Boot auf der Hamme am Hammehafen Worpswede

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Stadtmusikanten - Bremen sehenswert Sie sind hier: sehenswert in Findorff

Bremen sehenswertNeu-Helgoland Worpswede (2/2)

 

Zwei im Kanu auf der Hamme

Zwei in einem Boot

Zwar ist die Hamme kein Megastrom auf dem große Schiffe verkehren, dennoch gelten auch hier Verkehrsregeln. Generell herrscht Rechtsverkehr und die heute motorgetriebenen Torfkähne gelten als Berufsschifffahrt und haben daher immer Vorfahrt, also muss man mit seinem Freizeitboot auf dem Wasser Platz machen. Bei ungleich starken Paddelbewegungen neigt ein Kanu allerdings unweigerlich zu einer Richtungstendenz zu der einen oder anderen Seite. Aber das ist kein Problem, die hinten sitzende Person kann mit dem Paddel, zwischendurch als Heckruder eingesetzt, schnell und effektiv lenken. Einfach mal zwischendurch ausprobieren, wenn genug Raum auf dem Nass frei ist.

Melchers Hütte von der Hamme aus gesehen

Schöne Lage: Melchers Hütte von der Hamme aus gesehen

Im Zweifel landet das Boot mit dem Bug in der Uferböschung, auch kein Problem, solange Sie im Boot bleiben. Unterwegs ist es nur an wenigen Stellen erlaubt auszusteigen, denn die Landschaft steht zu weiten Teilen unter Schutz. Außerdem gibt es, abgesehen von Restaurants wie "Melchers Hütte" mit eigenen Anlegern und vielleicht dem Aussichtsturm Hamme, wenig bis nichts am Ufer zu entdecken, das einen Ausstieg - immer mit der Gefahr einer unfreiwilligen persönlichen Totalwasserung - lohnt.

Aussichtsturm Hamme

Aussichtsturm Hamme

Manchmal kann man ein paar Worte der mit dem Ruder in der Hand am Heck stehenden Schiffer aufschnappen, wenn sie mit ihren Torfkähnen vorbeituckern. Denn es geht oft auch darum, den sich in zwei Reihen gegenüber sitzenden Fahrgästen auf der 90 Minuten dauernden Fahrt etwas darüber zu erzählen, was es mit den eigentümlichen dunklen Holzbooten auf sich hat, wie der Arbeitsalltag der Schiffer und Moorbauern früher aussah und die Landschaft rings herum.

Torfkähne im Hammehafen Worpswede

Torfkähne

1720 begann im Teufelsmoor die Kolonialisierung, das nasse Land sollte trockengelegt und damit für Ackerbau und Viehzucht nutzbar gemacht werden. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war diese Aufgabe mit dem Namen Jürgen Christian Findorff verbunden, der als staatlicher Moorkommissar nach einem Plan zahlreiche Dörfer anlegen ließ. Da es zu der Zeit dort noch keine Straßen und feste Wege gab, musste alles, Baumaterial wie Dinge des täglichen Bedarfs, auf dem Wasser transportiert werden. Dazu wurden natürliche Gewässer und die Entwässerungsgräben genutzt, die von vielen Menschenhänden gegraben worden waren, um das Land zu entwässern.

Hammehafen Worpswede - Slipanlage für Boote wie die Torfkähne

Mit dieser Slipanlage im Hammehafen werden die Torfkähne nach der Saison aus dem Wasser geholt und danach trocken in Hallen gelagert

Schließlich begannen die Moorbauern den Torf der Moore abzustechen und zu trocknen. Dieser wurde dann als Heizmaterial in großen Teilen nach Bremen transportiert und verkauft. Die ohne viel Tiefgang im Wasser liegenden Halb-Hunt-Kähne eigneten sich gut für diese Aufgabe. Für die Größeneinordnung: 1 Hunt sind gleich 100 Körbe und entsprechen 12 m².

Auf der Hamme nahe Neu Helgoland

Auf dem Fluss kann es auch einsam werden

Die mehrere Tage dauernde Reise in den offenen Booten war nicht nur durch die wechselnden Wetterverhältnisse beschwerlich, die Fahrzeuge mussten ja auch bewegt werden. Wenn der Wind für das Segel aus der falschen Richtung kam, mussten die Boote mit vier Meter langen Stangen gestakt werden oder wurden zeitweise von Treidelpfaden entlang der Ufer von Vierbeinern per Seil gezogen. Am Ende des Tages wurde an Bord übernachtet.

