unternehmen wurde zunächst 2014 die Verpackung nach Polen ausgelagert, 2020 auch die Produktion. Schade.

Großbrauerei in der Neustadt -. Bremen sehenswert

Lange wurde die Biermarke Beck's mit einem Werbespot mit der Bark „Alexander von Humboldt“ unter grünen Segeln beworben, seit Oktober 2016 liegt die an der Schlachte - als Gastronomie-Schiff. Prost.

In der Vergangenheit war die Neustadt längere Zeit nur spärlich besiedelt. Von städtischer Seite schuf man zeitweise sogar finanzielle Anreize, um Menschen zu bewegen dorthin zu ziehen. Davon merkt man heute nichts mehr, die Neustadt mit ihren vielen Ortsteilen, bis hin zum städtischen Flughafen ist gut bebaut und besonders bei Studenten beliebt, da die Mieten noch vergleichsweise niedrig sind und die Infrastruktur gut ausgebaut ist. Einige Wohnhäuser, wie die nach Entwürfen des Architekten Friedrich Lüthke zwischen 1906 und 1907 in der Rückertstraße errichtenen, stehen unter Denkmalschutz. Es gibt viele Einzelhandelsgeschäfte, Kneipen, Theater und eine lebendige Szene.

 

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Karte

 

Weitere Informationen

www.shakespeare-company.com

 

Rundtour: Von der Innenstadt zum Weserwehr & zurück

Auf der Seite des Werdersees erreicht man bald nach der Unterquerung der Karl-Carstens-Brücke und vorbei an der Vogelinsel, einem Brutschutzbereich, der nicht betreten werden darf, die größte Badestelle mit Sandstrand, einem Nichtschwimmerbereich und DLRG-Station. Angrenzend kann man auf einer Wiese offiziell erlaubtermaßen im Freien Grillen. Dahinter dehnen sich zahlreiche Kleingärten verschiedener Vereine aus.
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Werdersee - Bremen sehenswert

 

Sternwarte & Planetarium

An ausgewählten Tagen können auch Besucher:innen einen Blick durch die großen stationären und die kleineren mobilen Teleskope der Walter-Stein-Sternwarte werfen, die dann auf der Terrasse aufgestellt werden. Im Olbers-Planetarium im selben Haus halten Mitglieder der Gesellschaft Vorträge zu wechselnden Themen. Das 1952 eröffnete Olbers-Planetarium gehört mit seiner Kuppel von 6 Metern Durchmesser zu den Kleinplanetarien. Für die Besucher:innen stehen 35 Plätze (auch behindertengerecht) zur Verfügung.
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Sternwarte und Planetarium - Bremen sehenswert

 

DGzRS - die Seenotretter

Wer heute in Seenot gerät hat selbst weiter draußen auf dem Wasser weitaus bessere Chancen auf Hilfe als früher, dank moderner Technik und Menschen, die sich professionell kümmern. An der deutschen Nord- und Ostseeküste sind das vor allem die rund 1000 festangestellten und freiwilligen Männer und Frauen der DGzRS, der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger - kurz auch ‘Die Seenotretter’. Allein im Jahr 2018 wurden bei 2.156 Einsätzen 356 Menschen gerettet. Seit Gründung der Gesellschaft konnte 84.000 Menschen geholfen werden.
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Seenotkreuzer - Bremen sehenswert

 

Das Weserwehr

Das Wehr in der Hansestadt kann allerdings auf eine deutlich längere Geschichte zurückblicken und war das erste der sieben in der Mittelweser. Nach dem Spatenstich 1906 wurde das Wasserbauwerk bis 1911 errichtet. Die Staustufe war nötig, nachdem der damalige Oberbaudirektor der Stadt, der in Wittmund geborene Wasserbauingenieur Ludwig Franzius, Korrekturen an der Unterweser zunächst bis Ende der 1870er Jahre geplant hatte und dann ab 1887 fast acht Jahre auch ausführen ließ. Die Korrekturen brachten in der Folge einen enormen Entwicklungsschub für die stadtbremischen Häfen.
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Das Weserwehr - Bremen sehenswert

 

Schlachte

Vom Baubeginn 1993 bis zur feierlichen Eröffnung am 27. Mai 2000 entstand zwischen der Wilhelm-Kaisen- und der Stephanibrücke für umgerechnet über 20 Millionen Euro, größtenteils aus EU-Töpfen, mit 60 Bäumen und viel Granit eine Flaniermeile mit Boulevard, Schiffsanlegern und zahlreichen Gastronomiebetrieben, die für jeden Gaumen etwas zu bieten haben, wo im Mittelalter Hafenarbeiter rackerten.
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Schlachte - Bremen sehenswert

 

Museen in Bremen - eine Auswahl

Auf dem Teerhof zwischen den Weserarmen liegt die Weserburg, das Museum für moderne Kunst in Bremen. Das Sammlermuseum präsentiert eine Auswahl von Werken der Gegenwartskunst seit 1960. Darunter befinden sich auch Werke bekannter Künstler wie Warhol, Beuys, Segal und Trockel. Die Stücke stammen aus den Beständen internationaler privater Sammler.
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Teerhof - Bremen sehenswert

 

Durch Woltmershausen zum Lankenauer Höft

Eine richtig maritime Radtour führt von der Stephanibrücke durch den Hohentorshafen und durch Woltmershausen bis zum fast gänzlich von Wasser umgebenen Lankenauer Höft. Hinter dem Höft liegen einige Schiffe wie der 1957 gebaute Schlepper Greif in einem nicht abgesperrten Teil des Hafens. Mit diesem Blick auf den Hafen endet diese Tour.
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Woltmershausen - Bremen sehenswert

 

Weserfahrt Bremen - Bremerhaven

Natürlich kann man für einen Besuch Bremerhavens von Bremen aus das Auto nehmen oder man steigt am Hauptbahnhof in den Regionalzug. Aber bei entsprechendem Wetter und der nötigen Zeit ist es interessanter, die Strecke auf der Weser zurückzulegen. Hal över bedient die Verbindung von Mai bis September. Das Schiff startet ab dem innenstadtnahen Martinianleger an der Schlachte.
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Mit dem Schiff von Bremen nach Bremerhaven - Bremen sehenswert

 

 

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