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Bremen sehenswertInnenstadt: die Haupteinkaufsstraßen (2/2)

 

Lloyd-Passage - Handabdrücke von Hape Kerkeling in Bronze - Bremen sehenswert

Handabdrücke von Hape Kerkeling in der Lloyd-Passage

Folgt man weiter dem Verlauf der Sögestraße öffnet sich links die Häuserzeile zum Unser Lieben Frauen Kirchhof. Auf der rechten Seite erstreckt sich ab der Ecke des Kaufhauses Karstadt die ebenfalls überdachte Lloyd-Passage. Die rund 250 Meter lange Passage mit einem von einer Stahlkonstruktion getragenen Glasdach verläuft teilweise zwischen dem großen Kaufhaus und dem Möbelhaus gegenüber und endet auf dem Hanseatenhof. Neben anderen Geschäften, gibt es in der 1990 eröffneten Einkaufsstraße auffällig viele Shops mit Snacks und Getränken. Seit 2003 kann man darüber hinaus als Besucher:in mal Prominenten beherzt auf die Hände treten - Los Angeles lässt ein wenig grüßen. In der „Mall of Fame“ haben Promis, die einen Bezug zur Hansestadt haben, ihre Handabdrücke in Bronze hinterlassen. So finden sich auf den in den Boden eingelassenen Metallplatten zum Beispiel die Abdrücke der Musiker James Last und Peter Maffay, der Ex-Werder-Spieler Ailton und Pizarro, der Tatort-Kommissarin Sabine Postel und von Hape Kerkeling.

Pferdebrunnen in der Obernstraße

Der Pferdebrunnen vor dem Kaufhaus Karstadt, hier trifft die Sögestraße (rechts) auf die Obernstraße

Die Lloyd-Passage verläuft parallel zur Obernstraße, an der auch die Sögestraße endet. Dort befindet sich mit dem „Pferdebrunnen“ ein weiterer beliebter Treffpunkt. Oft stehen Menschen hier und warten auf jemanden. Der nett anzusehende Brunnen aus Bronze und Messing wurde von dem Juwelier Brinkmann & Lange anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums gestiftet und steht seit 1974 an dieser Stelle auf dem Fußweg. Auch wenn der Entwurf nicht von Gerhard Lange stammt, ähnelt der Brunnen doch sehr den von ihm entworfenen drei weiteren Pferdebrunnen in anderen Teilen der Stadt.

Pferdebrunnen in der Obernstraße

Detailansicht

Die heutige Geschäftsstraße mit vielen Ladengeschäften war in der ersten Hälfte des 19. Jh. noch weitgehend eine Wohnstraße. In einem der Häuser wohnte von 1821 bis 1824 die Giftmörderin Gesche Gottfried, die insgesamt 15 Menschen ermordete, darunter ihre eigenen Kinder, und die 1831 auf dem Domshof geköpft wurde. Ganz ungefährlich ist es in der Obernstraße auch heute nicht, denn die Tram durchfährt die jetzt autofreie Straße vom nahegelegenen Marktplatz kommend Richtung Stephaniviertel und weiter zur Überseestadt. Schon im Mittelalter war sie eine der wichtigsten Hauptstraßen zwischen dem Unser Lieben Frauen Kirchhof und dem Stephaniviertel, aber nicht die einzige. Parallel zu ihr verläuft die Langenstraße, die am Marktplatz beginnt bzw. endet. Auf der Höhe der alten Stadtwaage führt eine Treppe von der Obern- hinunter in die Langenstraße und damit wird deutlich, wie die Obernstraße zu ihrem Namen gekommen ist. Der in Sichtweite gelegene Dom wurde auf der Bremer Düne errichtet und die Obernstraße wurde ebenfalls auf dem oberen Teil dieser Düne angelegt. Bereits 1374 wird die Straße als „Overenstrate“ erwähnt. Das Foto (oben) eines unbekannten Fotografen zeigt die Obernstraße Weihnachten 1961, im Hintergrund sieht man die Türme des Doms.