Eisenbahnbrücke über die Hamme - Moorexpress Bremen nach Stade

Anders als die Kleinbahn Bremen-Tarmstedt, fährt der Moorexpress seit über 100 Jahren bis heute, früher unter Dampf, heute mit Motorkraft und historischen Zügen zwischen Bremen und Stade. Dabei muss er auch über die Hamme

Im Stadtteil Findorff findet man bis heute einen Teil des ehemaligen Torfkanals sowie Torfhafens, der das Ziel der Kähne in Bremen war. Ab 1900 übernahm die mittlerweile stillgelegte Kleinbahn Bremen-Tarmstedt den Transport nicht nur der Güter, sondern auch von Personen.

Moorexpress Bremen nach Stade

Fährt bis heute durch das Moor: der Moorexpress, hier im Hauptbahnhof Bremen

Heute weiß man, dass die Urbarmachung der Moore aus Umweltgesichtspunkten keine nachhaltig gute Idee war und sucht nach Wegen zwischen einer teilweisen Renaturierung und der Wahrung vor allem landwirtschaftlicher Interessen.

Rinder an der Hamme

Auf manchen der Flächen an der Hamme weiden Rinder

Es ist übrigens auch der schönere Weg zum Freizeitpaddeln, den die Torfkäne bis heute nehmen - flussabwärts. Was praktisch bedeutet: aus dem Hamme-Hafen heraus und dann links. Rechts herum wird die insgesamt 48 Kilometer lange Hamme immer schmaler. Der Fluss mündet mit der Wümme - auf der man übrigens auch gut Paddeln kann - in die nur 10 Kilometer lange Lesum, die bei Vegesack in Bremen-Nord über ein Sperrwerk in die Weser mündet.

Norddeutsche Spezialität - Knipp mit Bratkartoffeln in der Hammehütte Neu Helgoland

Norddeutsche Spezialität: Knipp mit Bratkartoffeln in der "Hamme Hütte Neu Helgoland"

Und wenn sich der Tag zum Abend neigt, sich der Parkplatz der Tagesbesucher*innen leert und Radler*innen wieder in die Pedalen treten, zuvor so mancher Teller von einem leckeren Mahl befreit und der Geist des Weines bis zum Glasboden gesucht wurde, durchnässte Klamotten wieder getrocknet und Blasen an den Händen vergessen sind, dann sind die Camper wieder unter sich - fast. Und auch Fuchs und Hase sagen sich bald schon „gute Nacht“.

Strand am Hammehafen Worpswede Neu Helgoland

An dem kleinen Strand an der Hamme kehrt Ruhe ein

 

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Karte

 

Weitere Informationen

Hammehafen Worpswede
Campingplatz, Kanu- und Kajakverleih, Bistro & Biergarten
Saison: April - Oktober
Hammeweg 10-12
27726 Worpswede
Tel.: 04792 509
Mobil: 0151 12783007, 0151 52460175
Geöffnet: täglich von 10 - 18 Uhr
E-Mail: info@hammehafen.de
www.hammehafen.de

Hamme Hütte Neu Helgoland
Hammeweg 29
27726 Worpswede
Tel.: 04792 7606
E-Mail: info@hammehuette.de
https://hammehuette.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 22 Uhr, Montag geschlossen

Adolphsdorfer Torfschiffer e. V. (im Bistro s. o.)
Hammeweg 12
27726 Worpswede
Tel.: 04792 951200
E-Mail: info@torfschiffe.de
www.torfschiffe.de

 

Worpswede

1889 legten die Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende mit ihrem Entschluss in dem kleinen bis dato unbekannten Dorf zu arbeiten und zu wohnen sozusagen den Grundstein für dieses Zentrum der Kunst. Ihnen folgten schnell weitere Künstlerinnen und Künstler wie die Malerin Paula Becker, der Dichter Rainer Maria Rilke, Clara Rilke-Westhoff, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und später der Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker Bernhard Hoetger, nach dessen Entwürfen u.a. das Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Bremer Böttcherstraße gebaut wurde.
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Worpswede - Bremen sehenswert

 

Nach Lilienthal mit dem Rad

Rund 11 Kilometer sind es von der Innenstadt in Bremen bis nach Lilienthal in Niedersachsen direkt hinter der Stadtgrenze. Auch wenn die Tram der Linie 4 beide Orte miteinander verbindet, macht eine Tour mit dem Fahrrad mehr Spaß. Auf dem Jan-Reiners-Weg radelt man ohne Autoverkehr durch eine grüne Landschaft und auch in Lilienthal selbst führt der Weg entlang der Wörpe über kleine Wege ohne dichten Verkehr in das historische Zentrum der Stadt.
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Lilienthal - Bremen sehenswert

 

Bremerhaven allgemein

Erst 1827 wurde Bremerhaven gegründet. Um angesichts der drohenden Versandung der Weser, der Lebensader Bremens, seine Bedeutung als Hafenstadt zu sichern, erwarb Bremen 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Smidt an der Wesermündung für 74.000 Taler 342 Morgen Land vom Königreich Hannover. Etwa 60 km flussabwärts von Bremen entfernt entstand dort bis 1830 der erste von Bremen so dringend benötigte Seehafen, der sogenannte Alte Hafen.
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Bremerhaven - Bremen sehenswert

 

Findorff

Die Geschichte des Stadtteils Findorff ist eng mit den Mooren des niedersächsischen Umlands verbunden. 1819 wurde der sogenannte Torfkanal ausgehoben, um Torf als Brennstoff etwa aus dem Teufelsmoor auf dem Wasserweg nach Bremen zu bringen. Noch heute existiert der 1873 angelegte zweite Torfhafen in verkleinerter Form in dem Stadtteil und liegen traditionelle Torfkähne vertäut. Nur heute spielt der Torftransport keine Rolle mehr.
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Jan Reiners

 

Aktivitäten auf & im Wasser in Bremen und umzu

In einer Stadt an einem großen Fluss und mit zahlreichen Seen liegt es nahe, sportliche Aktivitäten oder das, was man individuell dafür hält, vom Land auf das Wasser auszudehnen. Die familientauglichste Aktivität auf dem nassen Element ist sicherlich die Fahrt mit einem Ruderboot auf den Kanälen des Bürgerparks. Aber es gibt auch mehr außerhalb der Stadtgrenzen.
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Aktivitäten auf und im Wasser - Bremen sehenswert

 

Vegesack

Schulschiff, Speicher, Museumshafen, Utkiek mit Walkiefer und mehr sind Teil der Maritimen Meile Vegesacks, die sich über etwas mehr eine Seemeile mit rund 1,8 Kilometern bis zum ehemaligen Gelände der 1996 in Insolvenz gegangenen Werft „Bremer Vulkan“ erstreckt. Dazu gehört auch der Stadtgarten, der sich fast vom Fähranleger bis zum ehemaligen „Vulkan“ zieht.
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Vegesack - Bremen sehenswert

 

Künstlerkolonie & Bauerndorf Fischerhude

Wegweiser machen jeder bis dato unwissenden Besucherin und jedem Besucher deutlich, dass sich dieser Ort von vielen anderen von der Tradition her bäuerlich geprägten Dörfern deutlich unterscheidet. Fischerhude ist hipp. Zahlreiche Cafés und Restaurants, Keramik-Ateliers, Kunstgalerien, ein Heimatmuseum, das Modersohn-Museum und weitere buhlen um die Gunst eines mehr und manchmal auch weniger kunstinteressierten Publikums, das regelmäßig in größerer Zahl durch Fischerhude bummelt.
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Fischerhude - Bremen sehenswert

 

Knipp

Ziemlich deftig und nichts für ein Diät-Programm ist Knipp. Die Grützwurst aus 50% Schweinefleisch und -speck, 20% Hafergrütze sowie Wasser, Zwiebeln, Dextrose und Gewürzen, darunter vor allem Pfeffer und Salz, galt lange Zeit als „Arme-Leute-Essen“, weil es ehemals eigentlich aus Resten, die beim Schlachten abfielen, hergestellt wurde. Heute gilt Knipp als Spezialität in Bremen und einigen Teilen Niedersachsens.
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Knipp tischfertig - Bremen sehenswert

 

 

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