Obernstraße Weihnachten 1961

Blick durch die Obernstraße auf den Dom zur Weihnachtszeit 1961. Damals war die Straße noch nicht autofreie Fußgängerzone. Archivbild

Richtung Stephaniviertel, wo die Oberstraße in die Hutfilterstraße übergeht, erstreckt sich auf der rechten Seite der Ansgarikirchhof. Schon in der ersten Hälfte des 13. Jh. (1224/29) wurde an dieser Stelle mit dem Bau einer Kirche begonnen. Nach Brand und Einsturz von Gebäudeteilen veränderte der sakrale Bau nach Reparaturen über die Jahrhunderte immer wieder sein Aussehen. Zeitweise war der Turm der Kirche St. Angarii mit 118 Metern der höchste in der Stadt. Dieser stürzte nach Bombentreffern am 1. September 1944 in das Mittelschiff und richtete einen verheerenden Schaden an. Lange wurde auch nach den 1950er Jahren darüber diskutiert, ob man die denkmalgeschützte Kirche nicht wieder hätte aufbauen sollen, statt die Ruine abzureißen und die Fläche neu zu bebauen. In Nachbarschaft der Kirche befand sich im Mittelalter das Ansgaritor in der Stadtbefestigung und später die erhöht gelegene Ansgaribastion auf der heute der „Schöpfer der WALLanlagen“, Isaak Altmann, geehrt wird. Heute erinnert die von dem Bildhauer Kurt-Wolf von Borries entworfene Ansgar-Säule vor dem Gewerbehaus an die Kirche St. Ansgarii. Die Spitze der Stele ziert ein das Wasser in Wellen teilendes Schiff mit einen stilisierten geteilten Mast, der in einem Kreuz endet. Das Denkmal wurde 1965 aufgestellt, dem 1100. Todesjahr des Erzbischofs Ansgar von Bremen, dessen 100 Jahre zuvor ihm zu Ehren errichtetes Denkmal von Carl Steinhäuser mit der Ansgarii-Kirche zerstört wurde.

Gewerbehaus am Ansgarikirchhof - Bremen sehenswert

Die prächtige Front des Gewerbehauses mit der Ansgar-Säule davor

Das schmucke Gewerbehaus, vor dem die Stele steht, wurde ursprünglich für die Gewandschneider errichtet, die Kaufleute handelten im Mittelalter mit den Tuchen, die in den damals bekannten darauf spezialisierten Regionen Europas wie Flandern hergestellt wurden. Der seit 1973 denkmalgeschützte Weserrenaissance-Bau wurde nach zweijähriger Bauzeit 1621 fertiggestellt. Das Haus bestand ursprünglich eigentlich aus zwei Häusern, die über Eck in die rechts vom Portal gelegene heutige Wandschneiderstraße hinein gebaut wurden. In den Gildehäusern wurden Amtsgeschäfte erledigt und Mitgliederversammlungen abgehalten, aber die großen Säle standen nach Absprache auch Nichtmitgliedern für familiäre Feiern offen, z.B. für Hochzeiten, deshalb wurde das Gewerbehaus früher auch Hochzeitshaus genannt. Diese wurden andernorts zum Ende des Mittelalters extra für diesen Zweck errichtet. Ein Hochzeitsbild des Bremer Malers Franz Wulfhaben, der 1670 in der Hansestadt starb, kann man heute im Focke-Museum anschauen, die „Hochzeit zu Cana“ von 1660, es hing wohl kurz im Haus der Tuchhändler.

1685 musste die Gilde das Haus aus Finanznot verkaufen und so wurde es zum Kramer-Amtshaus. 1861 schließlich zog nach dem Kauf des Hauses die Gewerbekammer hier ein, die nach einer Verfassungsänderung 1849 eingeführt worden war. Während der gesamten Zeit erfuhr der Bau immer wieder Umbauten, bis am 6. Oktober 1944 Fliegerbomben für den umfassensten Umbruch in der Historie des Gebäudes sorgten. Der Bau wurde fast komplett zerstört.

Portal des Gewerbehauses - Bremen sehenswert

Detailansicht: gut erhaltenes Portal des Gewerbehauses

Doch bereits vier Jahre später begann man mit dem Wiederaufbau des Hauses. Dabei wurden etwa für den Giebel zur Hutfilterstraße erhaltene Giebelteile eines Hauses aus der Langenstraße eingepasst. Die Rekonstruktion der prächtigen Giebel zum Ansgarikirchhof - links der Venusgiebel, rechts der Merkurgiebel - wurde 1959 abgeschlossen. Im selben Jahr kaufte die Handwerkskammer das Gebäude mit der Sandsteinfassade und residiert seitdem in den Räumlichkeiten. Weitgehend original erhalten geblieben ist das von der rechten Seite in die Frontmitte versetzte Eingangsportal mit Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit, mit Herkules (links) und Minerva (rechts) eine Stufe tiefer zu ihren Seiten.

 

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ALLES IM BLICK: DIE GESAMTÜBERSICHT

 

Karte

 

Marktplatz

Einst wie in der Gegenwart ist der Marktplatz das machtpolitische Zentrum Bremens und heute auch Anziehungspunkt für Tausende von Touristen, was ohne Zweifel auch auf das besondere architektonische Ambiente zurückzuführen ist. Fast unauffällig und schmucklos nimmt sich die Bürgerschaft, das Bremer Parlament, in der Nachbarschaft zu dem prächtigen Alten Rathaus aus.
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Bürgerhäuser am Markt - Bremen sehenswert

 

Stephaniviertel

Das Stephaniviertel bildet den westlichen Abschluss der Altstadt und Keimzelle Bremens und gehört damit zu den ältesten Vierteln der Stadt. Bereits 1050 gründete Erzbischof Adalbert I. eine Priorei zu Ehren des Heiligen Stephan. Die auf einer Düne gelegene Priorei wurde in der deutschen Übersetzung Steffensberg (mons sancti Stephani) genannt. Adalberts erzbischöfliche Nachfolger richteten eine Pfarrei ein und ließen eine erste Kirche in dem dann auch Steffensstadt genannten Stephaniviertel bauen.
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Stephaniviertel Loriot-Sofa - Bremen sehenswert

 

Überseestadt

Als der Überseehafen hätte saniert werden müssen, entschloss man sich 1991 in der Hansestadt, das Becken einfach zu schließen. 1998 wurde der Überseehafen schließlich mit Sand verfüllt, der bei Ausbaggerungsarbeiten in der Außenweser anfiel. Zusammen mit dem ebenfalls stillgelegten, aber als Hafenbecken noch vorhandenen Europahafen war dies die Basis für die konzeptionelle Entwicklung und Entstehung der heutigen Überseestadt.
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Überseestadt - Bremen sehenswert

 

St. Petri Dom

Die Geschichte des Doms, der ältesten Kirche Bremens, beginnt mit der Christianisierung der ursprünglich von den Sachsen besiedelten Gegend durch Karl den Großen im 8. Jahrhundert. Wann der erste Dom auf der höchsten Erhebung der sogenannten Bremer Düne errichtet wurde ist unklar, jedoch wurde er ziemlich wahrscheinlich 858 von einfallenden Wikingern aus dem dänischen Norden zerstört. Der 1041 begonnene und im 13. Jahrhundert mit den zwei Türmen vollendete nachfolgende romanische Bau wurde im 16. Jahrhundert schließlich im gotischen Stil umgebaut.
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Dom - Bremen sehenswert

 

Wallanlagen

Fast gänzlich rund um die Altstadt erstreckt sich eine im Zickzack verlaufende Parklandschaft mit einem Wassergraben. Es handelt sich dabei um die letzten offen sichtbaren Überbleibsel der Befestigungsanlagen, die die Altstadt und Teile der Neustadt bis Anfang des 19. Jahrhunderts umgab. Mit dem Umbau zu einer Gartenlandschaft hatte man 1802 mit dem ersten Abschnitt zwischen Weser und Herdentor begonnen.
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Mühle am Herdentor in den Wallanlagen - Bremen sehenswert

 

Focke-Museum

Jede Stadt hat ihre Geschichte und in vielen Städten gibt es ein Museum, in dem eben diese erzählt wird. In der Hansestadt ist es das Focke-Museum im Ortsteil Riensberg, in dem die Stadthistorie am anschaulichsten präsentiert wird. Das „Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte“ entstand 1924 durch die Zusammenlegung zweier Sammlungen, dem 1884 gegründeten Gewerbemuseum und dem sechs Jahre später gegründeten „Historischen Museum für bremische Altertümer“, dessen bereits 1922 gestorbener Gründer auch zum Namensgeber des heutigen Museums wurde.
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Focke-Museum - Bremen sehenswert

 

 

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